Präsentation der nVidia GeForce 6800: Mit nVidia auf dem Genfer See

Carsten Spille
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Präsentation der nVidia GeForce 6800: Mit nVidia auf dem Genfer See

Anreise

Nach dem Aufstehen morgens um 4:00 Uhr und dem Flug von Hamburg über Frankfurt nach Genf, wo traumhaftes Wetter und ein schon weiter fortgeschrittener Frühling herrschte, als im heimatlichen Hamburg, wurde die eingeladene Journallie in den Konferenzsaal des Hotels „President Wilson“ gebracht. Davor waren schon die gesamten europäischen Pressevertreter, sowie vereinzelt einige Abgesandte der Kartenhersteller wie Gigabyte, Sparkle oder Albatron versammelt.

Hotel President Wilson
Hotel President Wilson
Die Lobby ;-)
Die Lobby ;-)

Pressekonferenz

Drinnen ging es gleich zur Sache. In einer multimedial professionell organisierten Präsentation, die nur ab und an unter Tonaussetzern zu leiden hatte, stellte David Kirk zunächst die Vorzüge seines jüngsten Kindes, der GeForce 6-Serie, zur Schau.

Das Motto "Graphics to immerse your Mind"
Das Motto "Graphics to immerse your Mind"
David Kirk stellt die 16 Pipelines vor
David Kirk stellt die 16 Pipelines vor

Wie bereits bekannt, verfügt das Topmodell, die 6800 Ultra, über ganze 16 Rendering-Pipelines, die auch wirklich 16 Pixel pro Takt mit einer Textur versehen ausgeben kann. Weniger bekannt war bis dato, dass das etwas abgespeckte Modell, die GeForce 6800, nicht wie bisher vermutet, lediglich niedriger getaktet, sondern auch einen der vier Pixelprozessoren mit vier Pipelines einbüßt. Dafür kommt das kleine Modell mit einer Single-Slot Kühlung und nur einem Stromanschluss aus.

GeForce 6800 - mit 16 oder 12 Pipes
GeForce 6800 - mit 16 oder 12 Pipes
GeForce 6800 - mit 16 oder 12 Pipes II
GeForce 6800 - mit 16 oder 12 Pipes II

Natürlich wurde auch ein wenig mehr über die zu erwartende, und in Ermangelung bereits online gestellter Reviews auch noch nicht bekannte, Geschwindigkeit gesprochen. Die zunächst bekannte Grafik, mit der lediglich die Shadergeschwindigkeit gegen die der GeForce FX5950 gestellt wurde, ergänzte man um eine Ansammlung bekannter Benchmark-Spiele. Hier soll, laut Angaben von nVidia, die GeForce 6800 Ultra im Mittel doppelt so schnell sein wie ihr Vorgänger.

nVidia konnte es sich auch nicht verkneifen, noch einmal in Bezug auf die erreichten 3DMark03-Punkte nachzulegen. In den Vorabinformationen war lediglich die Rede von ~12300 3DMark-Punkten. Hier zeigte man nun einen Screenshot eines noch weit höheren Ergebnisses, allerdings ohne die Möglichkeit zur Nachprüfung. Laut Angaben von nVidia sei das System, auf dem dieser Wert erreicht worden ist, von einem PC-Hersteller, welcher für seine bis an die Grenzen getweakten Systeme bekannt sei - also wahrscheinlich mit massiver Übertaktung sowohl des Hauptsystems als auch der Grafikkarte.

6800 Ultra - doppelt so schnell wie FX5950
6800 Ultra - doppelt so schnell wie FX5950
Neuer Rekord im 3DMark
Neuer Rekord im 3DMark

Nach der Leistung, deren wahrer Wert sich erst noch im Vergleich mit ATis Next-Generation-Chip zeigen muss, wurde natürlich auch ein wenig mit der technologischen Weiterentwicklung geprotzt, von der nicht erwartet wird, dass ATi diese auch bietet.

Mit einer mit ca. 60fps sehr flüssig laufenden Partikeldemo und dessen dynamischer Einbeziehung in eine per Displacement-Map und Vertex-Texture Lookup realisierten Berg-Landschaft zeigte man Möglichkeiten, mit dem 3.0-Vertexshader Partikelsysteme effektvoll zu nutzen. Als man eine zweite Partikelquelle hinzuschaltete und auf eine Gesamtzahl von ca. einer halben Million animierte Partikel erhöhte, wie auf dem zweiten Bild zu sehen, waren die Bildwiederholraten mit ca. 15fps doch nicht mehr ganz so angenehm.

Vertex Shader 3.0 in Aktion
Vertex Shader 3.0 in Aktion
Vertex Shader 3.0 in Aktion - Teil 2
Vertex Shader 3.0 in Aktion - Teil 2
Far Cry mit Pixelshader 2.0
Far Cry mit Pixelshader 2.0
Far Cry mit Pixelshader 3.0
Far Cry mit Pixelshader 3.0

Auch zeigte man einen Standbildvergleich von Far Cry mit nur Pixelshader 2.0 und mit 3.0-Shadern. Allerdings sah der 2.0-Shot dermaßen undetailliert aus, dass wir nicht glauben, dass hier wirklich der maximale Detailgrad zum Einsatz kam. Der wirkliche Unterschied zwischen Shadermodel 2.0 und 3.0 wird wohl ein wenig geringer ausfallen.

Ein heimlicher Höhepunkt der Show war, wie nicht anders zu erwarten, der Auftritt Mark Reins. Nach seiner ausdrücklichen Aufforderung, bitte keine Fotos oder Video-Mitschnitte zu machen, zeigte er ein paar höchst eindrucksvolle Szenen, die mit der neuen Unreal-3 Engine erstellt worden sind. So waren neben unglaublichen, dynamisch ausgeleuchteten Polygonmengen auch interessante Shader-Effekte (leider nur auf sich drehenden Würfeln) und ein paar sehr detaillierte Models zu sehen.

Unreal 3 Figur
Unreal 3 Figur
Ein weiteres U3-Model
Ein weiteres U3-Model

Der Programmierer von Epic Games ist neben der Unreal-Reihe auch für sein loses Mundwerk bekannt. Und so sorgte auch am Mittwoch Letzteres für einige Lacher bei den Gästen und ein konsterniertes Stutzen bei den nVidia-Offiziellen. Auf eine Frage an David Kirk bezüglich des Anti-Aliasing der GeForce 6800 Ultra mischte er sich aus dem Hintergrund mit dem Satz Anti-Aliasing is dead ein. Nach ein paar stillen Augenblicken, in denen er zu realisieren schien, dass das nicht gut zum Marketing seiner Gastgeber passte, beeilte sich David Kirk jedoch, die Frage zu beantworten.

Später nocheinmal darauf angesprochen, versicherten beide jedoch, dass Mark Rein damit die fernere Zukunft meinte, wenn nahezu alle Effekte auf dem Schirm in hoher Auflösung und mit vielen MotionBlur-, HDR- und Blendeffekten realisiert sein werden.

Bootstour

Nach der Präsentation, die für die meisten Journalisten wenig Neues bot, da zu diesem Zeitpunkt die Previews allesamt fertig geschrieben unter Dach und Fach auf den Fall des NDA warteten, gab es auf einer Bootsfahrt auf dem Genfer See mit Buffet, Meerjungfrauen und einigen Systemen mit eingebauten GeForce 6-Grafikkarten, Gelegenheit, letztere in Aktion zu bewundern.

Der Ausflugsdampfer
Der Ausflugsdampfer
Gigabyte hat zumindest die Packung schon fertig
Gigabyte hat zumindest die Packung schon fertig

Die beiden Kartons von Gigabyte, die dort so achtlos herumstanden, entpuppten sich später als leer. Wie uns Brenda Chen von Gigabyte mitteilte, wird entgegen dem Bild auf der Packung Gigabyte jedoch ein eigenes Design beim Lüfter nutzen und dabei auf eine Ein-Slot-Lösung auch für die Ultra abzielen. Ob dabei auch noch höhere Taktraten realisierbar sind, wollte man noch nicht verraten.

David Kirk im Gespräch mit GBT
David Kirk im Gespräch mit GBT
Jens Neuschäfer mit Meerjungfrauen
Jens Neuschäfer mit Meerjungfrauen

Offenbar war man bei Gigabyte (rechts) noch dabei, David Kirk (links) letzte Details zu entlocken, um doch noch Single-Slot Kühlung und höhere Taktraten zu ermöglichen. :-)

Auf dem zweiten Bild sehen wir die harte Arbeit des PR Product Manager für Zentral- und Osteuropa bei nVidia, Jens Neuschäfer. Die optisch an Nalu, das neue Maskottchen nach Dawn und Dusk, angelehnten Hostessen waren begehrtes Ziel nahezu jedes Teilnehmers - für ein nettes Foto zu fünft.

Das begehrte Stück
Das begehrte Stück

Das begehrte Stück, die GeForce 6800 Ultra, gab es leider nicht zum Mitnehmen als Testsample für ComputerBase, sondern nur zum Bestaunen in der Hand von Alain Tiquet - aber wir sind guter Hoffnung, in Bälde endlich einen Test präsentieren zu können.

Dieselbe Karte und ein paar ihrer Genossinnen verrichteten klaglos ihren Dienst in den aufgebauten Computersystemen. Dort wurden aktuelle Spiele wie Far Cry, Colin McRae Rally 4, Unreal Tournament 2004, Powerdome und auch eine aktuelle Build von Stalker samt Chefprogrammierer präsentiert. Naturgemäß war der Stalker-Rechner am dichtesten umlagert, aber die dort gebotene Optik konnte unserer Ansicht nach nicht ganz mit der von Far Cry mithalten. Für die Qualität das Spieles an sich muss das natürlich nichts bedeuten.

Apropos Far Cry: In einem unbeobachteten Moment konnten wir die ursprünglich eingestellten Low-Quality Settings anheben und mussten feststellen, dass es einige Bildfehler, namentlich im Bereich der Schatten gab. Darauf angesprochen, beeilten sich die UbiSoft-Mitarbeiter, den Patch auf Version 1.1 zu installieren, der tatsächlich Abhilfe schuf. So flüssig ist Far Cry in 1280x1024 (native Auflösung des genutzten TFT) noch nicht bewundert worden.

Die Fontäne über dem Genfer See
Die Fontäne über dem Genfer See

Die Fontäne über dem Genfer See stellt diejenige auf der Hamburger Alster deutlich in den Schatten. Vor der schönen Kulisse Genfs ein netter Anblick zum Abschluss eines doch recht anstrengenden 19-Stunden Tages.

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