200 Mio. Euro Strafe gegen Microsoft
Laut dem Tagesblatt „Die Welt“ steht dem Softwareriesen Microsoft neuer Ärger ins Haus. Aufgrund illegaler Geschäftspraktiken im Zusammenhang mit Microsofts Windows-Betriebssystem soll die EU über eine Strafe in Höhe von rund 200 Millionen Euro nachdenken. Im Fokus der Kritik: Der Windows Media Player.
So wird Microsoft von der EU vorgeworfen, die eigene marktbeherrschende Position, die man im Laufe der letzten Jahre erlangt hat, zum eigenen Vorteil auszunutzen und anderen Herstellern so das Leben unnötig schwer zu machen. Stein des Anstoßes ist in diesem Falle nicht der Internet Explorer, sondern der Windows Media Player, der ebenfalls seit Jahren jedem Windows-Betriebssystem beiliegt.
Um diesem Treiben ein Ende zu setzen, tagte am heutigen Montag ein Ausschuss, der unter anderem über eine Reihe von Auflagen für Microsoft beraten soll. Ein Ergebnis dieser Überlegungen könnte demnach sein, dass man in Zukunft Windows auch ohne den Media Player anbieten müsse, um so Mitkonkurrenten eine bessere Position am Markt gewährleisten zu können. Zudem soll darüber beraten werden, ob Microsoft zusätzlich noch Teile des Betriebssystems offen legen muss, um somit Konkurrenten bessere Möglichkeiten der Anpassung der eigenen Software an Windows zu ermöglichen.
Über die Höhe eines einmaligen Bußgeldes soll in der nächsten Woche unter der Leitung des EU-Kommisars Romano Prodi beraten werden. Dieser prüft schon seit Anfang des Jahres 2002 eventuelle Maßnahmen gegen Microsoft, nachdem eine Vielzahl an Beschwerden wegen unlauteren Wettbewerbes bei der EU eingegangen war. Im Extremfall könnte das festgelegte Bußgeld rund zehn Prozent des Jahresumsatzes Microsofts - dies wären knapp 3 Mrd. US-Dollar - betragen. Mit einer Entscheidung ist am 24. März zu rechnen.