5950/5700 Ultra gegen 9800/9600XT im Test: Rendern um den Gabentisch
30/30ATi
Im zweiten Teil unseres Fazits wollen wir nun einmal näher auf die vielen Grafikkarten aus dem Hause ATi eingehen.
Die Asus Radeon 9800 XT beeindruckte uns sehr. Während die Konkurrenz auf das Referenzdesign setzt, entwickelte Asus eine eigene Kühllösung, die nicht nur effektiv und regelbar ist, sondern auch schön aussieht. Die massiven Kupferplatten verhelfen ihr dann - wie allen anderen Radeon 9800 XT-Karten übrigens auch - zu einem neuen Gewichtsrekord, was Mainstream-Grafikkarten angeht. Natürlich überzeugte auch die Performance der Asus Radeon 9800 XT, die besonders unter Verwendung von Anti-Aliasing und anisotroper Filterung ihre Stärke zeigen konnte und in unseren Shadertests die Konkurrenz weit hinter sich ließ. Besonders beeindrucken war jedoch der gebotene, nahezu riesige Lieferumfang, der für Grafikkarten mit ATi-Chip schon beinahe einmalig ist; hat man hier doch in der Vergangenheit schmerzlich einen Hersteller wie Asus oder MSI vermisst. Einziger Wehrmutstropfen: Die Asus Radeon 9800 XT nutzt zur Temperaturüberwachung einen Winbond-Chip, der eine Zusammenarbeit mit ATis Overdrive-Funktion unmöglich macht und einen entsprechenden Treiber hat der Hersteller aus Taiwan immer noch nicht zu bieten.
Auch die Asus Radeon 9600 XT konnte uns wohl gesonnen stimmen. Neben einer guten Alltags-Performance verfügte diese Grafikkarten-Serie über die zweitbeste Shaderleistung in unserem Test und verwies somit die Grafikkarten aus dem Hause nVidia auf die Plätze. Einmalig für die Mittelklasse ist der gebotenen Lieferumfang, der dem der Asus Radeon 9800 XT gleicht. Während andere Hersteller in der Mittelklasse hier den Rotstift ansetzen, verbreitet Asus mit der Radeon 9600 XT einen Hauch von Exklusivität im mittleren Preissegment und bedient die Kunden, die trotz gesetzter Leistung auf extravagante Beilagen nicht verzichten wollen. Gegenüber der GeForce FX 5700 Ultra liegen auch ihre Stärken in der guten Umsetzung von Anti-Aliasing und anisotroper Filterung sowie der besonders guten Rendering-Qualität. Leider setzt Asus auch bei der Radeon 9600 XT auf einen Winbond-Hardwaremonitoring-Chip und macht somit ebenfalls bei diesem Modell eine Zusammenarbeit mit ATis Overdrive unmöglich.
Die PowerColor Radeon 9800 XT konnte uns ebenfalls durchweg positiv stimmen. Analog zur 9800 XT von Asus liegen auch ihre Stärken vornehmlich im Bereich der Bildqualität und der Qualitätsoptimierung durch Anti-Aliasing und anisotroper Filterung. Hier kann sie sich gegenüber der GeForce FX 5950 Ultra von nVidia sehr gut behaupten und bietet die weitaus bessere Shaderleistung. Da die PowerColor Radeon 9800 XT auf dem durchaus schicken Referenzdesign von ATi basiert, unterstützt sie natürlich alle Funktionen des Catalyst-Treibers. Leider führt die Aktivierung der Overdrive-Technologie zu keinem sonderlich großen Performanceschub, so dass man diese Grafikkarte lieber manuell übertakten sollte, sofern dies denn überhaupt notwendig ist. Gemessen an der Konkurrenz bietet die Karte von PowerColor den zweitbesten Lieferumfang aller 9800 XTs und überzeugt ebenfalls durch einen für diese Grafikkarten-Klasse angemessenen Preis. Für die derzeit schnellste Grafikkarten-Leistung im Desktop-Bereich erhält auch diese 9800 XT den Leistungs-Award.
Wie nicht anders zu erwarten war, konnte auch die Sapphire Atlantis Radeon 9800 XT mit guten Eigenschaften glänzen. Wie schon bei den vorherigen Karten dieses Typs, verliehen wir der Sapphire Radeon 9800 XT den Leistungs-Hammer vor allem wegen ihrer sehr guten Leistung in Verbindung mit Anti-Aliasing und anisotroper Filterung. Die durchweg exzellente Shaderleistung verleiht der Grafikkarte ebenfalls das Prädikat "zukunftssicher", so dass Käufer einer solchen Karte wohl auch in den nächsten Monaten, wenn die ersten richtigen DirectX 9-Spiele erschienen sind, noch viel von ihrem besten Stück haben werden. Von allen drei getesteten ATi Radeon 9800 XTs ist die Sapphire die günstigste, besitzt aber auch den kleinsten Lieferumfang. Von einem Preis-Leistungs-Award sahen wir ab, da auch diese Grafikkarte noch verhältnismäßig viel Geld kostet und wohl nicht für jeden Geldbeutel erschwinglich ist.
Die Sapphire Atlantis Radeon 9600 XT Fireblade Edition reiht sich fast nahtlos neben dem Asus-Pendant ein. Als einziges Manko könnte man den relativ langsamen Speichertakt aufzählen, der der Radeon 9600 XT jedoch allgemein zu schaffen macht und gegenüber der GeForce FX 5700 Ultra des Öfteren für Probleme sorgt. Sapphire schuf hier jedoch mit der Erhöhung um 50 MHz Abhilfe und hievte das hauseigene Modell somit auf Platz 1 aller getesteten 9600 XTs. So zeigte die Sapphire Atlantis Radeon 9600 XT Fireblade Edition durchweg gute Leistungen und dürfte aufgrund ihrer sehr guten Shaderperfomance auch noch in Zukunft ihren Dienst verrichten. Diese gute Leistung und der verhältnismäßig günstige Preis von gerade einmal rund 170 Euro prädestinieren die 9600 XT aus dem Hause Sapphire geradezu für unseren "Preis Hammer". PC-Spieler mit einem kleinen Konto sollten nach dieser Grafikkarte Ausschau halten, verbindet sie doch wie keine andere einen niedrigen Preis mit sehr guter Leistung und entsprechender Zukunftssicherheit.
Schon im Vorfeld unseres Artikels galt die Sapphire Atlantis Radeon 9600 Pro als Außenseiter und vermeintlich schwächster Kontrahent in unserem Testfeld. Allen Unkenrufen zum Trotz zeigte sie dann aber doch noch, was in ihr steckt, und erbrachte in unseren Benchmarks durchweg gute Ergebnisse, von denen zum Beispiel eine nVidia GeForce FX 5600 Ultra oftmals nur träumen kann. Im Zuge der Verbreitung der Radeon 9600 XT-Karten könnte die 9600 Pro in den nächsten Monaten zum Geheimtipp für jedes kleine Sparschwein werden, denn gegenüber der neueren Variante sieht sie immer noch recht gut aus und kostet deutlich weniger. Der Lieferumfang der Sapphire Atlantis Radeon 9600 Pro präsentierte sich uns in einem für den Preis durchaus angemessenen Rahmen und hatte mit Tomb Raider - The Angel of Darkness noch einen recht aktuellen Spieletitel mit im Gepäck.
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