Wärmeleitpasten im Test: Neun Mal Hokuspokus oder Heilsbringer im Vergleich
4/5Temperatur bei 60 Watt Verlustleistung
Eine Verlustleistung von 60 W spiegelt einen Palomino 1600+, einen T-Bred 2000+ oder einen P4 2,53 unter Volllast wieder, also heutzutage eher die Mittel- bis Einsteigerklasse. Auch Top-CPUs im Teillastbereich ordnen sich in dieser Verlustklasse ein.
Die Differenzen zwischen bester und gar keiner WLP werden hier schon größer, allerdings ist der Unterschied zwischen den Pasten mit gerade 5°C immer noch sehr gering. Besonders erstaunlich ist das wiederum schlechte Abschneiden der CoolerMaster Premium.
Temperatur bei 90 Watt Verlustleistung
Einer Spitzen-CPU - selbstverständlich unter Volllast und leichtem Overclocking betrieben - wird unserer Ansicht nach eine Verlustleistung von 90W durchaus gerecht. Unter Overclockern und Gamern ist auch der größte Absatz an Zubehör-Pasten zu erwarten, daher werden wir diese Messung besonders bewerten.
Wie schon zuvor liefert die AS 5 souverän das beste Ergebnis, mit einem hauchdünnen Vorsprung von 2°C vor ihrer "kleinen" Schwester, der Céramique. Auch die CoolerMaster HP zieht sich mit 1°C mehr sehr gut aus der Affäre, wiederum 1°C dahinter folgen OCZ, CoolerMate und Titan. Die AS 3 ist keineswegs schlecht, liegt aber doch schon deutlich hinter ihrer preisgünstigeren Nachfolgerin zurück. Der geringe Abstand zur Conrad liesse gehörige Zweifel an ihrer Preiswürdigkeit aufkeimen, wäre da nicht die CoolerMaster Premium, die in keiner Lebenslage der um den Faktor 45 günstigeren Conrad das Wasser reichen kann.
Was uns sonst noch auffiel
Das Ergebnis der CoolerMaster Premium hat uns dann doch etwas arg überrascht. Um Messfehler auszuschließen, haben wir mehrere Testdurchläufe gestartet - unter anderem auch mit einem Pentium 4 2,4 @ 2,8 GHz. Nach etwa einer Woche mit dieser Paste blieb die CPU bei der Demontage einfach am Kühler kleben, welches auf Dauer sicher nicht gut für ihre Pins sein kann. Solch ein Verhalten ist sonst von den Standard-Pads der P4-Kühler bekannt.
Die daraufhin verwendete AS Céramique senkte die Temperatur unter ansonsten identischen Bedingungen von 48 auf 44°C. Auch bleibt die CPU bei Demontage des Kühlers bestimmungsgemäss im Sockel.