Apples Kopierschutz für iTunes geknackt

Update Frank Hüber
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Einem Hacker aus Norwegen ist es gelungen, den Kopierschutz für Apples Musikstore "iTunes" zu knacken, in dem Musikstücke legal für 99 US-Cent zum Download angeboten werden. Durch das von Jon Lech Johansen, Spitzname "DVD Jon", geschriebene Programm, konnten die Musikstücke kostenlos heruntergeladen werden.

Dazu hatte der Hacker auf seiner Homepage ein Programm namens "QTFairUse" installiert, das es Nutzern ermöglichte, den Kopierschutz von Apple zu umgehen und sich völlig kostenlos im iTunes-Store zu bedienen.

Schon mit 15 Jahren war es Jon Lech Johansen gelungen, den Kopierschutz von Film-DVDs zu knacken und so die Filmindustrie gegen sich aufzubringen. Dafür muss er sich nun in Oslo vor einem Berufungsgericht verantworten und steht dem US-Branchenverband Movie Pictures Association of America (MPAA) gegenüber, der ihn anklagt, mit dem DVD-Entschlüsselungsprgramm DeCSS die Verbreitung von Raubkopien gefördert zu haben. Im Januar war Jon Lech Johansen freigesprochen worden. Er verteidigte sich mit dem Argument, lediglich einen DVD-Spieler für Linux programmiert zu haben, der dann jedoch auch für Raubkopien missbraucht wurde, was jedoch außerhalb seiner Verantwortung gelegen habe. Nachdem Berufung eingelegt worden war, muss er sich nun erneut verantworten.

Update

Bei Heise wird die Sachlage etwas anders geschildert. Wir möchten an dieser Stelle nur kurz Heise zitieren, um auch auf diese Erläuterung hinzuweisen. Ob Heise oder ZDNet über die Funktionsweise von "QTFairUse" richtig informiert ist, entzieht sich unseren Kenntnissen. Zitat aus dem Artikel von Heise.de:

Angeblich ist es ihm (Jon Lech Johansen) gelungen, das DRM (Digital Rights Management) von iTunes für Windows auszutricksen. Seine Software "QTFairUse" soll laut Medienberichten die "quicktimempeg4.qtx"-Datei patchen und das DRM-System der im iTunes Music Store gekauften AAC-Songs umgehen.

Bei der Wiedergabe ruft die gepatchte QTX-Datei augenscheinlich eine beim Übersetzen des Quellcodes erzeugte Windows-DLL namens November.dll auf, die den unverschlüsselten AAC-Datenstrom aus dem RAM on the fly auf Festplatte kopiert. Das funktioniert freilich nur, wenn man ohnehin eine gültige Lizenz zum Abspielen besitzt. Das DRM-System ist also nicht in dem Sinne geknackt, dass man nun alle iTunes-AAC-Dateien entschlüsseln könnte, sondern lediglich die erworbenen davon befreien kann.