92 Mio. E-Mail-Adressen an Spammer verkauft
Ein Mitarbeiter des US-Providers AOL hat illegal 92 Mio. E-Mail-Adressen von AOL-Kunden an einen Spammer verkauft. Der 24-jährige Computeringenieur wurde gestern im US-Bundesstaat West Virginia verhaftet, berichtet die New York Times heute.
Sein Partner, ein von der Anklage als E-Mail-Broker bezeichneter 21-jähriger Mann, wurde in Las Vegas verhaftet. Den beiden droht nun eine Höchststrafe von fünf Jahren Gefängnis und eine Geldstrafe in Höhe von 250.000 Dollar. Die Verhaftungen sind die ersten größeren Fälle seit dem im Januar 2004 in Kraft getretenen CAN-SPAM-Gesetz, das Spamming zur Bundessache macht.
AOL wurde auf den Missbrauch der Daten im Zuge seiner Ermittlungen gegen eine Gruppe von Spammern aufmerksam und verfolgte die Spur bis zu dem Computeringenieur zurück. Der Mitarbeiter benutzte die Zugangsidentität eines anderen AOL-Mitarbeiters, um auf die Liste der E-Mail-Adressen zugreifen zu können. Zum damaligen Zeitpunkt im Mai 2003 zählte die Liste 92 Mio. E-Mail-Adressen, inklusive Telefonnummern, Postleitzahlen und die Kreditkartenfirma. Kreditkartennummern und Passwörter waren nicht in der Datenbank enthalten. Der AOL-Mitarbeiter hat die Liste an den Broker verkauft, der sie wiederum an einen Spammer für Penis-Vergrößerungs-Pillen weiterreichte. Auch zur Promotion seiner eigenen Online-Gambling-Seite wurden die Adressen verwendet.