Silverstone SST-LC03 im Test: Es lebe der Desktop-PC
3/4Modding
Für Freunde des Modding ist das Gehäuse recht schlecht geeignet. Eine Unterbodenbeleuchtung oder das Hinterleuchten der beiden Frontklappen mag hier noch eine optische Aufwertung bieten. Allerdings ist eine Wasserkühlung kaum unter zu bringen und einem Fenster im Gehäusedeckel widerspricht die tolle Lackierung. Für LAN-Gänger ist das geringe Gewicht und die Möglichkeit, ein vollwertiges System zu integrieren, sicher interessant und auch ein TFT lässt sich prima auf dem Desktop-Gehäuse platzieren. Eine Dämmung des Gehäuses ist auf Grund der beengten Verhältnisse recht schwierig und wegen des kleinen Gehäuselüfters auf der Rückseite ebenfalls nur bedingt empfehlenswert.
Erfahrungen
Leider traten beim Einbau des Testsystems unerwartete Probleme auf, die sich nicht beheben ließen. Das EPoX Mainboard 4PDA2+ und eine zweite Festplatte vertragen sich im Gehäuse gar nicht - wem hier die Schuld anzulasten, wollen wir offen lassen. Allerdings sollte jeder potentielle Interessent des Gehäuses sein Mainboard genau ansehen, sofern er zwei Festplatten einbauen möchte.
Das EpoX Mainboard hat in der rechten unteren Ecke einen Lüfteranschluss, der schlicht und ergreifend zu hoch ist, so dass die zweite Festplatte an ihm aneckt. Was tun, sprach Zeus, und so wichen wir auf das AMD-Testsystem, basierend auf einem Asus A7V8X, aus. Wie auf dem Bild zu sehen, ist der rot umrandete Bereich hier völlig frei; der Einbau der Festplatte damit problemlos möglich. Auch auf die Steckplätze für die RAM-Riegel sollte man ein Auge haben. Spätestens der Stromstecker der Festplatte wäre hier beim EpoX Board angestoßen.
Ebenfalls eng ist der Abstand zwischen optischen Laufwerken und dem Netzteil. Sehr tiefe Laufwerke können möglicherweise Probleme machen. Der Plextor-Brenner und das Leadman-Netzteil mit dem außen liegenden Lüfter haben allerdings noch genügend Abstand zueinander. Wer eine High-End Grafikkarte, wie zum Beispiel eine GeForce FX5900, sein Eigen nennt, wird durch die Länge der Grafikkarte mit ziemlicher Sicherheit Probleme haben. Der Abstand zwischen Gehäuserand und Käfigrand beträgt zwar gute 26 cm, allerdings verringern sich diese nach Einbau einer Festplatte im 3,5" Käfig auf nur noch gute 20 cm, zu wenig für eine etwa 22 cm lange Grafikkarte.
Beim versuchten Einbau des EPoX Boards fiel uns hingegen positiv auf, dass der dort verwendete Zalman CNPS 7000-Cu Kühler nicht an das Netzteil stieß. Dies liegt allerdings daran, dass der Zalman Kühler kaum über das Mainboard heraus ragt, schließlich sind zwischen Mainboard und Netzteil nur etwa 1 cm Abstand.
Die Verarbeitung des Gehäuses kann getrost als gut bezeichnet werden - scharfe Kanten finden sich nicht. Nur die graue Lackierung im Innenbereich ist teilweise schnell verschwunden und blankes Metall wird sichtbar. Die schwarz lackierte Aluminium-Frontblende mit ihren Klappen funktioniert einwandfrei, allerdings sind wie bei Aluminium üblich schnell Fingerabdrücke sichtbar. Der Deckel des Gehäuses schließt leider nicht sonderlich gut, was an der Befestigung mit nur einer Schraube liegt. Jeweils eine weitere Schraube rechts und links wäre wünschenswert. Die Effekt-Lackierung des Deckels ist bei entsprechender Beleuchtung ein echter Blickfang, leider bilden sich schnell feine Kratzer auf der hochglanzpolierten Oberfläche. Eine vorsichtige Pflege des Gehäusedeckels ist also angebracht.
Ein echtes Manko ist jedoch der Reset-Schalter, denn der Schalter sitzt etwa 3 cm hinter der Öffnung, selbst mit einem Stift kann man so keinen Reset auslösen. Auch besitzt die Öffnung keine weitere Führung im Inneren, das Treffen des Tasters wird dadurch noch zusätzlich erschwert. Ähnliche - störende - Mechanismen sind sonst nur von Laufwerken bekannt.