K Desktop Environment 3.2 im Test: Neue und bewährte Features vorgestellt
8/12Eyecandy
Seit dem Erscheinen von KDE 3.0 hat sich einiges in Sachen Eyecandy getan, es gibt neue Themes und zahlreiche frische Symbole. Während KDE 3.0 optisch große Ähnlichkeiten mit den Vorgängerversionen aufzuweisen hatte, setzte sich mit dem Release von KDE 3.1 einiges in Bewegung. Das Keramik-Theme konnte in Verbindung mit den neuen Crystal -Symbolen für Aufsehen sorgen und wurde zum Standard-Theme in KDE 3.1 erklärt. Streng genommen gibt es unter KDE zwar keine Themes, sondern man unterscheidet zwischen Fenster-Dekorationen, also praktisch dem Fenster-Rand und in erster Linie der Gestaltung des Fenster-Titels, sowie den Stilen, die das Aussehen von jedem Element der Benutzeroberfläche, also unter anderem Buttons, beeinflussen können. Hinzu kommt noch, dass diverse Farbprofile zur Auswahl stehen, welche sich sowohl auf die Fenster-Dekoration, als auch auf die Stile auswirken. Da man auch eigenhändig Farbprofile erstellen kann, sollte sich niemand über mangelnde Auswahlmöglichkeiten beschweren können.
In KDE 3.2 wurde der Keramik-Stil und die zugehörige Fenster-Dekoration minimal verändert, Grundlegendes hat sich jedoch nicht geändert. Neu ist der von vielen hochgelobte Plastik-Stil, der ebenfalls mit einer eigenen Fenster-Dekoration und Farbprofil daher kommt. Es gab viele Stimmen, Plastik zum Standard in KDE 3.2 zu machen, da vielen Keramik einfach zu mächtig und aufgeblasen erscheint. Dieser Eindruck wird wohl vor allem durch die überdeutlichen 3D-Effekte hervorgerufen, in Kontrast dazu wirkt Plastik fast schon äußerst sparsam und zurückhaltend. Im Gegenzug kann es durch Trennlinien für eine klare Abgrenzung zwischen Menüleisten und Werkzeugleisten sorgen, was an Keramik teilweise bemängelt wird. Dass in KDE 3.2 Keramik jedoch weiterhin der Standard-Stil ist, liegt daran, dass man nicht mit jedem Release das Standard-Theme austauschen möchte. Zudem hat der Aspekt, dass für einige Dokumentationen zum Zeitpunkt der Aufnahme von Plastik bereits Screenshots angefertigt wurden und man diese erneut hätte machen müssen, gegen eine Änderung des Standard-Stils gesprochen.
Wie am Anfang dieses Abschnitts bereits erwähnt, hat sich auch bei den Symbolen bzw. Icons einiges getan. Die mit KDE 3.1 eingeführten Crystal-Icons wurden nahezu vervollständigt, d.h. man wird kaum noch auf nicht richtig ins Bild passende Icons treffen, für die noch keine Crystal-Variante verfügbar ist. Auch wenn das Icon-Set jetzt "Crystal SVG" heißt, liegen die Icons nach wievor im PNG- und nicht im SVG-Format (Scaleable Vector Graphics) vor. Das heißt es gibt weiterhin mehrere Versionen eines Icons für die verschiedenen Größen. Der verwirrende Name soll wohl suggerieren, dass die Icons im SVG Format erstellt wurden, dann jedoch als PNGs exportiert wurden. Insgesamt kann Crystal jedenfalls voll überzeugen, an den Icons gibt es fast durchweg nichts auszusetzen. So sind unter anderem die in diesem Artikel in einigen Abschnitten zur Auflockerung eingesetzte Symbole aus dem Crystal-Set. Momentan konkurrieren jedoch prakktisch zwei verschiedene Crystal-Versionen, denn die in KDE 3.2 enthaltenen Symbole sind gegenüber denen im separaten Archiv teilweise grundlegend verschieden. Wer den Desktop für Kinder ansprechend gestalten möchte, sollte sich das Kinder- bzw. Kids-Set genauer anschauen, welches stark an Crystal erinnert, vom selben Künstler erstellt wurde und völlig neu in KDE 3.2 ist.
Unverständlich ist jedoch, warum einige der mit KDE gelieferten Icon-Sets ziemlich alt wirken und es auch sind. Frische Alternativen gibt es einige, unter anderem Sparkling sowie Noia. Gleiches gilt für die Stile, hier gibt es eine sehr große Auswahl, jedoch wirken viele einfach nicht mehr zeitgemäß. Diese Aussage darf auf keinen Fall so verstanden werden, dass spezielle kontrastreiche Stile für sehbehinderte Menschen entfernt werden sollen, jedoch hätte beispielsweiseAlloy den Bewertungen der Benutzer auf KDE-Look zu Folge eine Aufnahme wohl mehr als verdient.