Das Handy als Spielekonsole?
Während man sich in PCs und Notebooks schon seit geraumer Zeit einen erbitterten Kampf liefert, haben ATi und nVidia nun offensichtlich einen neuen Markt für sich entdeckt. So wollen beide Firmen in Kürze auch Grafikprozessoren für Handys herstellen, die die kleinen Allzweckgeräte in neue Dimensionen katapultieren sollen.
Den Anfang machten die Kanadier von ATi, die im Moment auch mit der Radeon-Serie auf dem Desktop einen Erfolg nach dem anderen feiern. Sie stellten auf der diesjährigen ECS in Las Vegas den Imageon 2300 der Öffentlichkeit vor. Dieser Grafikchip ist laut ATi eine Kumulation aus der aktuellen Hardware des Chipentwicklers und neuen Technologien, die das Produkt besser an die mobile Umgebung anpassen sollen. Um zu zeigen, was in dem Imageon 2300 alles steckt, ließ man auf der ECS auch eine passenden Präsentation laufen. Diese zeigte auf einem Prototyp ein ganz besonderes Spiel mit vollem OpenGL-Support in 240x320 Pixeln und sehr ansehnlichen Frameraten.
Um sich einen besseren Eindruck vom Spielgeschehen machen zu können, nahmen die Kollegen von HardOCP ein kleines, knapp zwei MB großes Movie auf. Bis jetzt konnte man die mobile Portierung von Quake 1 nur auf Pocket PCs spielen, dies aber jedoch mit eher schlechten Frameraten, so dass aus dem Spielvergnügen schnell das absolute Gegenteil werden konnte. Der Vorgänger des 2300, der Imageon 2250, wird bereits von Motorola im V300, V500 und V600 eingesetzt. Die Massenproduktion des neuen Chips soll noch im ersten Quartal 2004 beginnen.
ATi stellt einen neuen Grafikchip vor und dem geneigten Leser fällt bereits jetzt etwas auf. Er fragt sich, wo denn das Pendant zum Imageon 2300 von nVidia sei. Die Antwort folgt auf dem Fuße. nVidias Gegenstück zum Chip von ATi nennt sich GoForce, existiert in zwei verschiedenen Versionen und wurde bis jetzt von der Weltöffentlichkeit eher weniger beachtet. Glaubt man nVidia hat sich dies nun grundlegend geändert, denn wie man nun verkündete, haben Mitac und Mitsubishi die beiden Chips - den GoForce 2150 und 2100 - für ihre Mobiltelefone adaptiert. Laut nVidia werden bis zu 70 verschiedenen Display-Typen und eine Maximalauflösung von 320x480 Pixeln (QVGA) unterstützt. Ein JPEG-Decoder ist ebenso vorhanden wie die Unterstützung für eine 1.3 MPixel-Kamera sowie die Ansteuerung von maximal zwei Displays. Allerdings beherrschen die Chips von nVidia aktuell nur den 2D-Modus.
Der zuständige Redakteur freut sich schon auf die ersten Benchmarkdurchläufe auf mobilen Telefonen und die dazu passenden Artikel.