Energieverbrauch aktueller Prozessoren: Pentium 4, Athlon 64, Athlon XP
Vorwort
Bisher haben wir Prozessoren immer anhand ihrer Leistungsfähigkeit beurteilt; der Stromverbrauch der Boliden wurde dabei stets vollkommen außer Acht gelassen. Zwar gingen wir ein ums andere Mal auf die vom Hersteller angegebenen, maximalen thermischen Verlustleistungen ein - also die Wärmeenergie, die ein Kühler im Extremfall abführen muss. Doch wurde damit immer nur ein Teil der Wahrheit präsentiert. Bewaffnet mit einem Energiemessgerät der Firma Voltcraft (Energy Check 3000) soll auf den folgenden Seiten nun endlich die Frage geklärt werden, welche der Highend-Prozessoren auch durch einen „ausgeglichenen Energiehaushalt“ zu überzeugen wissen.
Messverfahren
Da uns für eine isolierte Messung der Leistungsaufnahme des Prozessors das dafür nötige Equipment fehlt, haben wir uns für eine indirekte Messung entschieden, bei der die vom kompletten System entnommene Energie dokumentiert wurde. Im Rahmen unseres Vergleiches wurden ein Intel Pentium 4 „Northwood“ mit 2,40 GHz und 3,40 GHz und Pentium 4 „Prescott“ CPUs mit 2,80 GHz und 3,40 GHz ebenso vermessen, wie AMDs Athlon XP 2500+, 3200+ und die jüngsten Errungenschaften Athlon 64 2800+ (C0-Stepping), 3400+ (C0-Stepping) und FX-53 (CG-Stepping). Auch ein Pentium 4 Extreme Edition 3,40 GHz (Gallatin) musste sich dem Messgerät stellen. Wir wollen auf die Eigenschaften der Prozessoren im Laufe dieses Artikels nicht näher eingehen und verweisen daher an dieser Stelle auf ältere Publikationen in diesem Bereich.
Bei allen Messungen kam ein 400-Watt-Netzteil, eine leistungsstarke Asus GeForce FX 5900 Ultra Grafikkarte und eine IBM-Festplatte mit 40 GB Speicherkapazität der „Desktar 120GXP“-Serie zum Einsatz. Der Arbeitsspeicher stammt von Corsair: TwinX1024RE-3200LL für den Athlon 64 FX und TwinX1024-3200LL für die übrigen Systeme. Die Pentium-4-Prozessoren durften sich auf einem Asus P4C800-E Deluxe beweisen. Hyper-Threading war bei allen Prozessoren aktiv. AMDs Athlon 64 wurden auf einem MSI K8T Neo-FIS2R betrieben, der Athlon 64 FX lief auf einem Asus SK8V. Beim Athlon XP kam das klassische Gespann mit einer nForce 2 400 Ultra-Platine, ebenfalls von der Firma Asus zur Verfügung gestellt, zum Einsatz.
Gemessen wurde direkt nach dem Booten von Windows im unbelasteten Zustand (Idle), während starker CPU-Auslastung (hervorgerufen durch Seti@Home) und während eines Durchlaufes von Futuremarks 3DMark03. Letzteres verkörpert ein System unter starker Belastung von Prozessor, Grafikkarte und Arbeitsspeicher. Die maximale Leistungsaufnahme während mehrerer Durchläufe wurde dabei auf Papier festgehalten.