Shuttle XPC ST61G4 im Test: ATIs Radeon 9100 IGP auf dem Prüfstand
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Die Installation des ST61G4 stellte uns wie eh und je nicht vor größere Probleme, auch wenn man die Verlegung der IDE-Kabel selbst vornehmen musste. Gummierungen an riskanten Stellen schützen das CD-ROM Kabel vor Beschädigungen und so ist auch dies anhand des bebilderten Installations-Guide schnell quer durch den XPC verlegt. Noch einfacher verhält es sich mit dem IDE-Festplatten-Kabel, das man einfach durch eine eigens dafür vorgesehene Lasche aus Plastik an der Unterseite des Laufwerkrahmens zieht. So hat es einerseits eine feste Position im XPC und behindert anderseits nicht die Luftzirkulation rund um die North- und Southbridge.
Auch der Laufwerks-Rahmen ist, wie bereits erwähnt, nach dem Lösen zweier Schrauben schnell entnommen und kann leicht mit einer Festplatte und einem 5,25" Laufwerk bestückt werden. Wir trennten hierbei die Verbindung des Kartenlesers übrigens am Lesegerät selbst und nicht wie im Handbuch eigentlich vorgeschlagen am Gehäuse, da diese Position wegen des Stromkabels deutlich schwieriger zu erreichen ist.
Die bereits vormontierte ICE-Heatpipe muss durch das Lösen der vier Thumbscrews an der Rückseite des ST61G4 gelöst und aus dem XPC entfernt werden, ehe der Sockel mitsamt Rentention-Modul zum Vorschein kommt und man auch schon den Prozessors in das System einsetzen kann. Problemlos kann auch diese Hürde von weniger versierteren Kunden überwunden werden. Ebenso schnell, wie man sie gelöst hat, ist die ICE-Heatpipe auch wieder montiert und man kann sich den Speichersteckplätzen zuwenden, die im vorderen Bereich, gleich hinter der verspiegelten Frontblende, angeordnet sind. Für all diejenigen, die ab und zu selbst Hand am heimischen PC anlegen, ist es dabei übrigens nicht zwingend erforderlich vorher tatsächlich den Laufwerks-Rahmen zu lösen. Mit etwas Fingerspitzengefühl können die RAM-Module auch ohne viel Aufwand unter diesem hindurch geschoben und eingesetzt werden. Ein Vorteil, der uns gerade bei unseren Speicherkompatibilitätstest freudig stimmte, da wir so nicht jedes Mal den Laufwerks-Rahmen aus dem ST61G4 lösen mussten, wenn wir die Module tauschten.
Sobald nun die Stromkabel angeschlossen sind und man den XPC wieder geschlossen hat, kann es auch schon losgehen, die Inbetriebnahme des ST61G4 ist abgeschlossen. Sauber, schnell und unkompliziert - so haben wir uns das vorgestellt!
Optional kann man Dank eines AGP8x-Slots aber auch noch eine Grafikkarte in den XPC einbauen. Shuttle ist sich durchaus bewusst, dass es mit gewissen Grafikkarten zu mechanischen Kompatibilitätsproblemen kommen kann, möchte deshalb verständlicherweise allerdings nicht die Abmessungen der XPCs vergrößern, um diese auszuschließen. Denn schon mit der nächsten Grafikkarten-Generation könnten neue Inkompatibilitäten auftreten. Wir ließen uns jedoch nicht abschrecken und versuchten dennoch eine GeForce FX 5900 Ultra in den ST61G4 einzusetzen. Wie sich zeigte, sogar mit Erfolg.
Die Asus V9950 Ultra ließ sich relativ problemlos in den ST61G4 einsetzen, auch wenn es an einigen Stellen schon ziemlich eng zuging. Ernsthafte Probleme taten sich jedoch erst auf, als wir die erforderliche Stromversorgung anlegen wollten. Zwar war es uns noch vergönnt mit dem Stromkabel, das eigentlich für das CD-ROM Laufwerk vorgesehen ist, den Stromanschluss zu erreichen, allerdings war es völlig unmöglich, dann auch noch das CD-ROM Laufwerk mit Strom zu versorgen. Hierfür mussten wir auf ein Verlängerungskabel zurückgreifen. Insgesamt bietet der ST61G4 drei IDE-Stromanschlüsse. Eigentlich ausreichend, um eine Grafikkarte, eine Festplatte und ein CD-ROM oder Combo-Laufwerk zu versorgen. Nur die Kabellänge macht hierbei einen Strich durch die Rechnung.
Nachdem diese Hürde jedoch überwunden war, versuchten wir nun auch noch den Gehäusedeckel wieder aufzusetzen. Problematisch ist dies bei den Grafikkarten von Nvidia, bei denen der Stromanschluss nicht nach hinten sondern im 90° Winkel zur Platine aufgesetzt ist. Sobald man an diese das Stromkabel anschließt, reichen sie leider ein kleines Stück über den eigentlichen Rand des ST61G4 hinaus. Lässt man sich von dieser Tatsache jedoch nicht beirren und versucht dennoch den Deckel zu schließen, so lässt sich dieses Vorhaben mit leichtem Druck sogar verwirklichen. Das Ende der Grafikkarte wurde leicht in den XPC gebogen, so dass wir den Deckel schließen konnten. Ob man die Grafikkarte jedoch auf Dauer derartigen Spannungen aussetzen möchte...
Neben der Asus V9950 Ultra musste dann auch eine deutlich kleine ATi Radeon 9700 zeigen, ob sie ST61G4-tauglich ist. Ergebnis: Gar kein Problem! Anders als bei den Grafikkarten von Nvidia werden die Stromanschlüsse bei den Grafikkarten mit ATI-Chip nach hinten von der Platine weggeführt, so dass sie nicht nach außen ragen. Aus diesem Grund stellten sich die oben genannten Probleme bei einer ATi Radeon 9700 nicht ein.
Auch eine MSI FX5900 SP VTD256 konnte von uns erfolgreich in den ST61G4 eingesetzt werden, auch wenn sich dabei ähnliche Probleme auftaten wie bei der Asus V9950.
Eine GeForce FX, die zwei Steckplätze belegt, kann jedoch auf gar keinen Fall im XPC Platz finden. Hierfür fehlen jegliche Voraussetzungen. Eine Inno3D FX5900 Ultra oder etwa ABIT Siluro FX 5900 werden daher nie ihren Weg in den ST61G4 finden können. An dieser Stelle möchten wir Shuttle jedoch keinen Vorwurf machen, auch wenn wir dem ST61G4 erhebliche Kompatibilitätsprobleme im Zusammenspiel mit Nvidia-Grafikkarten bescheinigen müssen, sondern appellieren lieber an die Grafikkarten-Hersteller, die auch bei ihren Grafikkarten die Miniaturisierung weiter vorantreiben sollten.