Intel droht: Keine Centrinos für China
Der Chipriese Intel sieht sich außerstande, die ab 1. Juli in China geltenden Importbestimmungen für drahtlose Produkte wie Handys, Computer oder PDAs zu erfüllen. Intel sei nicht in der Lage, den von China geforderten Verschlüsselungsstandard in seinen Prozessoren und Chipsets einzubinden, berichtet das Wall Street Journal.
Aus Konsequenz daraus könnten Intels Centrino-Produkte ab 1. Juli in China nicht mehr verkauft werden.
Das Riesenreich will in Zukunft verlangen, dass alle importierten WLAN-Technologien einen bestimmten - in China entwickelten - Verschlüsselungsstandard aufweisen müssen. Ausländische Produzenten sind gegen diese geplante Regelung bereits Sturm gelaufen. Erst vor zwei Wochen haben US-Regierungsmitglieder, darunter Außenminister Colin Powell und Wirtschaftsminister Don Evans, in einem Brief an chinesische Regierungsstellen gegen die Bestimmungen protestiert. Diese würden den internationalen Handel einschränken. China ist das einzige von 146 Mitgliedern der Welthandelsorganisation WTO, das derartige Bestimmungen erlassen hat. Die Importbestimmungen wurden mit Fragen der nationalen Sicherheit begründet.
Intel hat nach eigenen Angaben in den vergangenen drei Monaten versucht, die chinesischen Verschlüsselungstechnologien in seine Chipsets einzubauen. "Es hat aber Probleme mit der Interoperabilität, dem Software-Support und Anwendungen gegeben, die wir nicht überwinden konnten", sagte eine Intel-Sprecherin. Intel habe keinen Ansatz dafür finden können, wie die eigenen Qualitäts-Standards mit den Auflagen der Chinesen in Einklang gebracht werden könnten. Falls auch in Zukunft keine Lösung gefunden wird und China auf seinen Importbestimmungen besteht, wird Intel seine Centrino-Prozessoren in Zukunft nicht im Reich der Mitte verkaufen können. Alle anderen Produkte, die über keine Wireless-Funktionen verfügen, können weiterhin in China vertrieben werden. (pte)