K Desktop Environment 3.2 im Test: Neue und bewährte Features vorgestellt

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Steffen Weber
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KWallet (Passwort-Safe)

KWalletEine Änderung mit weitreichenden Auswirkungen ist die Einführung von KWallet, einer digitalen Brieftasche, was man wohl umgangssprachlich als Passwort-Safe bezeichnen würde. Verwendet werden die Kombinationen aus Benutzernamen und Passwort unter anderem beim Surfen im Internet, beim Login via FTP sowie zum Speichern der Login-Daten des Instant Messengers Kopete. Die abgelegten Daten werden mit einem Master-Passwort verschlüsselt, d.h. ohne die Kenntnis dieses Passworts lassen sich die gespeicherten Daten nicht entschlüsseln. Der damit verbundene Nachteil ist, dass man zusätzlich zu dem Login beim Systemstart nochmals ein Passwort (das Master-Passwort für KWallet) eingeben muss, um die Brieftasche zu öffnen. Je nachdem, wie man KWallet konfiguriert, wird man auch danach noch desöfteren gefragt, ob man einer Anwendung Zugriff auf die Passwörter gestatten möchte. Obwohl dieses Konzept vom Sicherheits-Aspekt aus betrachtet völlig einwandfrei ist, kann es auf Dauer lästig werden, ständig Nachfragen beantworten zu müssen, ob man einer bestimmten Anwendung vertraut, was leicht dazu verführt, die restriktiven Voreinstellungen zu lockern

Man mag sich nun fragen, warum man das Master-Passwort nicht an das Passwort zum normalen Login koppelt. Zum einen würde somit eine weitere Hürde wegfallen, sodass bei erfolgreichem Ausspionieren des System-Passworts zugleich auch die sensiblen Passwörter des Anwenders in falsche Hände geraten würden. An dieser Stelle muss man sich jedoch fragen, ob nicht die meisten Anwender sowieso an beiden Stellen das gleiche Passwort verwenden. Zum anderen ist der Grund für die Abstinenz der Möglichkeit, das KWallet-Passwort an das System-Passwort zu koppeln, wohl nicht zuletzte eine technische Hürde. Schließlich müsste man den Login-Manager das Passwort weiterreichen lassen und somit einer weiteren Komponente Vertrauen schenken, sodass diese theoretisch somit ebenfalls auf alle gespeicherten Passwörter zugreifen könnte. Momentan ist noch nicht abzusehen, ob eine solche Ergänzung in eine der kommenden KDE-Versionen Einzug halten wird.

Rechtschreibprüfung

Rechtschreibprüfung
Rechtschreibprüfung

Ein Feature, das noch nicht die große Publicity zu bekommen haben scheint, ist eine Erweiterung der Rechtschreibprüfung auf Eingabefelder in dem Web-Browser Konqueror. Dies funktioniert, wie man es aus diversen Textverarbeitungen kennt automatisch, d.h. praktisch nach jedem neuen Zeichen wird eine Rechtschreibprüfung durchgeführt. Seltsamerweise scheint die Sache jedoch noch nicht ganz rund zu laufen, so wird beispielsweise beim Tippen dieses Textes gerade kein Rechtschreibfehler angezeigt, obwohl bei manueller Durchführung der Rechtschreibprüfung über das Kontextmenü selbige einige Wörter beanstandet. Die Idee gefällt jedenfalls sehr, auch wenn es an der Umsetzung noch hapert. Die gleiche Art der Rechtschreibprüfung wurde übrigens in KMail integriert, d.h. während des Tippens werden auch dort Rechtschreibfehler rot markiert. Klickt man mit der rechten Maustaste auf ein solches rot markiertes Wort werden sogleich Verbesserungsvorschläge angezeigt, die man per Mausklick übernehmen kann.

Systemweite Mausgesten

MausEin Feature, über das bisher allenfalls um die Wette geschwiegen wurde, ist die systemweite Implementierung von Mausgesten. Einst vom norwegischen Browser-Hersteller Opera zur einfachen Navigation auf Webseiten eingeführt, sind diese in KDE 3.2 global verfügbar. Das heißt man kann sowohl Standard-Aufgaben wie das Vorwärts- und Rückwärts-Blättern in der Liste der besuchten Webseiten ausüben, darüber hinaus eröffnen sich jedoch zahlreiche weitere Möglichkeiten. So könnte es sich als äußerst praktisch erweisen, durch eine simple Mausgeste, wobei es völlig egal ist, welches Fenster momentan im Vordergrund ist, zum nächsten Lied in der Abspielliste zu springen, anstatt dies auf die herkömmliche Weise zu machen. Zwar haben zahlreiche Tastatur-Hersteller mittlerweile Zusatzknöpfe für häufig beim Surfen oder Musik hören genutzte Aktionen auf ihren Hackbrettern untergebracht, jedoch entfällt beim Ausführen einer Mausgeste der Blick auf die Tastatur vollständig. Da das Einrichten der Mausgesten leider nicht sehr einsteigerfreundlich gelöst ist und etwas technisches Verständnis erfordert, werden wir darauf im Anhang näher eingehen und an dieser Stelle zunächst mit dem spannenderen Part, der Vorstellung neuer Features und Anwendungen, fortfahren.