Die Grundlagen zu 925X und 915 Express: Zu modern für das Hier und Jetzt?

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Frank Hüber
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Übersicht i925X und i915

Doch nach dieser groben Zusammenfassung möchten wir nun auf die einzelnen Chipsätze und Features genauer eingehen. Der größte Unterschied zwischen dem i925X und i915 besteht darin, dass der i915 neben DDR2 auch noch herkömmlichen DDR1-Speicher unterstützt und nicht zwingend mit dem Sockel 775 kombiniert werden muss. So unterstützt der i915 in Kombination mit dem Sockel 478 auch den Prescott der ersten Generation und den Pentium 4 Northwood. Diese Kombination wird von Intel jedoch nicht validiert, so dass die Hersteller hier auf eigene Faust agieren. Beim i925X ist ein Prozessor, der in der 90 nm-Technologie gefertigt wurde, zwingend erforderlich (der neue Extreme Edition ist somit genau genommen nicht validiert). Schon alleine, da der i925X nur mit dem Sockel 775 kombiniert wird und es für diesen keine Prozessoren geben wird, die noch in 130 nm breiten Strukturen gefertigt werden. Dabei kann es sich entweder um den Pentium 4 (Prescott) oder Celeron D handeln - jeweils für den Sockel 775.

Bevor wir jedoch auf die Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Chipsatz-Generationen und einzelnen Features genauer eingehen, möchten wir diese zunächst in einer Tabelle aufzeigen:

Aktuelle Dual-Channel Chipsätze im Vergleich
Features i925X i915P i915G i915GV
Northbridge Features
Northbridge NG82925X NG82915P NG82915G NG82915GV
Package 1210 FCBGA3 1210 FCBGA3 1210 FCBGA3 1210 FCBGA3
Frontside-Bus
400 MHz Nein Nein Nein Nein
533 MHz Nein Ja Ja Ja
800 MHz Ja Ja Ja Ja
Hyper-Threading Ja Ja Ja Ja
„Perf.-Accel.-Tech. (PAT)“ Ja Nein Nein Nein
Com.-Strea.-Archi. (CSA) Nein Nein Nein Nein
Integrierte Grafik Nein Nein Ja (333 MHz) Ja (333 MHz)
Speichertakt/typ
100 MHz/DDR1-200 Nein Nein Nein Nein
133 MHz/DDR1-266 Nein Nein Nein Nein
166 MHz/DDR1-333 Nein Ja* Ja* Ja*
200 MHz/DDR1-400 Nein Ja Ja Ja
200 MHz/DDR2-400 Ja Ja Ja Ja
266 MHz/DDR2-533 Ja Ja Ja Ja
333 MHz/DDR2-667 Ja*² Ja*² Ja*² Ja*²
* Nur bei FSB533 möglich.
*² Inoffiziell in einigen Bios-Versionen verfügbar
Asynchroner Speichertakt Ja Ja Ja Ja
Speicherbestückung
Speicherkanäle 2 2 2 2
DIMMs pro Kanal 2 2 2 2
DIMMs insgesamt 4 4 4 4
ECC Ja Nein Nein Nein
Max. Speicher 8 GB 8 GB 8 GB 8 GB
AGP Support
4x Nein Nein Nein Nein
8x Nein Nein Nein Nein
PCI Express Support
x1 Ja (4 Ports) Ja (4 Ports) Ja (4 Ports) Ja (4 Ports)
x4 Nein Nein Nein Nein
x16 Ja Ja Ja Nein
Southbridge Features
Southbridge FW82801FB/R/W/RW FW82801FB/R/W/RW FW82801FB/R/W/RW FW82801FB/R/W/RW
Southbridge ICH6/R/W/RW ICH6/R/W/RW ICH6/R/W/RW ICH6/R/W/RW
Package 609 PBGA 609 PBGA 609 PBGA 609 PBGA
Festplattencontroller
P-ATA 100 Ja/1 Ch. Ja/1 Ch. Ja/1 Ch. Ja/1 Ch.
P-ATA 133 Nein Nein Nein Nein
S-ATA 150 Ja/4 Ports. Ja/4 Ports. Ja/4 Ports. Ja/4 Ports.
PCI-Slots (max) 6 6 6 6
USB-Unterstützung
USB Ports 8 8 8 8
USB 2.0 Ja Ja Ja Ja
Firewire Nein Nein Nein Nein
Audio HD Audio
24-bit 192kHz
AC'97 2.3 Audio
HD Audio
24-bit 192kHz
AC'97 2.3 Audio
HD Audio
24-bit 192kHz
AC'97 2.3 Audio
HD Audio
24-bit 192kHz
AC'97 2.3 Audio
Sonstiges
I/O-Link Direct Media Interface (2,0 GB/s)

Die Unterschiede liegen auf der Hand. Veränderungen gab es vor allem in der Speicherunterstützung, der Integration neuer Schnittstellen und der damit verbundenen „Ausmistung“ alter Laster. PCI Express ist erstmals mit einem PCI Express x16 und vier PCI Express x1 Steckplätzen vertreten. Der alt bewährte AGP-Steckplatz musste hierfür jedoch weichen, so dass Intels neue Chipsätze nur noch mit einer Grafikkarte kombiniert werden können, die den PCI Express x16 Steckplatz nutzt. Es sei denn, man entscheidet sich für den i915G oder i915GV und nutzt die integrierte Grafik, die ebenfalls komplett überarbeitet wurde, doch dazu später mehr.

Da PCI Express viel höhere Bandbreiten nutzt als der herkömmliche PCI-Steckplatz, mussten auch die Schnittstellen auf dem Mainboard verbessert werden. Statt des Hub Interfaces sorgt nun das „Direct Media Interface“ für einen 2,0 GB/s schnellen Austausch der Daten zwischen North- und Southbridge. Diesem Umstand hat man es auch zu verdanken, dass die hoch gelobte und vor allem sinnvolle „Connection Streamin Architecture“ des i875P nicht mehr notwendig ist. Wurde bei dieser Technik der 1 Gbit Ethernet Controller noch direkt an die Northbridge angeschlossen, um dem Flaschenhals zwischen North- und Southbridge, der damals gerade einmal 266 MB/s breit war, aus dem Weg zu gehen und die Bandbreite für Festplatten und PCI-Karten frei zu halten, erfolgt dies bei den neuen Chipsätzen ebenfalls über das PCI Express-Interface. Hierfür muss man dann jedoch auch gleich einen der vier maximal verfügbaren PCI Express x1-Steckplätze opfern.

i915P mit Pentium 4 und ICH6
i915P mit Pentium 4 und ICH6

PATA (ATA 100) wird nur noch mit einem einzigen Kanal unterstützt, so dass man sich wohl oder übel von seiner alten Plattensammlung trennen muss. Dass die Hersteller gerade hier bei den ersten Platinen noch aushelfen und weitere PATA-RAID-Controller auf den Mainboards verbauen, ist jedoch nicht verwunderlich. Zu sehr möchte man den Kunden dann wohl doch nicht vor den Kopf treten. ATA 133 wird weiterhin nicht unterstützt.

Beim i925X muss der Kunde komplett auf DDR2 umsteigen, bei den anderen neu vorgestellten Chipsätzen hat man immerhin noch die Möglichkeit auch DDR1 zu verwenden. Hier hängt es jedoch von den Herstellern ab, wie sie ihre Mainboards auf den Markt bringen möchten. Teilweise hört man bereits von Mainboards auf Basis des i915, die sowohl über DDR1- als auch DDR2-Steckplätze verfügen. Ein Mischbetrieb ist nicht möglich! DDR1-333 wird jedoch nur noch bei einem Front-Sidebus von 533 MHz unterstützt. Sämtliche Prozessoren mit einem 800 MHz schnellen Front-Sidebus verlangen mindestens nach DDR1-400. Obwohl der i925X im Gegensatz zu sämtlichen i915-Chipsätzen erneut über eine Speicheroptimierung verfügt, wie es seinerzeit beim i875P und i865 bereits der Fall war, benennt Intel diese nicht genauer und bewirbt den i925X auch nicht mit dieser Technologie. Die „Performance-Acceleration-Technology“ (PAT) gibt es in dem Sinne demnach beim i925X nicht mehr.

Offiziell unterstützen die Chipsätze lediglich vier Gigabyte Speicher. In einigen Dokumenten befindet sich jedoch auch schon ein Hinweis auf eine maximale Unterstützung von acht GByte. Diese überschrieten natürlich das 32-bit Adress-Limit, so dass derzeit von den installierten acht Gbyte nur 4 Gbyte angesprochen können werden. Hier zeigt sich somit wohl schon der ausstehende Wechsel auf eine 64-bit Platfrom im Hause Intel, der bereits diesen Sommer vollzogen werden soll. Die Chipsätze scheinen hierfür gerüstet, auch wenn es offiziell keine Aussagen von Intel gibt.

Auf sämtliche andere Neuerungen werden wir im weiteren Verlauf des Artikels eingehen. Denn neben den oben geschilderten Neuerungen wurden auch Änderungen am Sound, Intels RAID-Technologie, der Wireless LAN-Unterstützung und der integrierten Grafik vorgenommen. Als weiterer Vergleich ist nachfolgend eine Tabelle mit Intels bisherigen High-End Chipsätzen angefügt, welche die Unterschiede weiter verdeutlicht.

Weitere Dual-Channel Chipsätze im Vergleich
Features i875P i865PE i865G i865P E7205
Northbridge Features
Northbridge KC82875P KC82865PE KC82865G KC82865P E7205
Package 1005 FCBGA 932 FCBGA 932 FCBGA 932 FCBGA 1077 FCBGA
Frontside-Bus
400 MHz Nein Ja Ja Ja Ja
533 MHz Ja Ja Ja Ja Ja
800 MHz Ja Ja Ja Nein Nein
Hyper-Threading Ja Ja Ja Ja Ja
Perf.-Accel.-Tech. (PAT) Ja Nein Nein Nein Nein
Com.-Strea.-Archi. (CSA) Ja Ja Ja Ja Nein
Integrierte Grafik Nein Nein Ja (266 MHz) Nein Nein
Speichertakt/typ
100 MHz/DDR1-200 Nein Ja Nein Nein Ja
133 MHz/DDR1-266 Ja Ja Ja Ja Ja
166 MHz/DDR1-333 Ja* Ja* Ja* Ja Nein
200 MHz/DDR1-400 Ja Ja Ja Nein Nein
* Speicher wird bei FSB800 mit 320 MHz betrieben.
Asynchroner Speichertakt Ja Ja Ja Ja Nein
Speicherbestückung
Speicherkanäle 2 2 2 2 2
DIMMs pro Kanal 2 2 2 2 2
DIMMs insgesamt 4 4 4 4 4
ECC Ja Nein Nein Nein Nein
Max. Speicher 4 GB 4 GB 4 GB 4 GB 4 GB
AGP Support
4x Ja Ja Ja Ja Ja
8x Ja Ja Ja Ja Ja
PCI Express Support
x1 Nein Nein Nein Nein Nein
x4 Nein Nein Nein Nein Nein
x16 Nein Nein Nein Nein Nein
Southbridge Features
Southbridge 82801EB/ER 82801EB/ER 82801EB/ER 82801EB/ER 82801DB
Southbridge ICH5/ICH5R ICH5/ICH5R ICH5/ICH5R ICH5/ICH5R ICH4
Package 460 MBGA 460 MBGA 460 MBGA 460 MBGA 421 uBGA
Festplattencontroller
P-ATA 100 Ja/2 Ch. Ja/2 Ch. Ja/2 Ch. Ja/2 Ch. Ja/2 Ch.
P-ATA 133 Nein Nein Nein Nein Nein
S-ATA 150 Ja/2 Ports. Ja/2 Ports. Ja/2 Ports. Ja/2 Ports. Nein
PCI-Slots (max) 6 6 6 6 6
USB-Unterstützung
USB Ports 8 8 8 8 6
USB 2.0 Ja Ja Ja Ja Ja
Firewire Nein Nein Nein Nein Nein
Audio 20bit AC'97
Audio
20bit AC'97
Audio
20bit AC'97
Audio
20bit AC'97
Audio
20bit AC'97
Audio
Sonstiges
I/O-Link Hub Interface (266MB/s)

Leistungsmessungen zwischen i875P, i925X und i915G haben wir bereits in unserem Artikel zu Intels zukünftiger Plattform durchgeführt. Ein Blick hierauf ist durchaus lohnenswert, wenn man etwas über die Leistungsunterschiede der Chipsätze in der Praxis erfahren möchte.

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