5950/5700 Ultra gegen 9800/9600XT im Test: Rendern um den Gabentisch

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Christoph Becker
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Overdrive, D.O.T. & Co.

ATi hat mit der neuesten Generation der Pixelbeschleuniger nicht nur eine reine Megahertz-Steigerung vorgenommen. Auch das Innenleben der beiden neuen Grafik-Chips wurde etwas modifiziert und um ein wichtiges Features ergänzt. Endlich, Monate nach der Konkurrenz von nVidia, bietet nun auch ATi Hardwaremonitoring an. Um dieses neue Feature dann letztendlich auch effektiv nutzen zu können, entwickelten die Softwareingenieure der kanadischen Firma 'ATi Overdrive'. Seit dem Catalyst-Treiber 3.8 ist diese Funktion an Board und sorgt seither für vom Hersteller subventionierte und mit Garantie abgedeckte Übertaktung. Einmal in den Treibermenüs aktiviert, lotet die Software in Zusammenarbeit mit dem Hardwaremonitoring automatisch aus, wie weit der Chip sich unter Last übertakten lässt. So gibt es insgesamt drei verschiedene Stufen, aus denen der Treiber automatisch wählen kann. Je kühler der Chip ist, desto höher wird er ganz automatisch bis zu einer festgesetzten Grenze übertaktet.

Mittlerweile hat auch MSI dieses Feature für die eigene GeForce-Produktreihe übernommen und präsentiert es im Rahmen der eigenen D.O.T.-Serie, die von MSI-Mainboards bekannt ist. Gehört man zu den glücklichen Besitzern einer Asus Radeon 9800 XT, muss man derzeit leider noch immer auf die treiberseitige Aktivierung des Overdrive-Features verzichten. Um diese Funktion dennoch nutzen zu können, entwickelt Asus zur Zeit eine spezielle Version des Catalyst-Treibers, welche die Aktivierung des dynamischen, temperaturabhängigen Overclocking ermöglicht, leider aber noch nicht verfügbar ist.

Da es sich bei diesem Feature letztendlich um nichts anderes als hardwareseitige Übertaktung handelt, haben wir uns entschlossen, die Overdrive-Funktion in unseren normalen Benchmarks zwar zu berücksichtigen, dennoch aber auch einen Wert ohne Overdrive einzubinden. Bei der Radeon 9600 XT, die ebenfalls Hardwaremonitoring beherrscht, funktionierte dieses Feature unter Verwendung des Catalyst 3.8 leider noch nicht. Besitzer einer solchen Karte mussten in den letzten Wochen erst auf den Release des Catalyst mit der Versionsnummer 3.9 warten. Ab diesem Release funktionierte Overdrive aber dann auch endlich auf der neuen Mittelklasse ATis. In späteren Treibern möchte man laut ATi die Overdrive-Funktion auch auf den Speicher ausweiten, da bis jetzt bei ATi nur die GPU übertaktet wird und somit die Speicherbandbreite zum Flaschenhals wird. Setzt man dieses Vorhaben eventuell um, dürfte sich Overdrive noch effektiver darstellen. Wie unsere Benchmarks gezeigt haben, bringt ATis Übertaktungs-Technik nicht den erhofften Sprung, ist aber dennoch in der Lage, einige Bilder pro Sekunde gegenüber der Standardversion zu gewinnen. Sobald man zusätzlich zu Overdrive manuell noch den Speichertakt anhebt, sind noch größere Leistungssprünge zu erwarten, als sie Overdrive je hätte hervorrufen können.

MSI bietet ein ähnliches Feature für die hauseigenen Grafikkarten an. Allerdings nutzt man keinerlei Temperatur-Überwachung, um den Rahmen des maximalen Overclockings festzustellen. So bietet die D.O.T. (Dynamic Overclocking Technology) insgesamt sechs verschiedene Stufen an, die neben der GPU auch den Speicher der Grafikkarte übertakten. Die Handlungsspanne reicht von 2 bis 10 Prozent des jeweiligen Taktes. Maximal kann zum Beispiel eine GeForce FX 5950 Ultra mit 522 MHz Chip- und Speichertakt betrieben werden. Bis zu dieser magischen Grenze garantiert MSI dann auch den reibungslosen Betrieb der Grafikkarte sowie sämtliche Garantieleistungen. Wie unsere Benchmarks gezeigt haben, ist diese Methode der Übertaktung effektiver als zum Beispiel ATis Overdrive. Dies liegt in erster Linie an der erhöhten Speicherbandbreite, über die sich vor allem einige ältere Spiele freuen. Erst zukünftige Spiele wie Half-Life 2 oder Doom 3 werden nicht mehr so auf die Bandbreite des Speicherinterfaces angewiesen sein, da ihr Schwerpunkt weniger auf Füllrate sondern auf der Shadergeschwindigkeit liegt.