Dell Inspiron 8600: Multimedia-Flaggschiff auf großer Fahrt
2/5Leistung
Das 15,4"-Display hat bei unserem Testgerät eine Auflösung von 1920x1200 Pixel und ein Seitenverhältnis von 16:10. Weshalb Breitbild-Displays bei Notebooks kein Verhältnis von 16:9 aufweisen bleibt wohl weiterhin ungewiss. Nichtsdestotrotz liefert es äußerst scharfe und klare Bilder. Die Helligkeit lässt sich in acht Stufen an die jeweilige Arbeitsumgebung anpassen. Pixelfehler konnten nicht gefunden werden, was bei einer Anzahl von über zwei Millionen aber auch recht schwierig sein dürfte. Der Betrachtungswinkel ist gut und die Ausleuchtung weitgehend gleichmäßig.
Angesteuert wird es von einer GeForce FX Go5650 mit 128 MB Speicher, die zusammen mit dem auf 1,7 GHz taktenden Pentium M nVidias und Intels aktuelle Spitzenkomponenten im jeweiligen Bereich darstellen. Es handelt sich hierbei nicht um die vom Chiphersteller beworbene Centrino-Technologie, da die Wireless LAN-Komponente von Dell stammt (Truemobile 1300 mit Chipsatz von Broadcom). WLAN von Intel ist für die Inspiron 8600-Serie aber ebenfalls erhältlich, jedoch nur mit 11 MBit Übertragungsrate nach dem IEEE 802.11b Standard. In beiden Fällen handelt es sich um eine Mini-PCI-Karte, die über zwei Pins mit der im Gehäuse integrierten Antenne verbunden wird. Alternativ fasst dieser Steckplatz ein Bluetooth-Modul. Die Festplatte, eine 40 GB IBM Travelstar, dreht übrigens nicht nur mit branchenüblichen 4200, sondern mit 5400 Umdrehungen pro Minute.
Der Prozessor unterstützt Intels Improved Enhanced SpeedStep Technologie und damit Deep Sleep und Deeper Sleep sowie Techniken zur Spannungsanpassung in der dritten Generation. Micro-op Fusion, eine zeitweise Kodierung und damit Verkleinerung mehrerer Befehle zu einem, trägt zu Leistungsgewinn und Energieersparnis bei. Der gleiche Effekt geht von einer verbesserten Sprungvorhersage (Advanced Branch Prediction) aus, unnötige Befehlswiederholungen werden dadurch reduziert. Diese und weitere Verfahren und Komponenten der Centrino-Technologie verfolgen unter anderem das Ziel einer achtstündigen Akkulaufzeit.
Um die Gesamtperformance zu ermitteln, wurden Sandra 2003 und PCMark 2002 bemüht. Zum Vergleich sind Werte des Averatec 3160AG (Athlon XP-M 1600+, 256 MB DDR 266 MHz, VIA VT8372 ProSavageDDR KN266) und aus dem Artikel Was leistet der Athlon XP 3000+? angegeben. Das AMD-System arbeitete mit einem EPoX 8RDA+ (nForce 2) und 2x256 MB DDR400 Corsair Twinx512 3200 CL2; die referenzierte Intel-CPU verrichtete ihren Dienst auf dem Asus P4T533 (i850E) zusammen mit 1x512 MB RIMM4200 Samsung Rambus.
Auf Grund der Tatsache, dass es sich hierbei um synthetische Benchmarks handelt, lassen sich nur bedingt Schlüsse auf die Praxis ziehen. Doch nicht zuletzt der große Cache verhilft dem System zu Leistungsreserven, die auch anspruchsvolleren Anwendern genügen dürften. Gegen ein Desktop-System mit den dort erhältlichen schnellsten Komponenten kann man damit natürlich nicht konkurrieren, dies ist aber auch nicht das Ziel. Jedoch kann man getrost von Desktop-Replacement sprechen; und da es sich hier um ein Multimedia-Notebook handelt, haben wir es uns nicht nehmen lassen, den allseits bekannten 3DMark zu testen. Die Vergleichswerte stammen aus dem Artikel ASUS V9560 VideoSuite.
Bei den Ergebnissen des letzteren sollte man allerdings Vorsicht walten lassen, denn mittlerweile ist 3DMark03 auf Version 3.4.0 gepatcht, in der das Inspiron 8600 „nur noch“ 1944 erreicht. Dennoch, der derzeit schnellste Pentium M im Zusammenspiel mit der DirectX 9-fähigen GeForce FX Go5650 und dem hervorragenden Display machen es deutlich: Dieses Gerät ist eindeutig zum Spielen zu gebrauchen. Auch auf diesem Gebiet kann man nicht die Möglichkeiten eines Desktop-PCs realisieren, für zwischendurch reicht es aber allemal.