Shuttle XPC ST61G4 im Test: ATIs Radeon 9100 IGP auf dem Prüfstand
2/36Das Gehäuse
Das Gehäuse des ST61G4 ist komplett aus Aluminium gefertigt, lediglich die Front ist leider aus Plastik und lässt Raum für Verbesserungen. Die Farbgebung ist mit Silber zwar schick und zeitnah gewählt, sorgt in Verbindung mit einem eingebauten 5,25" Laufwerk aber leider nicht für optische Hochgenüsse. Hier muss man entweder für das 5,25" Laufwerk eine passende Aluminiumfront kaufen und anbauen, oder mit dem Stilbruch leben. Schick ist die verspiegelte Frontplatte des ST61G4, die sich auch beim SN85G4, dem Athlon 64 Barebone von Shuttle, wieder findet.
In ihr finden sich auch ebenso die Slots für das Kartenlesegerät wieder. Einerseits eine leicht zugängliche und praktische Position, andererseits verhindert eben diese Anordnung aber auch den Einbau eines Floppy-Laufwerks und verringert die Anzahl der 3,5"-Schächte auf einen einzigen freien im Inneren des XPCs. Die kompakte Bauweise der XPCs von Shuttle erlaubt aber kaum eine andere Platzierung für den Kartenleser, die auch noch leicht zugänglich gewesen wäre. Im unteren Bereich sind bereits zwei USB2.0- und ein Firewire-Port sowie Mic-In, Line-Out und Line-In untergebracht. Zudem kann ein Kartenleser an dieser Stelle nicht eingebaut werden, da er aufgrund seiner Tiefe mit den direkt dahinter liegenden Stromanschlüssen und RAM-Steckplätzen kollidieren würde. Aus diesem Grund ist die Position zwar nicht optimal, allerdings wohl die einzig sinnvolle Lösung.
Der Gehäusedeckel wird an der Rückseite des XPCs mit drei Thumbscrews verschraubt und kann so jederzeit schnell gelöst werden. Die durchaus sinnvollen Änderungen, die man im Inneren des SN85G4 vorfindet, wurden beim ST61G4 aber leider noch nicht übernommen. Hier erwartet uns das alt bekannte Innenleben, das uns schon von früheren Modellen von Shuttle bekannt ist. Auch die Kabel für die IDE-Geräte waren bei unserem Modell leider nicht vorverlegt und müssen so vom Kunden selbst durch die engen Gassen des ST61G4 manövriert werden. Alle anderen Kabel, etwa für den Kartenleser, die USB- und Firewire-Ports an der Vorderseite, die Stromversorgung oder die Lüfter, sind bereits angeschlossen, so dass ein langes Hantieren mit dem Handbuch und Suchen nach den Anschlüssen entfällt.
Um eine Festplatte in den 3,5" Schacht einzubauen, muss man jedoch den gesamten Laufwerks-Rahmen aus dem ST61G4 entfernen. Es handelt sich demnach nicht um die Variante, die etwa im SN85G4 eingesetzt wird, bei der man den 3,5" Schacht für die Festplatte seitlich einzeln entnehmen kann. Der Laufwerks-Rahmen lässt sich jedoch wie üblich mit zwei Schrauben schnell aus dem XPC lösen.
Auch beim Netzteil geht Shuttle mit dem ST61G4 andere Wege als beim SN85G4, in dem ein 240 Watt Netzteil mit einem 60 mm Lüfter verbaut wird. Das mit 250 Watt stark bemessene, Silent X getaufte Netzteil im ST61G4 wird durch zwei kleine 40mm Lüfter gekühlt, die die warme Luft aus dem Gehäuse saugen und gerade durch das Netzteil nach außen transportieren.
Shuttle möchte mit dem ST61G4 vor allem zwei Forderungen erfüllen: Zum einen soll der ST61G4 ein leistungsfähiges System mit einem starken Netzteil darstellen, aber dabei auch leise und vor allem kühl bleiben. Deshalb erreicht das Silent X Netzteil nach eigenen Angaben auch unter Volllast lediglich 32 dB und wird auch unter schwersten Bedingungen sehr gut gekühlt. Shuttle möchte so die Anforderungen der neuesten Prozessoren und Grafikkarten befriedigen.
Auch auf der Northbridge sorgt ein aktiver Lüfter für ausreichend Kühlung, so dass das System immerhin über vier Lüfter verfügt, die eine gewisse Grundlautstärke nicht verhindern, auch wenn man das System Dank vielfältiger Einstellungsmöglichkeiten im Bios durchaus in den Lüfterdrehzahlen bändigen kann. Uns fielen so weniger die Laufgeräusche der Lüfter als das hochfrequente Laufgeräusch unserer Festplatte negativ auf. Dennoch stellen vier Lüfter immer ein Risiko dar, die durchaus zu störenden Lärmquellen werden können, sobald sie erste Ermüdungserscheinungen zeigen.
Dank integrierter Grafik im Radeon 9100 IGP verfügt das ST61G4 an der Rückseite sowohl über einen TV-Ausgang als auch über einen VGA-Ausgang. Somit ist es auch ohne zusätzliche Grafikkarte möglich, den ST61G4 XPC etwa im Wohnzimmer neben dem Fernseher zu betreiben und so als Wohnzimmer-PC zu nutzen, auch wenn dies nach eigenen Aussagen von Shuttle nicht sein primäres Einsatzgebiet darstellen soll.
Auch die I.C.E. Heatpipe lässt sich einfach mittels vier Thumbscrews lösen und stellt die beste Lösung dar, um einerseits warme Luft aus dem Gehäuse zu transportieren und gleichzeitig die CPU zu kühlen. Weder an der Verarbeitung der Heatpipe noch des restlichen Gehäuses gibt es etwas auszusetzen. Kratzer in der Aluminium-Oberfläche des XPCs oder auf der spiegelnden Frontpartie sollte man allerdings tunlichst vermeiden, um nicht auf ewig an diesen Ausrutscher erinnert zu werden.