RIO Nitrus MP3-Player im Test: Schönheit liegt im Auge des Betrachters

 5/5
Stephan Wied
10 Kommentare

Fazit

Schönheit liegt im Auge des Betrachters, so ein altes Sprichwort. Und so mag es dem Einen oder Anderen nicht zusagen, was die Designer aus dem Player gemacht haben. Der Autor dieser Zeilen ist jedoch der Meinung, dass der RIO Nitrus einen Vorteil gegenüber seinen Konkurrenten hat: Er sieht einfach gut aus. So langsam kommen die Hersteller hinter das Geheimnis, dass man seine Produkte nicht nur durch pure Leistungsangaben verkauft, sondern auch durch modernes und ansprechendes Design. Fakt ist jedoch, dass beim Design des RIO Nitrus ein Weg weg vom Schuhkartondesign eingeschlagen wurde. Die Form des Nitrus könnte auch im Windkanal entwickelt worden sein. Mit seinen kompakten Maßen, seinem geringen Gewicht und unterstützt von der gefälligen Form merkt man sofort, worauf bei der Entwicklung geachtet wurde. Unauffällig lässt sich auch dieser Player in der Jacken- oder Hosentasche verstecken, obwohl er es vom Aussehen her nicht nötig hätte.

Trotzdem hat seine Form auch Nachteile, so ist z.B. die Bedienung mit nur einer Hand sehr gewöhnungsbedürftig, wenn nicht sogar schwierig. Durch die abgeflachte Front hat man es schwer, Halt zu finden, um die Bedienelemente zu handhaben. Aber auch hier wird wahrscheinlich die Übung den Meister machen. Schließlich finden wir heute schon Mobiltelefone auf dem Markt, die ähnlich geformt sind, und auch damit lernt man umzugehen.

Weiterhin positiv ist uns aufgefallen, dass man kaum Geräusche vom Nitrus wahrnehmen kann. Hört man ganz genau hin, erkennt man zwar, wann die Platte arbeitet, aber das kann in einem normalen Umfeld vernachlässigt werden. Vibrationen, wie wir sie bei unserem letzten Testkandidaten bemerkt haben, sind hier absolut nicht zu spüren.

Outro
Outro

Aber es gibt nicht nur Positives zu berichten. Man mag über Firmenpolitik streiten, aber ob die Entwickler des RIO Nitrus sich einen Gefallen damit getan haben, diesen nur über die mitgelieferte Software anzusprechen, darf zumindest in Frage gestellt werden. In der heutigen Zeit, in der Multifunktionsgeräte gefragt sind wie nie - man sehe sich nur einmal den Mobiltelefonmarkt an - bedeutet eingleisig auf einer festgefahrenen Schiene zu fahren einen Verlust an potentiellen Kunden. Denn „nur“ für einen MP3-Player, und mag er noch so gut sein, mal eben 279,- € auszugeben, das will wohl überlegt werden. Und so gibt es sicher den Einen oder Anderen, der sich dann vielleicht für ein anderes Modell entscheidet, weil man dieses zusätzlich als Wechsellaufwerk nutzen kann, ohne jegliche Software installieren zu müssen. Denn mal eben ein paar Daten hin und her schieben zu können, die dem Umfang von zwei CDs entsprechen, ist ein weiteres Kaufargument. Zumal es Geräte mit diesen Eigenschaften schon für weniger Geld als den RIO Nitrus gibt.

Es bleibt also ein hart umkämpfter Markt, und auch wenn der RIO einen sehr positiven Gesamteindruck hinterlassen hat, kann dies nicht über die mangelnde Multifunktionalität und den hohen Preis hinwegtäuschen.

Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.