Inno3D PersonalCinema FX im Test: Grafikkarte mit TV-Tuner
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nVidia hat kurz nach Testbeginn neue WDM Capture Treiber in der Version 2.13 veröffentlicht, die natürlich auch von uns eingesetzt wurden. Die WDM Capture Treiber sind nötig, um überhaupt die vom TV-Tuner gelieferten Bilder auf dem Bildschirm darstellen zu können. Neben den Forceware 52.16 Treibern wurden alle Programme von der mitgelieferten CD installiert. Dabei sind unter anderem auch Treiber für den USB Funkempfänger der Fernbedienung und die bereits im letzten Abschnitt genannten Programme.
Schaltzentrale ist nVStart der Personal Cinema Software von nVidia, über die alle anderen Programme aufgerufen werden können. Werfen wir einen genaueren Blick auf die Programme und ihre Funktionen.
Eine der wichtigsten Funktionen der PersonalCinema in Verbindung mit der Intervideo WinDVR Software ist die Möglichkeit, TV-Sendungen direkt als mpg-Datei auf dem Rechner zu speichern. DVR steht für Digitaler VideoRekorder und erlaubt auch das so genannte Timeshifting, also das zeitversetzte Ansehen einer Sendung, während die Aufnahme noch läuft. Wer also den Beginn einer Sendung verpasst hat, kann trotz laufender Aufzeichnung sich bereits das Verpasste anschauen. Um das Aufzeichnen von Sendungen zu erleichtern, besteht die Möglichkeit WinDVR über die Webseite tvtv.de und ein kleines mitgeliefertes Tool zu programmieren. Dazu wird nicht einmal ein Browser benötigt, die Webseite wird im WinDVR Fenster angezeigt. Die Benutzung des tvtv.de Service ist kostenlos, allerdings muss man sich auf der Webseite anmelden, dies kann man bereits bei der Installation der Software tun.
Das Videofenster von WinDVR lässt außer der Vollbild-Wiedergabe noch die Formate 240x180, 320x240 und 640x480 zu. Auch das beliebige Vergrößern des Fensters ist möglich. Dabei kommt es natürlich schnell zu Verzerrungen, wenn das Seitenverhältnis von 4:3 des Fernsehbildes geändert wird. Weiteres Gimmick ist das Channel-Surfen, hier wird das Fenster in 16 kleine Fenster geteilt, die der Reihe nach mit Standbildern der eingespeichterten Kanäle gefüllt werden. So hat man recht schnell einen Überblick über die gerade laufenden Sendungen. Die Senderprogrammierung läuft übrigens per Suchlauf automatisch, eine automatische Sortierung wie bei modernen Fernsehern gibt es jedoch nicht.
Wer bereits einmal eine D-Box 2 mit Linux im Betrieb gesehen hat, wird an WinDVR viele Funktionen vermissen - das schnelle Umschalten zwischen mehreren auseinanderliegenden Kanälen wird hier zur Quälerei. Ein durchdachtes OSD würde WinDVR hier viel helfen, aber was nicht ist, kann ja noch werden. So muss man erst durch einen Rechtsklick das Setup aufrufen, um dort in der Kanalliste den passenden Sender zu finden. Das mitgelieferte Videotext Tool von Philips öffnet ebenfalls ein eigenes Fenster, eine Einblendung in das Fernsehbild funktioniert daher nicht. Allerdings verfügt das Tool über einen Seitenspeicher von bis zu 800 Videotext Seiten, so dass ungestörtes Blättern kein Problem darstellt.
Mit WinDVR kann man nicht nur TV schauen, sondern auch Sendungen aufnehmen. Dafür stehen drei Voreinstellungen zu Verfügung, sowie eine benutzerdefinierte Einstellung, die aber aus 16 weiteren Voreinstellungen besteht, unter anderem PAL DVD oder PAL VCD. Diese 16 Voreinstellungen können noch individuell angepasst werden, insofern passt der Titel benutzerdefiniert dann wieder. Die drei Voreinstellungen "Gut", "Besser" und "Am Besten" haben wir in einer Tabelle dargestellt, die einen schnellen Überblick erlaubt:
"Gut" | "Besser" | "Am Besten" | |
---|---|---|---|
Video-Format | MPEG-2 | ||
Audio-Format | MPEG-1 Layer II | ||
Audio-Abtastfrequenz | 44,1 kHz, 16 Bit Stereo | ||
Audio-Bitrate | 224 kBit/s | ||
Video-Bildgröße | 352x288 | 352x576 | 720x576 |
Video-Bildfrequenz | 25 Bilder/s | ||
Video-Bitrate | 1800 kBit/s | 3600 kBit/s | 6400 kBit/s |
Gesamt-Bitrate | 2099 kBit/s | 3971 kBit/s | 6883 kBit/s |
Aufnahmezeit (4 GB) | 1758 Minuten | 929 Minuten | 536 Minuten |
Die Einstellung "Besser" bietet ein gutes Verhältnis zwischen Platzbedarf und Qualität und sollte für die meisten Sendungen ausreichen. Wer Spielfilme später auf VCD oder DVD bannen will, sollte natürlich höhere Einstellungen wählen, ansonsten kann man auch weiter den Stereo Videorekorder und VHS-Kassetten benutzen.