Low-Noise Wohnzimmer-PCs von VIA im Test: Zwei Konzepte im Vergleich
2/5VIA EPIA M10000 (Fortsetzung)
Low-Noise hat uns für den Test des VIA EPIA M10000 zwei Gehäuse von Yeong Yang mitgeschickt, die seit 1990 PC-Gehäuse produzieren und ihren Firmensitz in Taipei, Taiwan haben. Zum einen erhielten wir das YY-A102, zum anderen das YY-A105. Beide Gehäuse können mit maximal Micro ATX Boards bestückt werden, so dass das VIA Board noch viel Platz im Gehäuse lässt.
Betrachten wir das dunkelgrau lackierte YY-A105: Die Außenmasse des Gehäuses betragen 340x136x329mm (LxBxH), das Gewicht beträgt etwa 4,6kg. Das Gehäuse ist damit nicht nur sehr klein, sondern trotz des eingebauten 200W Netzteils auch sehr leicht. An der Vorderseite befinden sich drei Klappen, hinter denen sich der Zugang für das Floppy-Laufwerk, das CD/DVD-Laufwerk sowie die Frontanschlüsse verbergen. Da das Gehäuse sowohl stehend als auch liegend platziert werden kann, befindet sich immer eines der Laufwerke in vertikaler Position. Der 3,5" Käfig bietet neben einem externen Platz für z.B. ein Diskettenlaufwerk noch einen internen Platz für eine Festplatte. Wird das Gehäuse liegend gestellt, befinden sich beide in vertikaler Position, steht das Gehäuse befindet sich wiederum das CD/DVD Laufwerk in selbiger. Das ist zum einen Geschmackssache, zum anderen auch eine Frage des zur Verfügung stehenden Platzes, ob das Gehäuse gelegt oder gestellt wird. Zum Entkoppeln liegen vier Gummipuffer bei, die per Klebepad am Gehäuse befestigt werden können. Die hinter der dritten Klappe liegende Anschlussbox umfasst zwei USB- und zwei Audio-Anschlüsse, die im Inneren über mit Steckern ausgestattete Kabel zum Anschluss an das Mainboard verfügen. Weiter findet man auf der Vorderseite den Power-Schalter, der im Betrieb blau leuchtet. Die HDD-LED ist als Lichtleiste ausgeführt, die ebenfalls blau leuchtet.
Auf der Rückseite finden sich vier geschraubte Slotblenden, sowie Platz für einen 60x60mm Gehäuselüfter. Die Blende für diesen Lüfter ist geschraubt und kann wieder montiert werden, falls doch kein Lüfter nötig ist. Das 200W Netzteil im SFX Format ist mit einem temperaturgesteuertem Lüfter ausgestattet und reduziert dadurch unnötigen Lärm. Auf der 3,3V Schiene werden 17A angeboten, auf der 5V Schiene sind es 18A. Das sind 105 Watt Gesamtleistung, also nichts für allzu stromhungrige Systeme. Ein Austausch des geschraubten Netzteils stellt kein Problem dar, eher das auf Grund der Gehäusegröße kleine Format. Das P4 fähige Netzteil mit PFC hat die Abmessungen von etwa 100x130x63mm (LxBxH), Standard-ATX Netzteile weisen hier etwa 140x150x85mm auf.
Sowohl der 3,5" als auch der 5,25" Käfig sind mit dem Gehäuse verschraubt und lassen sich damit einfach demontieren. Allerdings dürfte trotzdem der Einbau einer Wasserkühlung äußerst schwer fallen. Selbst der Radiator von kompakten Wasserkühlungen ist zu groß, um im Gehäuse Platz zu finden und müsste nach draußen verlegt werden. Auf Grund der geringen Wärmeentwicklung macht eine Wasserkühlung für den VIA Nehemia auch kaum Sinn.
Das zweite Gehäuse, das YY-A102 sieht seinem Bruder im Inneren zum verwechseln ähnlich. Kein Wunder, denn beide Gehäuse haben die gleiche Basis. Von außen sieht das Gehäuse ganz anders aus, denn auch die Kunststoffverkleidung ist anders aufgebaut. Es finden sich nur eine Klappe, hinter der sowohl das 5,25" Laufwerk, als auch die dort angebrachten zwei USB-Anschlüsse Platz finden. Wer diese USB-Anschlüsse nutzt, muss also immer die große Klappe geöffnet lassen. Das Floppylaufwerk befindet sich hinter einer integrierten Öffnung, mit den bekannten Nachteilen. Zum einen ist das Gehäuse damit immer geöffnet, der Lärm aus dem Inneren dringt nach außen, andererseits kann Staub recht einfach in das Gehäuse gelangen. Das Einlegen und Entnehmen von Disketten wird durch die Blende nicht gerade vereinfacht, allerdings wird zu Zeiten der USB-Sticks das Diskettenlaufwerk kaum noch genutzt. Im Gegensatz zum YY-A105 verfügt das YY-A102 allerdings über einen Resettaster an der Front, der blaue Ein-Schalter erinnert an IBM Rechner.
Zum Lieferumfang gehören auch hier eine ATX-Blende für das Mainboard, sowie Schrauben, Kabelbinder und die vier Gummipuffer. Einziger großer Unterschied ist das verbaute 200W Netzteil, welches über eine höhere Leistung verfügt und anders aufgebaut ist. So sitzt der Lüfter auf der Unterseite und drückt die warme Luft durch die gelochte Netzteil-Rückwand nach draußen. Das geht mit einer geringeren Lautstärke vor sich, da beim YY-A105 der Netzteillüfter direkt an der Rückseite angebracht ist und seine Arbeit vernehmbar verrichtet. Bei den Leistungsdaten stehen hier 21A auf der 5V Schiene und 17A bei der 3,3V Schiene zur Verfügung. Das summiert sich zu 130W - immer noch nicht der Reißer bei den Netzteilen, da allerdings der Platz im Gehäuse begrenzt ist, reicht die Leistung für das VIA System völlig aus. Die Drehzahl des temperaturgesteuerten Lüfters lässt sich über den Lüfteranschluss auf dem Mainboard auslesen. Im "kalten Zustand" liegt die Drehzahl bei ca. 2.500U/min, ist das System fleißig am werkeln steigt die Drehzahl auf etwa 3.100U/min, ohne aber wirklich laut zu werden. Die Messung im Abstand von 40cm, wie bei unserem Lüftertest, ergab 35,2 dB(A). Im Büro eine sehr geringe Lautstärke, beim der DVD Wiedergabe kann das Arbeitsgeräusch aber trotzdem in leisen Passagen störend sein.