13 Kopfhörer im Test: Soundcheck für die Ohren
4/5Ergonomie und Tragekomfort
Wesentliches Kriterium eines Kopfhörers oder Headsets ist der Tragekomfort. Besonders der Anpressdruck auf die Ohren, das Gewicht und die Auflagen der Hörmuschel spielen hier die entscheidende Rolle. Der Druck des Kopfhörers sollte nicht zu groß sein, darf aber keinesfalls zu gering ausfallen, da ein Verrutschen lästig sein kann. Es ist also ein sehr schmaler Grat, auf dem sich die Hersteller bewegen müssen. Eine schnelle und bequeme Anpassung an jede Kopfform sollte problemlos möglich sein. Alle im Test befindlichen Kopfhörer und Headsets sind für Brillenträger gut geeignet.
Die Bewertung des Tragekomforts ist natürlich subjektiv und was der Eine als angenehm empfindet, ist für den Anderen eher lästig. Daher haben wir diesen Test mit zwei Personen durchgeführt.
Die Kopfhörer und Headsets wurden bezüglich Bequemlichkeit und Tragekomfort mindestens drei Stunden lang durchgehend getragen. Nach dieser Zeit sollten keine größeren Druckstellen oder rote Ohren zu sehen sein. Was nützt das schönste Design und der vermeintlich beste Klang, wenn die Kopfhörer den User schon nach 30 Minuten den unweigerlichen Drang verspüren lassen, selbigen aus Unbequemlichkeit schnellstens wieder abzunehmen? Die meisten unserer Kandidaten sind vom Tragekomfort schon recht ansprechend und können auch nach Stunden noch überzeugen.
Das schönste Kompliment bezüglich Tragekomfort ist sicherlich: Man spürt ihn kaum. Das ist jedoch nur sehr wenigen Exemplaren gelungen.
Äusserst praktisch erweist sich die Kennzeichnung der rechts/links -Hörmuschel von Sennheiser; stabile, kleine Kunststoffnoppen in Form von drei kleinen, gut fühlbaren Punkten auf der linken Seite bei allen Kopfhörern.
AKG K 101 Das selbstjustierende, gepolsterte Bügelband des kleinen AKG K 101 paßt sich sehr gut der Kopfform an und sorgt für sicheren Halt. Die beweglichen Hörmuscheln mit weichem Kunstlederpolster schmiegen sich konstruktionsbedingt durch den Bügel gut an, sind manchmal jedoch etwas aufdringlich. Nach zwei Stunden Tragezeit bildeten sich minimale Druckstellen am Ohr. Dennoch überzeugt der AKG K 101 durch guten Tragekomfort in dieser Preisklasse.
AKG K 171 Studio
Etwas kräftiger geht der AKG 171 Studio zu Werke, denn dessen Einsatzgebiet ist hauptsächlich die Disco oder das Studio. Robuste Metallbügel gepaart mit weichen Ohrpolstern bieten sehr guten Tragekomfort und schirmen den Hörer hermetisch von der Außenwelt ab. Wer mit diesem Kopfhörer mehrere Stunden hintereinander Musik hören möchte, sollte sich die Hörmuscheln exakt auf das Außenohr aufsetzen, denn leichte Schieflage oder ungenaue Position können relativ früh Druckstellen verursachen. Aber einmal korrekt aufgesetzt, bedankt sich der K 171 Studio durch äußerst sicheren Halt und sehr guten Tragekomfort.
AKG K 271 Studio
Ergonomisch sitzt der AKG K 271 Studio sehr gut auf dem Kopf und vermittelt dem Hörer eine lauschige, warme Atmosphäre, ohne jedoch schweißtreibend zu wirken. Der stabile Metallbügel und die sehr bequemen, ohrumschließenden Polster der Hörmuschel sind das Maß aller Dinge und überzeugen auch bei sehr langen Tragezeiten. Dieser Hörer bietet bezüglich Tragekomfort alles, was das Herz begehrt. Man spürt ihn kaum.
AKG K 301 xtra
Leicht und luftig kommt der AKG K 301 xtra daher und besticht trotz seiner Größe durch einen sehr guten Tragekomfort. Die selbstjustierende Bügelbandautomatik funktioniert tadellos und ermöglicht eine schnelle und bequeme Anpassung an jede Kopfform. Das Kunstleder-Ohrpolster fühlt sich auch nach längerer Hörsession noch angenehm an und führt nicht zur Schweißbildung.
Ein Kopfhörer, den man auch länger als drei Stunden ohne Probleme tragen kann. Man spürt ihn kaum.
Sennheiser PC 150 Headset
Das PC 150 ist ein wahrlich ausgewachsenes Headset, bietet es doch schon fast den Komfort eines richtigen Kopfhörers, und das soll schon etwas heißen. Die Verstellmöglichkeiten sind gut, die Vorspannung nicht zu straff und die samtbezogenen Ohrpolster sind sehr angenehm zu tragen. Auch ruckartige Bewegungen mit dem Kopf lassen das Headset nicht verrutschen. Alles in Allem eine wirklich sehr überzeugende Darstellung für ein Headset.
Sennheiser PX 200
Der mit 60 g leichteste Kopfhörer im Test ist der Sennheiser PX 200. Trotz der kleinen Hörmuscheln liegt das robuste Set ausgezeichnet am Ohr an und überzeugt durch eine sehr gute Ergonomie. Kleine, kunstlederbezogende Polster am metallenen Oberbügel vermitteln viel Tragekomfort und lassen die Hörmuscheln präzise am Ohr anliegen, ohne den Hörer zu beengen. Durch einen ausgeklügelten Faltmechanismus läßt sich der PX 200 auf kleinstem Raum in die mitgelieferte Design-Box verstauen und ist somit der ideale Begleiter für den Outdoor-Einsatz.
Sennheiser HD 212 Pro
Das ultraleichte Design des HD 212 Pro hält, was es zumindest optisch verspricht: komfortables Tragen über Stunden hinweg. Die höhenverstellbaren Hörmuscheln lassen sich seitlich bewegen und passen sich sehr gut der Kopfform an, ohne jedoch schweißtreibend zu wirken. Eine gute, gleichbleibende Sitzposition des Kopfhörers ohne störenden Druck vom Bügel sorgt für ungetrübten Hörgenuß.
Sennheiser HD 497
Von der Konstruktion her absolut identisch bezüglich des Tragekomfort mit dem Sennheiser HD 212 Pro.
Sennheiser HD 600
Der teuerste Kopfhörer in diesem Test macht schon vom Design her ein sehr guten Eindruck. Gediegen, majestätisch und trotzdem nicht zu schwer, überzeugt er seit Jahren eine große Hörerschaft. Die massiven Hörmuscheln mit dem samtbezogenen Ohrpolster umschließen die Ohren sanft und vermitteln dem Hörer eine sehr angenehme Atmosphäre zum Hören. Der mechanisch stufenweise verstellbare Bügel läßt sich gut justieren und bietet sicheren Halt. Die Noppen im inneren des Bügels für den Oberkopf entlasten die Ohren und sorgen neben den leicht schwenkbaren Hörmuscheln für ausgezeichneten Tragekomfort. Man spürt ihn kaum.
Creative HQ-1300
Die samtbezogenen Hörmuscheln des Creative HQ-1300 sind angenehm zu tragen, vermitteln etwas Druck auf die Ohren, ohne jedoch schweißtreibend zu wirken. Der User hat nach längerer Tragedauer das Gefühl, als wenn nur die Hörmuscheln den gesamten Kopfhörer tragen. Die Bügelbandautomatik ist nicht optimal mit der Vorspannung des äußeren Bügels abgestimmt. Das ändert sich nach einer gewissen Tragezeit. Der Creative HQ-1300 überzeugt durch guten Tragekomfort in dieser Preisklasse.
Creative HS-300 Headset
Hauptsache, die Haare liegen. Unter dieser Devise hat Creative eine Nackenband-Ausführung im Angebot. Das Headset mit austauschbaren Schaumstoffpolstern sitzt auf Anhieb und bietet durch die Vorspannung des Haltebügels genügend Halt, ohne jedoch aufdringlich zu wirken. Das Mikrofon läßt sich einfach auf die Bedürfnisse des Users ausrichten. Bei Nackenbügel-Konstruktionen von Tragekomfort zu sprechen, ist schon etwas gewagt. Aber das Creative HS-300 bietet für wenig Geld viel Komfort.
Speedlink Medusa 5.1 Headset
Das Medusa Headset ist mit 345 g ein wahres Schwergewicht, jedoch durch seine ausgeklügelte Bügelkunstruktion, ähnlich der des Sennheiser HD 600, angenehm zu tragen. Die samtbezogenen Hörmuscheln sitzen angenehm am Kopf und vermitteln einen guten, bequemen Sitz ohne schweißtreibend zu wirken. Die Vorspannung des Bügels hätte etwas größer sein können, da das Medusa Headset bei schnellen Kopfbewegungen verwackelt. Auch das innere Polster des Oberbügels könnte etwas dicker sein, da bei kleineren Köpfen die Hörmuschel am unteren Ende absteht. Hier ist noch etwas Feinabstimmung von Nöten.
TerraTec Mystify Headset
Das Mystify Headset, in enger Zusammenarbeit mit Sennheiser entwickelt, ist mit dem extraleichten Design eigens für den Gamer konzipiert. Das Mikrofon läßt sich sowohl rechts, als auch links tragen und ist einfach zu verstellen. Wir hätten uns eine kleine Polsterung im inneren, oberen Bügel gewünscht, denn nach ca. zwei Stunden macht sich das Headset durch sanften Druck auf die Schädeldecke bemerkbar. Bei schnellen Kopfbewegungen bleibt das Mystify Headset stabil am Ohr und verwackelt kein bißchen. Hitzige Gemüter warten vergebens auf eine schweißtreibende Wirkung der Ohrpolster.