5950/5700 Ultra gegen 9800/9600XT im Test: Rendern um den Gabentisch
15/30nVidia vs. ATi
Nachdem wir bereits im Vorfeld genauer auf die einzelnen Karten und die Features der darauf verbauten Grafikchips eingegangen sind, wollen wir nun nochmals die aktuellen Top-Modelle der beiden Kontrahenten gegenüberstellen und ihre Stärken und Schwächen hervorheben.
FX5950 Ultra | FX5700 Ultra | Radeon 9800XT | Radeon 9600XT | |
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Chip | nV38 | nV36 | R360 | RV360 |
Taktung (MHz) | 475 | 475 | 412 | 500 |
Renderpipelines* | 4(8) | 4 | 8 | 4 |
Pixelfüllrate | 1900MPix/s | 1900MPix/s | 3296MPix/s | 2000MPix/s |
TMUs je Pipe | 2 | 1 | 1 | 1 |
Texelfüllrate | 3800 MTex/s | 1900MTex/s | 3296MTex/s | 2000MTex/s |
Vertexshader | DX9 VS2.0+ | |||
Vertexpipes | (3) | (3) | 4 | 2 |
Dreiecksdurchsatz | ~356MT/s | ~356MT/s | ~412MT/s | ~250MT/s |
Texturen pro Pass | 8 (16) | |||
Pixelshader | PS 2.0+ | |||
Speicher | 256MB | 128MB | 256MB | 128MB |
Anbindung | 256Bit DDR | 128Bit DDR-II | 256Bit DDR-II | 128Bit DDR(-II) |
Speichertakt (MHz) | 475 | 450 | 365 | 300 |
Bandbreite | 30400 MB/s | 14400 MB/s | 23360 MB/s | 9600 MB/s |
Single-Pass Texturop.** | 16(D3D) / 4(oGL) | 16(D3D) / 8(oGL) | ||
FSAA/AF-Technik | IntelliSample HCT° | SmoothVision 2.1°° | ||
RAMDAC | 2x400MHz | |||
TV-Encoder | integriert | |||
Genauigkeit pro Kanal°°° | 128Bit (FP32) | 96Bit (FP24) | ||
FP-Shaderops/s (Textur- + Arithmetik-Ops)°°°° | ||||
Min. Instr./s | 0+3800M | 0+1900M | 3296M+3296M | 2000+2000M |
Max. Instr./s | 3800+1900M | 1900+950M | 3296M+3296M | 2000+2000M |
Peak Instr./s | 5700M | 2850M | 6592M | 4000M |
* nVidia gibt zwar ein Maxium von 8 Pixeln pro Takt an, dies trifft aber nur für Z- und Stenciloperationen zu. Ansonsten verhalten sich nV30, nV35 und auch der nV38 wie ein Design mit vier Pipelines à zwei TMUs |
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** Stand: ForceWare 52.16 und Catalyst 3.8 | ||||
° Hierbei handelt es sich um Marketingbezeichnungen für Multisampling-FSAA und optimiertes AF. Bei nVidia kommt beim FSAA bis 2x ein gedrehtes Raster zum Einsatz. Das AF von nVidia ist nur sehr gering winkelabhängig. Zusätzlich bewirbt nVidia beim nV35, nV36 und nV38 eine Kompressionstechnologie für hohe Auflösungen (HCT), die verlustbehaftet, aber laut nVidia, nicht sichtbar, den gesamten Content komprimiert. |
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°° Hierbei handelt es sich um Marketingbezeichnungen für Multisampling-FSAA und optimiertes AF. ATi verwendet für 2x und 4x-FSAA ein gedrehtes, für 6x FSAA ein sparsely sampled Raster, bei dem pro Achse sechs Samples erzeugt werden, die aber niemals Achsenkongruent sind. Das AF von ATi verwendet hier eine relativ starke Winkeloptimierung, die bei geringem Verzicht auf Bildqualität der Leistung zugute kommt. |
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°°° Angegeben ist die maximale interne Genauigkeit, mit der die gesamte Pipeline durchlaufen werden kann. | ||||
°°°° Für genauere Erklärungen mag der sehr technische Artikel von 3DCenter.de über die nV3x-Architektur dienen. Kurz gesagt können die R3xx-Chips eine Textur plus eine Arithmetikanweisungen pro Takt und Pipeline verarbeiten, der nV30 kann bis zu acht Texturanweisungen verarbeiten und dabei je zwei Texturanweisungen gegen eine Arithmetik-Op eintauschen und nV35 und nV38 können ebenfalls acht Textur-Ops plus vier Arithmetik-Ops pro Takt und Pipeline ausführen und sind zu demselben Tauschgeschäft, wie der nV30 in der Lage. |
Betrachtet man diese Daten genauer, so fällt schnell auf, dass sowohl die Produkte von nVidia als auch von ATi ihre Vorteile haben. So kann nVidia vor allem durch eine hohe Speicherbandbreite glänzen, die bei der GeForce FX 5950 Ultra rekordverdächtige 30400 MB/s erreicht. ATis Top-Produkt, die Radeon 9800 XT, bringt es gerade einmal auf 23360 MB/s. Wie sich dieser vermeintliche Nachteil in der Praxis auswirkt, wollen wir später in den Benchmarks nochmals ausführlich klären. Eine Stärke beider Chips von ATi ist hingegen die Shaderleistung, die die Konkurrenz von nVidia jeweils übertrumpft. Dies wird wohl vor allem im Hinblick auf shaderlastige DirectX 9-Spiele immer wichtiger werden, so dass die Chips aus Kanada hier einen leichten Vorteil verbuchen können. Auch bei der Qualität des Anti-Aliasing und der anisotropen Filterung hat ATi mit der SmoothVision 2.1-Technik die Nase vorn; hier kann nVidia leider nicht mithalten. So kann man als kleine Zusammenfassung feststellen, dass GeForce FX 5950 und 5700 Ultra in erster Linie durch ihre hohen Taktraten glänzen können, während ATi mehr auf Effizienz baut und ihren Chips durch mehr Renderingpipelines einen Vorteil verschafft.