WLAN-Standard: China gibt nach

Thomas Hübner
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In der Auseinandersetzung um den WLAN-Verschlüsselungsstandard WAPI hat die chinesische Regierung offenbar klein beigegeben und sich dem US-Druck gebeugt. Eine entsprechende Einigung ist offensichtlich bei einem Besuch des stellvertretenden chinesischen Regierungschefs Wu Yi in Washington erzielt worden

Demnach wird China die Einführung von WAPI auf „unbestimmte Zeit“ verschieben.

Gemäß den ursprünglichen Plänen hätten alle wireless-fähigen, in China verkauften Geräte ab 1. Juni dem WAPI (WLAN Authentication and Privacy Infrastructure)-Standard entsprechen müssen. Gegen diese Bestimmung waren IT-Riesen wie Intel und Microsoft Sturm gelaufen. Der Standard wurde als unfaire Handelsbarriere kritisiert. Intel drohte, ab 1. Juni keine Centrino-Produkte in das Riesenreich liefern zu wollen.

In einer ersten Reaktion zeigten sich US-Branchenvertreter über den chinesischen Rückzug hellauf begeistert. „Das ist eine sehr wichtige Entwicklung, die zum Wachstum des Weltmarktes beitragen wird“, sagte George M. Scalise, Vorsitzender der US-Semiconductor Industry Association, berichtet die New York Times. Tatsächlich erhofft sich die US-Industrie nun uneingeschränkten Zugang zum chinesischen Markt, dem weltweit drittgrößten Absatzmarkt für Halbleiterprodukte. Intel kündigte in einer Stellungnahme bereits an, dass es seine Centrino-Produkte nun ohne Unterbrechung nach China liefern könne, schreibt das Wall Street Journal.

US-Handelsminister Donald L. Evans lobte die Entscheidung als Meilenstein und als „fruchtbaren Tag in der Beziehung zwischen den USA und China“. „Statt China als Räuber zu sehen, der Jobs und Existenzen stiehlt, sehen wir das Land als großen, hungrigen Konsumenten amerikanischer Waren und Dienstleistungen“, betonte Evans.

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