PCI-Express-Roadmap von nVidia und ATi

Carsten Spille
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Die japanischen Kollegen von PC-Watch haben die mehr oder minder offiziell bekannten Pläne der beiden Grafikriesen ATi und nVidia in einer netten Übersicht zusammengefasst, die sich mit uns vorliegenden Roadmaps aus dem März dieses Jahres größtenteils deckt.

Interessant ist hier die Aufteilung nach PCI-Express in „native Unterstützung“ und Unterstützung mittels eines sogenannten Bridge-Chips, eines AGP-PCI-Express-Übersetzers. So wird es laut PC-Watch dieses Jahr keinen nVidia-High-End-Chip geben, dem nicht über einen Bridge-Chip die PCI-Express-Sprache beigebracht werden muss. Auch der kommende NV48 soll demnach noch über ein natives AGP-Interface verfügen.

Wo sich die Angaben von PC-Watch mit den uns vorliegenden Informationen decken, ist der Bereich der Mid-Range- und Low-Cost-Chips NV43 und NV44 - diese verfügen über ein eingebautes PCI-Express-Interface und werden über dieselbe Brücke, die auch im High-End-Bereich eingesetzt wird, AGP-kompatibel gemacht - der Bridge-Chip ist nämlich in beide Richtungen zu gebrauchen. Auffallend ist, dass sowohl hier als auch beim NV48 die AGP-Version erst ein wenig später auf den Markt kommen soll als die PCI-Express-Variante - unabhängig davon, über welches native Interface der jeweilige Chip verfügt. Möglicherweise spekuliert man hier auf höhere Margen bei den sogenannten „Early Adopters“, Leuten, die eine neue Technologie nur ihrer selbst willen haben wollen und auch bereit sind, dafür mehr zu bezahlen.

Beim kanadischen Konkurrenten ATi gestaltet sich die Situation etwas einfacher. Hier ist, nach mehrfachem Bekunden, der der X800-Reihe zugrunde liegende R420-Chip der letzte gewesen, der über ein natives AGP-Interface verfügte - alle späteren Chips, seien es nun Neuentwicklungen oder Neuauflagen, werden nur noch über ein PCI-Express-Interface verfügen und müssen über einen Brückenchip AGP-Kompatibilität herstellen.

Hierbei sollen der R480 gegen den NV48 und der ebenfalls noch nicht angekündigte R410 gegen den NV43 antreten.

Interessant hierbei ist, dass es im Low-End AGP-Segment weiterhin nur die Radeon 9200-Reihe geben wird - DirectX9-Funktionalität ist also Kunden teurerer Karten oder PCI-Express-Anwendern vorbehalten.

Roadmap
Roadmap

Ein paar weitere Gedanken machten sich die Kollegen von VR-Zone und ordneten den verschiedenen Chips auch Herstellungsprozesse und eine Klassifizierung nach der Anzahl der Rendering-Pipelines zu. Dies ist natürlich alles ebenfalls mit Vorsicht zu genießen, soll aber unseren Lesern nicht vorenthalten werden.

So soll der kommende R410-Mid-Range-Chip über 8 Rendering Pipelines verfügen und in 0,11µ hergestellt werden - je nach Taktraten dürfte man hier Leistung auf mindestens Radeon 9800 Pro-Niveau erwarten, wenn auch das Speicherinterface entsprechend dimensioniert ist. Über den R480 schwieg man sich im Gegensatz zum NV48 allerdings aus. Letzterer soll gegenüber dem NV40 die doppelte Effizienz aufweisen - was allerdings nicht unbedingt auch in doppelter Leistungsentfaltung resultieren muss. NV43 und NV44 sind VR-Zone zufolge beide in 0,11µ gefertigt und verfügen neben dem nativen PCI-Express Interface über acht bzw. vier Rendering-Pipelines und sollten damit ebenfalls einen ordentlichen Leistungsschub in ihren jeweiligen Marktsegmenten mit sich bringen.