Shuttle XPC ST61G4 im Test: ATIs Radeon 9100 IGP auf dem Prüfstand

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Frank Hüber
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ATi Radeon 9100 IGP

ATi Radeon 9100 IGP
ATi Radeon 9100 IGP

Der ATi Radeon 9100 IGP hinterließ bei uns eine geteilte Meinung und man muss seine Leistungen differenziert betrachten. Die Gliederung in North- und Southbridge ist dabei durchaus sinnvoll um genauer auf die Stärken und Schwächen des Radeon 9100 IGP einzugehen.

Der RS300 (Northbridge) überzeugt zwar mit Features wie Dual Channel DDR400, FSB800 und Hyper-Threading Unterstützung, sein größtes Problem ist jedoch der relativ schlechte Memory-Controller, der nicht mit der Intel-Konkurrenz mithalten kann. Dies wirkt sich auch deutlich auf die Speichertransferraten aus, so dass der Radeon 9100 IGP vor allem im Zusammenspiel mit einer externen Grafikkarte gegenüber der Konkurrenz verliert. Nutzt man die integrierte Grafik, mag dieser Umstand noch zu vertreten sein, da sich die schlechte Transferrate hier weniger stark bemerkbar macht. Dennoch überarbeitet ATi den Speicher-Controller sicherlich nicht umsonst und tut gut daran, ihn bald zu ersetzen, um so vielleicht auch gegen Intels schnellste Chipsätze bestehen zu können.

AGP- und PCI-Steckplatz
AGP- und PCI-Steckplatz

In Verbindung mit der integrierten Grafik des RS300 muss zudem bemängelt werden, dass die Chipsatz-Treiber an den Catalyst gekoppelt sind und sich somit nicht installieren lassen, wenn man das jeweilige Mainboard mit einer Grafikkarte bestückt, die nicht aus dem Hause ATI stammt.

Die integrierte Grafik an sich weiß jedoch zu überzeugen und stellt jede andere Onboard-Lösung für den Pentium 4 in den Schatten. Sie ist nicht nur technisch auf einem aktuellen Stand, der für eine integrierte Grafik hervorragend ist, sondern kann die theoretischen Werte auch in Leistung ummünzen und ermöglicht dem Nutzer so das ein oder andere Spielchen zwischendurch.

Auch der vorhandene AGP8x Steckplatz erfreut das Auge und beschränkt den Käufer nicht auf die integrierte Grafik des Radeon 9100 IGP. TV- und DVI-Ausgang runden den Chipsatz ab und machen ihn zu einer sehr guten Lösung für Office und Wohnzimmer PCs. Der größte Kritikpunkt bleibt somit der Memory-Controller.

ATi IXP150
ATi IXP150

Auch der IXP 150 (Southbridge) kann nicht ganz mit den Konkurrenten mithalten und lässt einige Features vermissen, die in anderen Southbridges schon lange Einzug erhalten haben. Ein integrierter Ethernet-Controller ist dem IXP 200 und 250 vorbehalten und im IXP 150 nicht vorhanden. Ein Pendant zu Intels zugegeben kostspieligen Communication Streaming Architecture (CSA) bietet ATi nicht. Dieser Punkt ist jedoch nicht allzu negativ zu bewerten, da ATi keinen Gigabit Ethernet-Controller in den IXP 200 und 250 integriert hat. Ebenso verfügt kein IXP von ATi über Serial-ATA Unterstützung - hier ist die Konkurrenz einen Schritt voraus. Sechs USB2.0 Ports sind in aller Regel vollkommen ausreichend, Intel bietet jedoch gleich acht Ports. Firewire wurde wie bei der Konkurrenz ebenfalls nicht integriert und muss über einen onboard Chip bereitgestellt werden. Somit bietet der IXP 150 eher eine rudimentäre Lösung, als eine vor Features und Extras strotzende Southbridge. Dies macht sie jedoch vergleichsweise kostengünstig und lässt jedem Hersteller freie Wahl bei den onboard Komponenten.

Mit dem IXP 300 und IXP 400 erhalten dann im ersten Quartal 2004 auch Serial-ATA und PCI Express Einzug in die Southbridge. Zudem wird der P-ATA Standard auf ATA133 beschleunigt und die Anzahl der USB2.0 Ports auf acht erhöht. ATi arbeitet demnach sowohl bei der North- als auch bei der Southbridge an sinnvollen Erweiterungen.

Der ATI Radeon 9100 IGP ist somit ein stabiler und relativ schneller Chipsatz, der zwar nicht ganz mit den Spitzenmodellen mithalten kann, jedoch einen durchaus gelungenen Einstieg im Integrated Bereich darstellt. Die integrierte Grafik schlägt die Konkurrenz in der 3D-Leistung deutlich und macht den ATi Radeon 9100 IGP gerade in XPCs wie dem ST61G4 von Shuttle interessant. Dem leistungsfähigen Wohnzimmer PC steht somit (fast) nichts mehr im Wege.

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