Belgien ist Breitband-Europameister
Bis zum Jahresende wird es in (West)-Europa 33,5 Mio. Breitband-User geben, womit im Durchschnitt 20 Prozent aller Haushalte per Highspeed im Internet unterwegs sein werden. Dies geht aus Berechnungen der Londoner Marktforschungsgruppe Strategy Analytics hervor.
Dabei, so zeigt die Untersuchung, hinken die großen Länder bei der Breitbandanbindung hinterher, während kleine und mittlere Staaten voran sind. Den Spitzenplatz nimmt Belgien ein, wo 29,5 Prozent der Haushalte über einen Breitbandanschluss verfügen.
Strategy Analytics führt unter anderem mangelnden Wettbewerb als Grund dafür an, dass die Breitbandverbreitung in großen Ländern wie Großbritannien, Deutschland und Italien nur auf Werte zwischen 11 bis 13 Prozent kommt. Damit liegen diese Staaten um die Hälfte unter den Spitzenreitern Belgien, Niederlande, Dänemark und der Schweiz. Die Niederlande kommen auf eine Breitband-Penetration von 27,2 Prozent, Dänemark auf 26,4 und die Schweiz auf 26,1 Prozent. Österreich liegt mit 16,2 Prozent im Mittelfeld. Die Schlusslichter unter den untersuchten Ländern sind Irland mit 2,4 Prozent und Griechenland, das auf einen mageren Wert von 0,3 Prozent kommt.
Bis 2008 rechnen die Marktforscher mit einer Verdopplung der westeuropäischen Breitband-User – dann sollen insgesamt 41 Prozent aller Haushalte per DSL, Kabel oder Glasfaser (Fiber to the Home – FTTH) im World Wide Web surfen. Den stärksten Zuwachs werden wiederum die kleineren Staaten wie Schweden, die Schweiz und Belgien erzielen, die dann auf Werte zwischen 55 und 60 Prozent kommen. "Die kleineren europäischen Länder haben gezeigt, wie wichtig es ist, Wettbewerb zuzulassen, um eine rasche Verbreitung des schnellen Internet zu ermöglichen", bemerkte Strategy-Analytics-Analyst David Mercer.
Bei der Art der Breitband-Anschlüsse liegt in den meisten Ländern Festnetz-Internet (DSL) vorne. Kabel kann nennenswerte Anteile in Belgien, den Niederlanden, der Schweiz, Österreich, Portugal und Großbritannien aufweisen. Glasfaser spielt lediglich in Schweden und am Rande in Italien eine Rolle.