Shuttle XPC ST61G4 im Test: ATIs Radeon 9100 IGP auf dem Prüfstand

 7/36
Frank Hüber
7 Kommentare

Bios

Im Test setzten wir auf ein Performance Bios FT61ST01 von ATi und wählten nicht das Serien Bios von Shuttle, da das Performance Bios von ATi keinerlei Instabilitäten aufwies, jedoch etwas schneller als das Serien Bios ist.

Das Bios hatte leider die unerfreuliche Angewohnheit nach jedem CMOS Clear mit schnellsten Timings und im Dual Channel DDR400 Betrieb zu booten, so dass es uns anfänglich auch nicht gelang, die Settings etwa auf DDR266 zu stellen, da das System stets einfror, bevor wir die Einstellungen im Bios speichern konnten. Einige CMOS Clears später gelang es uns aber schließlich doch noch und wir konnten dann mit geminderter Leistung auch endlich ein neues Bios aufspielen.

Im Folgenden möchten wir einen Überblick über eine Auswahl der Optionen im Bios geben. Um dabei zumindest einen kleinen Vergleich zu ermöglichen, haben wir zudem die Tabellen aus unserem Canterwood-Roundup übernommen:

Speicheroptionen im Vergleich
Features Shuttle ST61G4 Abit IC7-G AOpen AX4C Max Asus P4C800-E Deluxe
Speichertakt Auto
Sync
400
333
266
200
Auto
400
320
266
Auto
400
320
266
Auto
400
320
266
Timing-Modes By SPD
Manuell
By SPD
Manuell
By SPD
Manuell
By SPD
Manuell
Speichertimings (Manuell)
CAS Latency (CL) 1/1,5/2/
2,5/3/3,5/4
2/2,5/3 2/2,5/3 2/2,5/3
RAS to CAS
Delay (tRCD)
1/2/3/4 2/3/4 2/3/4 2/3/4
RAS Precharge
(tRP)
1/2/3/4 2/3/4 2/3/4 2/3/4
Active to Precharge
Delay (tRAS)
1/2/3/4/
5/6/7/8
5/6/7/8 5/6/7/8 5/6/7/8
Burst Length - - - 4/8
Refresh Cycle - (Bei Game Accel.)
Auto
Normal
Enhanced
Strengthened
Aggressive
- 7,8µSec
15,6µSec
64µSec
64T
Auto
Idle Timer - - - Auto
0
8
16
64
Infinite
Besonderheiten Smart Fan Game Accelerator
(CPC, tRD, tRDA)
Silent Bios Performance Mode:
Turbo
Speicheroptionen im Vergleich
Features EPoX EP-4PCA3+ Gigabyte GA-8KNXP MSI 875P Neo
Speichertakt Auto
400
320
266
Auto
400
320
266
Auto
532
500
400
320
266
Timing-Modes By SPD
Manuell
By SPD
Manuell
By SPD
Manuell
Speichertimings (Manuell)
CAS Latency (CL) 2/2,5/3 2/2,5 2/2,5/3
RAS to CAS
Delay (tRCD)
2/3/4 2/3/4 2/3/4
RAS Precharge
(tRP)
2/3/4 2/3/4 2/3/4
Active to Precharge
Delay (tRAS)
5/6/7/8 5/6/7/8/9/10 5/6/7/8
Burst Length - - 4/8
Refresh Cycle - 7,8µSec
15,6µSec
64µSec
-
Idle Timer - - -
Besonderheiten Command Per Clock
Fast Chip Select
PSB Parking
Command Per Clock
Fast Chip Select
Dynamic Paging
Top Performance
Performance Mode:
Slow
Fast
Turbo
Ultra-Turbo

Shuttle bietet gerade bei den Timings eine Vielzahl von Optionen, auch wenn diese teilweise in utopische Dimensionen abdriften, die aktuell von keinem Speicher erfüllt werden können. Einige Optionen zum Feintuning werden in der aktuellen Bios Version noch nicht geboten, allerdings sollte man ATi etwas Zeit geben, sich auch in diesem Bereichen noch zu verbessern.

Overclocking-Optionen im Vergleich
Features Shuttle ST61G4 Abit IC7-G AOpen AX4C Max Asus P4C800-E Deluxe
Taktraten
Frontside-Bus 100/133/166/200
max +15 MHz
100 bis 412
(1 MHz Schritte)
100 bis 400
(1 MHz Schritte)
100 bis 400
(1 MHz Schritte)
Speichertakt
FSB:DRAM
1:1 (2,3)
3:4 (1)
4:5 (2)
5:4 (3)
6:4 (3)
1:1 (2,3)
3:4 (1)
4:5 (2)
5:4 (3)
6:4 (3)
1:1 (2,3)
3:4 (1)
4:5 (2)
5:4 (3)
6:4 (3)
1:1 (2,3)
3:4 (1)
4:5 (2)
5:4 (3)
6:4 (3)
1: Nur bei FSB400, 2: Bei FSB533, 3: Bei FSB800
CPU/AGP/PCI Takt - Auto
3:2:1
4:2:1
5:2:1
6:2:1
7:2:1
8:2:1
Fixed
Fest bei
66.66/33.33
Auto
66,66/33,33
72,73/36,36
80/40
Spannungen
CPU Auto
0.825 bis 1.5875
(0.0125V Schritte)
Auto
1.550 bis 1.925
(0.025V Schritte)
Normal
1.10 bis 1.85
(0.025V Schritte)
Auto
1,550 bis 1,950
(0,025V Schritte)
DRAM Auto
2.60
2.70
2.80
Auto
2.50
2.55
2.60
2.65
2.70
2.80
Auto
2,50 bis 2,80
(0,025V Schritte)
Auto
2,55
2,65
2,75
2,85
AGP Auto
1,60
1,65
1,70
1,50
1,55
1,60
1,65
1,50 bis 1,65
(0,05V Schritte)
+/-0.00 (1.50)
1,50 bis 1,80
(0,10V Schritte)
Overclocking-Optionen im Vergleich
Features EPoX EP-4PCA3+ Gigabyte GA-8KNXP MSI 875P Neo
Taktraten
Frontside-Bus 100 bis 350
(1 MHz Schritte)
100 bis 355
(1 MHz Schritte)
100 bis 500
(1 MHz Schritte)
Speichertakt
FSB:DRAM
1:1 (2,3)
3:4 (1)
4:5 (2)
5:4 (3)
6:4 (3)
1:1 (2,3)
3:4 (1)
4:5 (2)
5:4 (3)
6:4 (3)
1:1 (2,3)
3:4 (1)
4:5 (2)
5:4 (3)
6:4 (3)
1: Nur bei FSB400, 2: Bei FSB533, 3: Bei FSB800
AGP/PCI Takt Auto
FSB/3:FSB/6
manuell: 50 bis 80
(1MHz Schritte)
66,66/33,33 bis 96/48
(1MHz Schritte)
Auto
66,66/33,33 bis 151/75,50
(1MHz Schitte)
Spannungen
CPU Auto
-0,1 bis +0,05
(0.0125V Schritte)
Normal
0.8375 bis 1.600
(0.0125V Schritte)
Auto
1,550 bis 1,600
(0,0125V Schritte)
1,600 bis 2,300
(1V Schritte)
DRAM +0,1 bis +0,7
(0,1V Schritte)
Normal
+0.1 (2.70V)
+0.2 (2.80V)
+0.3 (2.90V)
2,50 bis 3,30
(0,05V Schritte)
AGP +0,1 bis +0,7
(0,1V Schritte)
Normal
+0.1 (1.60V)
+0.2 (1.70V)
+0.3 (1.80V)
1,55 bis 2,10
(0,05V Schritte)

Auch in diesen Optionen kann der Shuttle ST61G4 durchaus mithalten. Lediglich die CPU Voltage fällt mit maximalen 1,5875 Volt recht gering aus. Zudem lässt sich der Frontside Bus neben den vier festen Punkten bei 100/133/166 und 200 MHz jeweils in 1 MHz Schritten um maximal 15 MHz übertakten. Allerdings beziehen sich die 1 MHz Schritte auf einen FSB von 133 MHz, so dass etwa +10MHz bei einem FSB von 200 schon 214 MHz und nicht etwa 210MHz ergeben, wohingegen +10 MHz bei einem FSB von 133 MHz logischerweise 143 MHz liefern. Dies ist jedoch im Bios selbst erklärt.

Bios - FSB Übertaktung
Bios - FSB Übertaktung
Bios - FSB Übertaktung - 2
Bios - FSB Übertaktung - 2

Neben diesen Optionen möchten wir jedoch noch auf einige Besonderheiten vor allem in Bezug auf die integrierte Grafik eingehen. Die AGP Aperture Size kann auf 32, 64, 128, 256, 512, 1GByte oder gar 2GByte gesetzt werden. Den onboard Grafikspeicher kann man auf 8, 16, 32, 64 oder 128 MByte festsetzen. Da wir mit 1024 MByte Arbeitsspeicher testeten, stellten wir den onboard Frame Buffer auf 128 MByte. Natürlich kann auch der TV-Standard im Bios eingestellt werden. NTSC, PAL, NTCS-JAP und PAL-N stehen dabei zur Auswahl.

Damit der ST61G4 auch sein selbst gestecktes Ziel eines leisen XPCs erfüllt, besitzt das Bios im PC Health Status einige Optionen, um die Lüfter zu regulieren. In der dort verborgenen Lüftersteuerung können fünf Menüpunkte ausgewählt werden: Smart Fan, Ultra Low, Low, Mid, Full. Wählt man eine der Einstellungen Ultra Low, Low oder Mid, drehen die Lüfter 1 und 2 mit den jeweils vorgegebenen Drehzahlen der jeweiligen Stufe. Ab einer Temperatur von 80°C springen die Lüfter auf volle Drehzahl. Dies entspricht dem Full Mode, der die Lüfter durchgängig mit voller Drehzahl betreibt.

Wählt man Smart Fan aus, kann die Temperatur ab der in eine höhere Stufe geschaltet wird, selbst festgelegt werden. Dies folgt einem einfachen Schema. Wählt man beispielsweise 60°C aus, so werden die Lüfter immer im Ultra Low Mode betrieben, wenn die Temperatur weniger als 60°C beträgt, über 60°C schaltet das Bios auf Low um, um dann bei über 65° auf Mid umzuspringen. Bei Temperaturen oberhalb von 70°C werden alle Lüfter automatisch im Full Mode betrieben, wenn man 60°C als Grenze eingestellt hat. Die Grenzen richten sich dabei jeweils nach dem eingestellten Wert und liegen immer +5 bzw. +10°C oberhalb der festgelegten Grenze. Bei einer Grenze von 70°C würden die Lüfter so erst bei einer Temperatur von über 80°C (70°C + 10°C) in den Full Mode schalten.

Boot Screen
Boot Screen
Bios - Chipset Features
Bios - Chipset Features

Fan3, der Lüfter auf der Northbridge, dreht konstant mit etwa 4500 bis 4700 U/min, da der RS300 mit Werten zwischen 75 und 85°C eine recht hohe Temperatur erreicht. Angesicht dieser Werte, die durch die integrierte Grafik, die mit 300MHz taktet, begründet werden, ist der aktive Lüfter vollkommen gerechtfertigt. Der 80mm Lüfter Heatpipe dreht im Ultra Low Modus mit etwa 1800 Umdrehungen pro Minute. Das System ist im Ultra Low Modus angenehm leise, auch wenn es selbst dann noch kein absolutes "Silent System" darstellt.

Speicherkompatibilität

Da wir anfänglich mit dem ersten Bios, das uns vorlag, doch erhebliche Probleme mit einem stabilen Betrieb hatten und das Board oftmals sogar nicht einmal den Weg ins Bios fand, um die Einstellungen zu ändern, darf in diesem Artikel keinesfalls das Thema Speicherkompatibilität fehlen.

Shuttle hat dem FT61 zwar nur zwei RAM-Slots spendiert, dafür kann es jedoch nicht zu Problemen bei der Bestückung im Dual Channel Betrieb kommen. Für unseren Kompatibilitätstest wählten wir jeweils zwei gleiche Module - also ein Paar - aus und betrieben diese mit den Timings, die das SPD bzw. in unserem besonderen Fall das FT61 vorgibt. Ob die Timings aus dem SPD korrekt übernommen wurden, konnten wir, wie bereits erwähnt, nicht testen, da der Chipsatz von keinem passenden Tool erkannt wurde. Wieder einmal setzten wir auf den CPUMark des 3DMark03, der schon in der Vergangenheit ein sicherer Indikator für eine stabile Speicherkonfiguration darstellte.

Hersteller / Modell Erkannte Timings Windows laden CPUMark03
Corsair CMX512 - 3200LL - ok ok
Corsair CMX256A - 3700 - ok ok
OCZ PC3700 Gold 256MB - ok ok
Infineon PC3200U-30330-A0 - ok ok
takeMS 512MB DDR PC400 10/03 - ok ok
Samsung 256MB PC3200U (CCC) - ok ok

Nach dem Bios Update hatten wir glücklicherweise keinerlei Probleme mit den uns zur Verfügung stehenden Modulen einen stabilen Betrieb zu erreichen. Dabei sei jedoch angemerkt, dass wir keine Auskunft über die tatsächlichen Timings geben können, mit denen die Module betrieben wurden und zudem war es uns nicht bei allen Modulen möglich, die Timings auch nur geringfügig zu ändern.

Besonders beim Corsair CMX512 - 3200LL, den wir für unsere weiteren Tests nutzen, war es uns nicht vergönnt, die im Bios offenbar eingestellten Timings von 2-3-4-8 zu verändern. Bereits bei 2-3-4-7 war das System nicht mehr bereit fehlerfrei zu booten und fror schon nach wenigen Sekunden ein.