5950/5700 Ultra gegen 9800/9600XT im Test: Rendern um den Gabentisch
17/30Shaderdiskussionen (Fortsetzung)
Während es die Benchmarkergebnisse von Half-Life 2 damals haben erahnen lassen, bestätigen unsere, in ShaderMark 2.0 ermittelten, Werte die Befürchtungen. Die von nVidia entwickelten Shader sind offensichtlich ohne die sehr starke Optimierung seitens des Treibers und der Spieleentwickler nicht die schnellsten. Konform mit den Richtlinien von DirectX 9, ermittelten wir im ShaderMark für nVidia nahezu desaströse Ergebnisse. So muss sich das momentane Flaggschiff, die GeForce FX 5950 Ultra, in der Shaderleistung oftmals einer Radeon 9600 XT aus dem Hause ATi geschlagen geben. Die Radeon 9800 XT ist teilweise mehr als doppelt oder dreimal so schnell wie der nV38. Die GeForce FX 5700 Ultra liegt hoffnungslos auf dem letzten Platz, und das trotz der hohen Speicherbandbreite und dem recht hohen Chiptakt. Sie bringt nur knapp 30 bis 50 Prozent der Leistung einer Radeon 9600 XT.
Offensichtlich scheint dieses Tool den nVidia-Karten nicht alle Tests zumuten zu wollen, denn einige Shader konnten schlichtweg auf nVidia-Hardware nicht dargestellt werden. Dies liegt allerdings nicht an einer fehlenden DirectX 9-Kompatibilität, sondern vielmehr daran, dass der Shadermark zur Darstellung einiger Shader von FP-Render Targets Gebrauch macht, die unter DX9 allerdings optional sind und zur Zeit von den nVidia-Treibern nicht unterstützt werden. Die Radeon 9600 XT ist jeweils immer knapp halb so schnell wie der große Bruder und freut sich über den Chiptakt von satten 500 MHz, der Abstriche wie z.B. nur vier Renderingpipelines mehr als gut kaschiert. Auch die interne Rechengenauigkeit von 96 bit reicht vollkommen aus, um alle DirectX-Effekte darzustellen.
Die von nVidia entwickelte CineFX-Architektur scheint mit DirectX 9 nicht so gut zurechtzukommen, wie man es sich ursprünglich bei nVidia gewünscht hätte. Derweil ist auch die Rohleistung der Shader der nVidia-Karten der Konkurrenz von ATi unterlegen, so dass die GeForce FX-Reihe mit Sicherheit noch einige Optimierungen über sich ergehen lassen muss. ATi ist bis dahin fein raus, denn Microsoft hatte damals die DirectX 9-API aus Mangel an Alternativen auf die eigenen Grafikchips zugeschnitten und somit einen nicht zu vernachlässigen Trumpf für die Kanadier erschaffen. Um zumindest dieses Problem aus der Welt zu schaffen, arbeitet nVidia zur Zeit angeblich mit Microsoft an DirectX 9.1, das wesentlich besser mit der CineFX-Architektur umgehen können soll. Allerdings müssen erst einmal Spiele erscheinen, die auf die neue Revision der API zugeschnitten sind (oder überhaupt DirectX 9 voraussetzen). Bis dahin muss nVidia wohl das Wort "Zukunftssicherheit" aus dem eigenen Wortschatz streichen, denn die oben angegebenen Ergebnisse stimmen uns nicht gerade optimistisch, was Half-Life 2 und Co. angeht.