Zensur: Freenet blockt Internet-Seiten

Update Steffen Weber
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Der in Deutschland bekannte Internet-Provider Freenet macht momentan durch eine überaus zweifelhafte Aktion auf sich aufmerksam. Mehrere Websites, die sich kritisch mit den Geschäftspraktiken des Unternehmens auseinandersetzen, werden schlichtweg zensiert.

Die Betreiber dieser Websites werfen dem Provider Betrug vor, da unberechtigte Rechnungen verschickt würden und Freenet zudem versuche, das Geld mit Inkassobüros einzutreiben. Auch das Computer-Magazin c't hat sich in Heft 26/2003 kritisch mit dem Unternehmen auseinandergesetzt, sodass die Beschwerden der Website-Betreiber wohl nicht völlig haltlos sind.

Freenet sah sich offenbar nicht in der Lage, das Problem für alle zufriedenstellend zu lösen und verwehrt eigenen Kunden nun den Zugang zu den Websites der Freenet-Kritiker wie z.B. Der große Freenet-Beschiss. Dies ist möglich, da alle Freenet-Kunden automatisch einen HTTP-Proxy verwenden, über welchen unter anderem auch Freenet.de als Startseite aufgezwungen wird. Diese rechtlich höchst bedenkliche Vorgehensweise der Zensur von Internet-Seiten wird gekrönt durch die Tatsache, dass Freenet-Kunden beim Aufruf der Kritiker-Seiten einfach auf eine Freenet nahe stehende Website weitergeleitet werden und somit nicht direkt etwas von der Zensur mitbekommen.

Freenet.de - Normal ist das nicht.

Update

Offenbar wird der DSL-Zugang nicht mit Hilfe des Zwangs-Proxies realisiert, sodass DSL-Kunden nicht von der Zensur betroffen sind.