CeBIT: PCI-Express - Nutzen für die Nische?
Auf der diesjährigen hannoverschen CeBit wurde und wird der kommende High-End Chip nV40 zwar wohl nicht mehr vorgestellt, aber eines der Themen im PC-Sektor, die neben Grantsdale/Alderwood, Prescott und WLAN nahezu überall präsent und präsentiert waren, ist PCI-Express.
Im Zuge unserer Grantsdale Benchmarks ergab sich auch die Gelegenheit, erste Benchmarks einer GeForce PCX 5750 nicht nur mit dem 3DMark03, sondern auch mit ein paar anderen Benchmarks zu machen.
Da die Vorteile der PCI-Express-Karten höchstens in der Anbindung zu Mainboard und damit Hauptspeicher und CPU liegen, ist die Auswahl an Benchmarks, die eventuell von diesem neuen Interface an sich profitieren können, nicht sonderlich groß.
Ein Benchmark, bei dem uns die Verbesserung sofort auffiel und nicht nur im mess- sondern auch im deutlich fühlbaren Bereich liegt, ist der 3D-Download-Benchmark, der die (ehemals) AGP-Rückkanal-Geschwindigkeit misst.
Aktuelle Grafikkarten erreichen auf AGP8X-Boards ca. 180 bis 190 MB pro Sekunde. Unser Versuch mit einer GeForce PCX 5750 ergab auf Anhieb einen Zuwachs von etwas über 50%, also 281 MB/s. Für die Offline-Rendering Branche und wissenschaftliche Projekte, die die Shadereinheiten für massiv-parallele Berechnungen nutzen, ist das schon ein handfester Vorteil - für den Gamer bringt PCI-Express bis dato eher wenig, wie nach dem Ausbleiben von Performancesprüngen beim Wechsel von AGPx4 auf AGP8X auch nicht anders zu erwarten war.
Auch Konkurrent ATi zeigt an ihrem Stand eine Demo, dies allerdings öffentlich, in der zeitgleich eine AGP- und eine PCI-e Version der Radeon 9600 (einmal basierend auf dem RV360 und einmal auf dem RV380) Videoeffekte rendern. Das PCI-Express System erreicht hierbei ebenfalls um ca. 50% höhere Frameraten (~19 zu ~29fps). Da allerdings die Testumgebung hierbei nicht eindeutig als Mitschuldiger auszuschließen war, wollten wir allein auf diesen Test nicht so ganz vertrauen. Da die Ergebnisse unserer Benchmarks mit der GeForce PCX 5750 dies jedoch bestätigen, scheint diese Erkenntnis halbwegs gesichert.
Der Füllraten-Benchmark auf der PCX 5750 ergab kaum Überraschungen und das Rendering Precision Tool von xBit Labs bewies, dass der neue Treiber bei Nutzung von 2.0-Shadern die Rechengenauigkeit nicht ungefragt nach unten (auf FP16) korrigiert, sondern bei FP32 bleibt. Ob die Temp-Register Genauigkeit im ansonsten offenbar ignorierten Partial-Precision Mode ein neuerlicher Trick nVidias oder ein Meßfehler des Programms ist, konnte noch nicht geklärt werden.
Weiterhin erwähnt werden sollte, dass der PCI-Express Bridge-Chip sich während unseres zugegebenermaßen sehr kurzen Tests kaum erwärmte, so dass der recht große Kühlkörper auf den ersten Blick etwas überdimensioniert erscheint.
Wie uns Rene Froeleke, Technical Marketing Manager von ATi Europe, im Gespräch verriet, sei das Demo, welches auf dem ATi-Stand zwecks Verdeutlichung der Vorteile von PCI-Express läuft, nicht repräsentativ für die Geschwindigkeitssteigerung beim Rückkanal ins System-RAM. Seinen Worten zufolge sei man dank nativer PCI-Epxress Unterstützung der Chips nicht durch eine Bridge-Lösung limitiert, wollte sich aber weder auf eine konkrete Zahl, noch auf eine relative Performancesteigerung festnageln lassen. Zur Stunde versuchen wir, Licht in diese Geheimniskrämereien zu bringen.