5950/5700 Ultra gegen 9800/9600XT im Test: Rendern um den Gabentisch
9/30Die Karten
Asus Radeon 9800 XT
Ein neuer Stern am Himmel war geboren, als Asus vor einigen Wochen bekannt gab, dass man von nun an auch Grafikkarten auf Basis von ATi-Chips produzieren wird. Die allgemeine Euphorie war groß, denn schließlich gehört die Firma zu den renommiertesten der Welt und ist für die besonders umfangreiche Ausstattung der hauseigenen Produkte bekannt. So gehört die Asus Radeon 9800 XT zu den teuersten Grafikkarten ihrer Klasse und kostet laut Geizhals.at durchschnittlich saftige 530 Euro.
Wie man es von Asus ja bereits hinlänglich gewohnt ist, verzichtet man auch bei den neuen Radeon-Karten auf eine Adaption des Referenzdesigns von ATi und verpasst den Pixelbeschleunigern einen eigens hergestellten und einfach wunderbar anzusehenden Kühler. Natürlich verzichtete auch Asus nicht auf den D-Sub- und DVI-Ausgang. Auch ein TV-Ausgang ist vorhanden, der durch den beigelegten Adapter diverse Ausgabesignale unterstützt.
Neben einem eigenen Kühlsystem wurde auch die Farbe des PCB angepasst und ist nun anstatt in Rot in einem schicken Orange gehalten - die Anordnung der einzelnen Bauteil wurde vom Referenzdesign übernommen. Allerdings verwendet man zum Hardware-Monitoring einen Winbond-Chip, der vom Catalyst-Treiber nicht erkannt wird und somit das Overdrive-Feature über diesen Weg nicht aktivierbar ist. Asus half hier jedoch nach und präsentierte einen eigenen Treiber mit einer ähnlichen Funktion. Unter der massiven Kühllösung bleibt hingegen alles beim alten. So verbaut auch Asus DDR-II-Speicher mit einer Taktfrequenz von 365 MHz und auch der R360-Chip von ATi findet sich in Wärmeleitpaste eingehüllt wieder. Der Speicher kommt von Hynix ist hat eine Zugriffszeit von 2,5 ns, die eine maximale Taktfrequenz von 400 MHz erlauben. Hier ließ man also etwas Raum nach oben, um auch Overclockern einen gewissen Handlungsspielraum gewährleisten zu können. Gekühlt wird der RAM beidseitig von massiven Kupferplatten, die letztendlich auch für das Gesamtgewicht der Karte von fast 500 Gramm verantwortlich sind. Sowohl das Referenzdesign als auch die Lösung von Asus sind beide sehr effizient. Asus verbaut zwei kleine Lüfter mit einem Durchmesser von 4 cm, Sapphire und PowerColor hingegen einen mit einem Durchmesser von 6,5 cm. Dennoch sind auch die der Asus Radeon 9800 XT sehr leise und lassen sich mit dem Tool SmartDoctor noch zusätzlich der Temperaturentwicklung der GPU anpassen. Die Verwendung des ATi Rage Theater-Chips sollte ebenfalls erwähnt werden.
Wie man es von einer solch teuren Grafikkarte wohl auch erwarten kann, hinterließ die Verarbeitungsqualität einen sehr guten Eindruck. Das hohe Gewicht der Asus Radeon 9800 XT macht es dann wohl auch notwendig, alle Komponenten fein säuberlich zu verschrauben. Während der AGP-Port unter dem Gewicht ächzt und stöhnt, freut sich der Hardware-Redakteur über eine leichte Demontage. Hat man die Asus Radeon 9800 XT einmal eingebaut, so fällt beim ersten Blick in die Treibermenüs auf, dass ein Eintrag fehlt. So lässt sich die relativ neue Overdrive-Funktion - wie bereits erwähnt - nicht treiberseitig nutzen und kann nur durch den Asus-eigenen Treiber aktiviert werden.
Für einen so hohen Kaufpreis, kann man dann durchaus auch einige Erwartungen an den Lieferumfang stellen. Und, was sollen wir sagen, Asus erfüllt sie voll und ganz. Folgende Dinge fanden sich im größten Grafikkarten-Karton der Welt:
- Asus Radeon 9800 XT mit 256 MB Texturspeicher
- Handbuch
- Handbuch zur mitgelieferten Software
- DVI-auf-D-Sub-Adapter
- CD mit Treibern, DirectX 9.0a, SmartDoctor 3.03, VideoSecurity 3.0, Digital VCR 2.5 und GameFace 1.2
- Spiele: Battle Engine - Aquila und Gunmetal
- Spiele-Compilation mit folgenden Titeln: Tom Clancy's Splinter Cell, Warcraft III - Reign of Chaos, Big Mutha Truckers, Breed, Colin McRae Rally 3 und TOCA Race Driver
- Gutschein für Half-Life 2
- PowerDirector 2.55 ME
- AsusDVD 4.0
- Ulead Cool 3D SE 3.0 und Ulead Photo Express SE 4.0
- Asus Medi@Show SE 2.0
Angesichts anderer Hersteller muss man Asus geradezu huldigen, denn selten fand man soviel Zubehör bei einer ATi-Grafikkarte. Die letzten Jahre ließen einen Hersteller wie Asus, der viel Wert auf Qualität legt, vermissen. Begeisterung ist das was uns bleibt, jedoch leider mit einem nicht ganz unerheblichen Nachteil: der Preis. Wer nicht auf den Euro achten muss, der sollte nach der Asus Radeon 9800 XT Ausschau halten, denn besser geht es wohl im Moment nicht mehr. Die wohl größte Grafikkarten-Verpackung der Welt versprach nicht zu viel, denn sie beherbergte neben der wohl schwersten Grafikkarte der Welt auch den größten Lieferumfang der Welt. Letzteren Titel muss man sich wohl leider mit der MSI GeForce FX 5950 Ultra teilen, denn auch diese Grafikkarte bietet einen ähnlich ausladenden Lieferumfang.