Wärmeleitpasten im Test: Neun Mal Hokuspokus oder Heilsbringer im Vergleich
5/5Fazit
An dieser Stelle möchten wir unseren besonderen Dank an den Online-Shop CaseKing richten, der uns die Testmuster zur Verfügung gestellt hat. Einzig die Conrad und die OCZ Ultra² haben wir aus anderer Quelle erhalten.
Eng geht es zu, was die Temperaturunterschiede unserer Kandidaten betrifft. Nur 6 °C Temperaturdifferenz bei 90W Verlustleistung trennen die beste Paste von der Preisgünstigsten. Bei derart geringen Differenzen ist es schwierig, gut und schlecht zu unterscheiden. Erst wenn man die Handhabung/Verarbeitbarkeit und vor allem den Preis berücksichtigt, werden die Unterschiede sehr viel deutlicher.
Die CoolerMaster Premium trägt zweifelsfrei die rote Laterne. Sie bietet zwar deutlich bessere Kühlleistung als beim Betrieb ohne Paste, aber zu dem höchsten Preis von 5,31 Euro/g ist die schlechteste Leistung deutlich zu wenig. Die ausgesprochen schlechte Verarbeitbarkeit und das Verkleben der CPU am Kühler tragen ihr Übriges zum negativen Gesamteindruck bei.
Die CoolerMate ist eine ordentliche Paste ohne deutliche Schwächen zu einem hohen Preis. Das ist etwas zu wenig, um sich von kostenlosen Produkten, die vielen Kühlern beiliegen, absetzen zu können. Zudem erschwert die große Spritze die Dosierung enorm.
Die Arctic Silver 3 kann ebenfalls keine Begeisterungsstürme auslösen, dafür ist sie einfach zu teuer und der Konkurrenz nicht ganz ebenbürtig - vor allem in puncto Handhabung und Dosierung. Aber auch die nicht sonderlich gute Kühlleistung lassen sie nicht empfehlenswert erscheinen.
Die Titan, die OCZ und die CoolerMaster High Performance bilden das Mittelfeld. Sie bieten einen guten Wärmeübergang gepaart mit einem - im Vergleich zur Konkurrenz - immer noch zu hohen Preis. Die Handhabung ist bei allen dreien frei von Kritik, nur die Dosierbarkeit durch die großen Spritzen stört bei der OCZ und der HP ein wenig, dafür ist die Titan aber etwas teurer.
Die Arctic Silver Céramique überzeugt durch gute Leistung, sehr gute Handhabung und ausgezeichnete Dosierbarkeit. Zu einer Empfehlung langt das aber noch nicht ganz, dafür ist der Preis noch zu hoch.
Die Standard- Wärmeleitpaste von Conrad hat das Preis/ Leistungsverhältnis klar auf ihrer Seite. Lediglich ca. 12 Cent pro Gramm lassen die gesamte Konkurrenz ob ihrer ordentlichen Leistung in einem ganz anderen Licht erscheinen. Wer auf das letzte Quentchen OC verzichten kann, seinen Rechner nicht ständig unter Volllast betreibt oder einfach eine stromsparendere CPU besitzt, hat mit dieser Tube bis in alle Ewigkeit ausgesorgt. Angesichts der 6°C Differenz zur AS 5, immerhin über 10 %, können wir keinen Hardwarehammer vergeben, aber der absolute Preishammer ist sie in jedem Fall.
Zu guter letzt kommen wir zur Arctic Silver 5, die denkbar knapp die beste Leistung bietet, zudem noch sehr sauber dosierbar und leicht zu verarbeiten ist. Da überdies der Preis für ein Top-Produkt durchaus noch in Ordnung, für die Leistung dank der Conrad aber dennoch zu hoch ist, können wir der Paste zwar den Leistungshammer bescheren, aber auch ihr müssen wir den Hardwarehammer klar versagen.
Die meisten Pasten sind im Shop von CaseKing.de erhältlich.
Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.