Sechs ATi Radeon 9800 Pro im Test: Kaufberatung in der Oberklasse

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Christoph Becker
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Tyan Tachyon G9800 Pro

Fernab der anderen Hersteller, die ihre vorgefertigten Karten meist direkt bei Sapphire oder ATi einkaufen, präsentierte Tyan mit der Tachyon G9800 Pro 128 MB eine Grafikkarte, die so gar nicht ins Bild der vom Referenzdesign dominierten Radeon-Welt passen will. Ein kurzer Preisvergleich bei Geizhals.at erbrachte einen Straßenpreis von rund 369 Euro. Somit gehört sie zu den teureren Vertretern der Radeon 9800 Pro-Fraktion.

Tyan Tachyon G9800 Pro

Referenz-Design hin oder her, natürlich stattet auch Tyan ihr Produkt mit einem D-Sub- und einem digitalen DVI-Ausgang aus. Ein TV-Ausgang fehlt natürlich auch nicht und bringt bewegte Bilder mit einer maximalen Auflösung von 1024x768 Pixeln auf den Fernseher. Rein aus Platzgründen entschied man sich nicht für den vierpoligen 3 1/2" Stromstecker, sondern verbaute einen kleineren, ebenfalls vierpoligen Stromanschluss, der an den eines Diskettenlaufwerkes erinnert. Ein passender Adapter liegt der Tachyon G9800 Pro natürlich bei. Leider stellte sich die Demontage des Stromkabels als durchaus tückisch heraus, der eingebauten Widerhaken sei Dank.

Tyan Tachyon G9800 Pro

Wie bereits erwähnt, setzt Tyan entgegen des allgemeinen Trends nicht auf das Referenzdesign von ATi und spendiert der hauseigenen Radeon 9800 Pro kurzerhand ein anderes Layout, welches sich durchaus von der Konkurrenz abheben kann. Neben dem schicken, blauen PCB kommt auch eine ausladende Kühllösung aus Aluminium zum Einsatz. Diese bedeckt neben dem Chip auch den Speicher und ebenfalls auch die Rückseite der Karte. Lobenswert, denn vor allem die Stelle direkt unter dem R350-Chip auf der Rückseite wird bei den Radeon 9800 Pro Grafikkarten teilweise sehr heiß. Etwas zusätzliche Kühlung könnte hier in der Tat nicht schaden, denn bei vielen anderen Grafikchips ist sie mittlerweile Usus. Zur besseren Wärmeabgabe wurden die insgesamt acht Speicherchips mit einem Wärmeleitpad bestückt, welches eng am blauen Kühlkörper anliegt. Auch auf der bereits angesprochenen Chiprückseite wurde ein solches Pad platziert. Da sich der Kühlkörper nicht ohne Gewalt hätte entfernen lassen, verzichteten wir auf eine Demontage. Während des Betriebes unter Last bewährte sich diese Kühlmethode auch und führte vor allem von der Rückseite gut die Wärme ab.

Vergleicht man die Tyan Tachyon G9800 Pro mit dem Referenzdesign, so fällt auf, dass man ob des ausladenden Kühlers an einigen Stellen auf der Karte mehr Platz schaffen musste. So setzte Tyan einige Bauteile kurzerhand um oder ersetze sie durch andere. So gelangte man wohl auch zum etwas modifizierten Stromanschluss, der aus Platzgründen etwas kleiner ausfallen musste. Dennoch muss man Tyan ein Lob ausprechen, denn vor allem bei Radeon 9800 Pro Grafikkarten sah man bis jetzt kaum Eigenentwürfe der verschiedenen Hersteller. Wer also eine schnelle Radeon 9800 Pro sucht, die sich zusätzlich noch von der Masse abhebt, ist bei der Tyan Tachyon G9800 Pro an der richtigen Adresse.

Tyan Tachyon G9800 Pro

Während sich die anderen Hersteller oftmals nur durch den unterschiedlichen Lieferumfang unterschieden, erledigte Tyan dies schon mit dem Layout der Grafikkarte und legt dieser folgende Artikel bei:

  • Tyan Tachyon G9800 Pro 128 MB
  • Englisches Handbuch
  • Treiber-CD mit Tachyon Graphics Monitor
  • Y-Kabel für den Stromanschluss der Karte
  • DVI auf D-Sub-Adapter
  • Composite-Kabel
  • S-Video-Kabel
  • S-Video auf Composite-Adapter
Tyan Tachyon G9800 Pro

Eigentlich ist alles dabei, dennoch vermissten wir etwas schmerzlich: ein Spiel. Zwar bietet Tyan mit dem mitgelieferten Hardware-Monitoring-Tool ein durchaus gutes Programm zur Überwachung diverser Parameter, für einen Kaufpreis von 369 Euro hätten wir uns dennoch etwas mehr Software gewünscht. Das Handbuch liegt leider nur in englischer Sprache vor, beinhaltet aber einen sehr ausführlichen Guide zur Bedienung der Catalyst-Treiber. Den gegenüber der Konkurrenz leicht höheren Preis legitimiert man offenbar ausschließlich durch das eigens entwickelte Layout. Hier scheiden sich die Geister, denn die Pfennigfuchser wird dies mit Sicherheit wenig interessieren, den ambitionierten Modder mit Fenster im Gehäuse jedoch schon.