Deutschland: Strafanzeigen gegen Filesharer

Thomas Hübner
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Aufgrund der rasanten Zunahme der Musik-Raubkopien hat die deutsche Phonowirtschaft damit begonnen, Strafanzeigen gegen illegale Musikanbieter in Tauschbörsen zu erstatten. Im Jahr 2003 haben in Deutschland 31,4 Millionen Musikliebhaber insgesamt 325 Mio. Rohlinge mit Musik bespielt.

Im Vergleich zum Vorjahr (259 Mio.) bedeutet das einen Anstieg von 26 Prozent. Dabei bespielte im Durchschnitt jeder Deutsche 15 Rohlinge mit Musik (Vorjahr: 12, Plus 25 Prozent). Das sind die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungsunternehmen GfK im Auftrag der deutschen Phonoverbände.

12,7 Mio. Personen (Plus 59,5 Prozent) haben im Vorjahr Musik auch für nicht im Haushalt lebende Personen auf CD-Rohlinge kopiert. 602 Mio. Songs wurden in ganz Deutschland aus illegalen Quellen im Internet heruntergeladen. Die Anzahl stagnierte damit trotz des gestiegenen Unrechtsbewusstseins auf sehr hohem Niveau (2002: 622 Mio.). Besonders häufig wurden Neuerscheinungen „getauscht“. Einzig erfreulich für die deutsche Musikindustrie ist der Absatz von Musik-DVDs, der sich im letzten Jahr auf rund acht Mio. Stück verdoppelt hat. Alle anderen Formate haben zum Teil dramatische Rückgänge zu verzeichnen. Besonders stark ist der Absatz von Singles gesunken.

„Der Umsatzrückgang der Phonowirtschaft im Jahr 2003 von rund 20 Prozent ist erschreckend. Musik wird immer mehr gehört, aber immer weniger gekauft. Deutsche Produktionen sind erfolgreicher als je zuvor, trotzdem verliert die Musikwirtschaft Kunden. Kostenlose Musikkopien und illegale Internetangebote sind dabei unsere ärgsten Gegner“, poltert der Vorsitzende der deutschen Phonoverbände Gerd Gebhardt.

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