Dual Core Athlon 64 in der Vorschau: Das kann die Hammer-Architektur
10/10Fazit
Das Ergebnis unseres kleinen Experiments spricht eine eindeutige Sprache: Ja, der Athlon 64 kann stellenweise erheblich durch die Zuhilfenahme eines zweiten Prozessors profitieren, hat aber in Spielen mit kleinen Leistungsrückgängen zu kämpfen. Es gibt Anwendungen, in denen kann selbst unser zur Simulation genutztes Dual Opteron 240 Gespann, bestehend aus den langsamsten verfügbaren Opteron-Prozessoren für den 2-Prozessor-Betrieb, einen Athlon 64 3400+, Athlon 64 FX-51, Pentium 4 3,2 GHz und selbst einen deutlich teureren Pentium 4 Extreme Edition 3,2 GHz in die Schranken verweisen.
Die Vorstellung, dass AMD durch die Athlon 64 Architektur und 90 nm-Fertigung besonders einfach einen Athlon 64 mit zwei Prozessorkernen auf einem einzigen Chip bringen kann, ist verlockend. So würde ein solcher Prozessor getaktet mit 2,2 GHz grundsätzlich die Leistung eines aktuellen Athlon 64 FX-51 erreichen, kommen dann noch die passenden Anwendungen wie beispielsweise Lightwave, Windows Media Encoder oder auch 7-Zip zum Einsatz, so geht der Spaß erst richtig los. Wenn es AMD gelingt, eine solche Technologie, mit welchem Marketing-Namen auch immer, ohne Mehrkosten ganz in Anlehnung an Intels Hyper-Threading, unters Volk zu bringen, so könnte es sehr schnell mit der Überlegenheit der Pentium 4 Prozessoren im Bereich Media-Encoding vorbei sein. Schließlich konnte unser Testsystem in diesem Teilbereich mit 14 Prozent sehr stark zulegen. Der Rückstand des Athlon 64 FX-51 zum Pentium 4 Extreme Edition 3,2 GHz beträgt hier „nur“ 10 Prozent. Auch in den Bereichen CAD und Datenkompression zieht das Dual-Prozessor-Opteron 240-System der Single-Variante klar davon. Mit einem Schlag wäre es AMD also möglich, die bisherige Dominanz der Athlon 64 Prozessen bei Spielen auf andere Bereiche auszuweiten. Und wenn dann noch eine 64 Bit Version von Windows XP kommt und passende Treiber und Anwendungen zur Verfügung stehen, wird dies auch nicht zum Schaden von AMDs 64-Bit-Boliden sein. Zu vergessen bleibt jedoch nicht, dass auch Intel nicht der Dinge harrt, die da kommen mögen, sondern selbst schon längere Zeit an Dual Core Lösungen arbeitet.
Verlockende Aussichten also. Bleibt nur die Frage: „Wann kommt der Dual Core Athlon 64?“ Vermutlich nicht mehr in diesem Jahr. Doch auch da sollte man sich nicht so sicher sein.
Wer auf einen Dual-Core-Athlon 64 nicht warten möchte, der kann sich mit den hier im Test verwendeten Komponenten, d.h. dem MSI K8T Master2, dem passenden Registered DDR400 Arbeitsspeicher von Corsair, OCZ oder auch takeMS und zwei Opteron Prozessoren der 2XX-Serie sein Dual-Core-Athlon 64 „simulieren“. Nur leider sind nicht alle Opterons so billig wie die kleinen 240er Modelle. Ein Opteron 242 mit 1,6 GHz kostet bereits 340 Euro, der Opteron 244 mit 1,8 GHz 480 Euro und der Opteron 246 mit 2,0 GHz nicht weniger als 700 Euro. Wer gar die Taktfrequenz eines FX-51 erreichen möchte, der muss zu den 900 Euro teuren Opteron 248 mit 2,2 GHz greifen - natürlich bedarf es derer zwei. Noch ein kleiner Tipp am Rande: Auch wenn es nicht immer drauf steht, können alle Opterons ohne Probleme die schnellen Registered DDR400 Module ansprechen, mit denen die Sache erst wirklich in Fahrt kommt. Des Weiteren ist der zweite Prozessor-Sockel beim MSI K8T Master2 recht nah am AGP, man sollte daher drauf achten, dass die auserwählte Grafikkarte auf der Rückseite durch Kühler etc. nicht all zu ausladend ist; andernfalls wird es eng.
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