AMD Athlon 64 3500+ und 3800+ im Test: Die Nachzügler im Sockel 939
25/25Fazit
Wie üblich muss auch am Ende dieses Prozessortests ganz klar differenziert werden. Bevor es um die Auswertung der erbrachten Leistung gehen soll, möchten wir noch einen Blick auf die aktuellen Preise der getesteten Prozessoren werfen.
AMD Athlon-Familie | Intel Pentium 4-Familie | ||||
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Prozessor | Preis (OEM) |
Preis (Laden) |
Prozessor | Preis (OEM) |
Preis (Laden) |
Athlon 64, Sockel 939 | Pentium 4 Extreme Edition | ||||
FX-53 (2,4 GHz, 1 MB L2) | $799 | - | 3,4 GHz | $999 | 979€ |
3800+ (2,4 GHz, 512 kB L2) | $720 | 728€ | 3,2 GHz | $929 | 865€ |
3500+ (2,2 GHz, 512 kB L2) | $500 | 508€ | Pentium 4 „Prescott“ | ||
Athlon 64, Sockel 754 | 3,4E GHz | $417 | 400€ | ||
3700+ (2,4 GHz, 1 MB L2) | $710 | - | 3,2E GHz | $278 | 258€ |
3400+ (2,2 GHz, 1 MB L2) | $417 | 392€ | 3,0E GHz | $218 | 207€ |
3200+ (2,0 GHz, 1 MB L2) | $278 | 264€ | 2,8E GHz | $178 | 167€ |
3000+ (2,0 GHz, 512 kB L2) | $218 | 208€ | Pentium 4 „Northwood“ | ||
2800+ (1,8 GHz, 512 kB L2) | $178 | 161€ | 3,4 GHz | $417 | 373€ |
Athlon 64, Sockel 940 | 3,2 GHz | $278 | 254€ | ||
FX-53 (2,4 GHz, 1 MB L2) | $733 | 739€ | 3,0 GHz | $218 | 203€ |
FX-51 (2,2 GHz, 1 MB L2) | - | 718€ | 2,8C GHz | $178 | 168€ |
Athlon XP, Sockel A | 2,6C GHz | $163 | 170€ | ||
3200+ (2,20 GHz, Barton) | $213 | 179€ | 2,4C GHz | $163 | 163€ |
3000+ (2,10 GHz, Barton) | $163 | 142€ | |||
2500+ (1,83 GHz, Barton) | $79 | 75€ |
Ladenpreise stammen von Geizhals.at, Großhandelspreise bei der
Abnahme von 1000 Stück vom jeweiligen Prozessor-Hersteller
Ein Blick auf die Preise des Athlon 64 3800+ und 3500+ macht dabei deutlich: Die Prozessoren werden derzeit mit einem satten Preisaufschlag vertrieben. Während nahezu alle anderen Prozessoren aufgrund des äußerst günstigen Euro/Dollar-Wechselkurses unter dem US-Dollar-Großhandelspreis angeboten werden, muss man für die zuvor genannten Prozessoren noch den „Neuerscheinungs-Bonus“ auf den Tisch legen. Einzig und allein diese Tatsache ist es jedoch, die AMDs Neue - sofern überhaupt schon lieferbar - unattraktiv erscheinen läßt. Dies schlägt sich auch im Preis/Leistungs-Verhältnis nieder.
Ein besonders gutes Preis/Leistungs-Verhältnis hat der neue Athlon 64 also nicht. Der Athlon XP wird hier wohl noch für eine lange Zeit - zumindest so lange, bis die neue Sempron-Familie in den Handel kommt - den ersten Platz für sich beanspruchen.
AMDs komplette Athlon 64-Familie - und dazu gehören natürlich auch die neuen Modelle für den Sockel 939 - ist einfach das Schnellste, was man derzeit zum Spielen erwerben kann. Darüber hinaus kann er mit einem - in Relation zu so manchem Mitbewerber - besonders niedrigen Stromverbrauch aufwarten. Der Heat-Spreader schützt vor Beschädigung und mit der 64-Bit-Erweiterung scheint auch die Zukunft (in Sachen Kompatibilität) gesichert zu sein. Wer eine Investition in die neuen Sockel 939 Prozessoren plant, sollte noch einen günstigen Moment abwarten - aktuell stimmt hier das Preis/Leistungs-Verhältnis noch nicht ganz. Einzig und allein die Sockel 940 Athlon FX-CPUs sollte man meiden, da entsprechende Plattformen für den Workstation-Einsatz vorgesehen sind und dementsprechend exotische Hardware (Stichwort: Registered DDR SDRAM) benötigen.
Der AMD Athlon XP ist vor allem günstig. Er kommt ohne ohne Heat-Spreader daher und muss auch auf den Support von SSE2 (und SSE3) verzichten. In Sachen Performance bleibt nur das untere Mittelfeld; beim Athlon XP 3200+ bröckelt auch das Preis/Leistungs-Verhältnis.
Intels Pentium 4 freut sich nach wie vor sehr über Anwendungen mit HyperThreading-Support - nur um diese aktuellen Prozessoren soll es in den folgenden Sätzen gehen; Modelle ohne diese interessante Technologie sind einfach nicht mehr zeitgemäß. Die Stärke der Pentium 4 kann ganz einfach mit Media-Encoding benannt werden. Im direkten Vergleich kann der alte Pentium 4 mit Northwood-Kern (0,13 µm, 512 kB L2 Cache, SSE2) das neue Modell mit Prescott-Kern (90 nm, 1 MB L2 Cache, SSE3) fast überall übertrumpfen. Der Northwood ist dabei nicht nur schneller sondern im Allgemeinen auch günstiger. Zugegeben: Die 13 neuen Befehle (SSE3) des Prescott schlagen in den meisten Anwendungen noch nicht an. Doch auch dann wird der Prescott nicht zum Überflieger. Darüber hinaus ist der Stromverbrauch der 90-nm-CPU einfach „unschön“.
Mit einer 64-Bit-Erweiterung kann keiner der aktuellen Pentium 4 aufwarten; erst im August dieses Jahres wird Intel mit neuen Prozessoren auf den Markt kommen, die dieses Feature Gerüchten zufolge unterstützen werden.
Zum jetzigen Zeitpunkt tendieren wir mehr und mehr zum Athlon 64. Generell bieten alle aktuellen (High-End-)Prozessoren mehr als genug Leistung. Dennoch sollte anhand der eigenen Anwendungs-Vorlieben eine Entscheidung herbei geführt werden. Spieler sollten außerdem nicht den richtigen Pixelbeschleuniger außer acht lassen. Der schnellste Prozessor nützt in Spielen rein gar nichts, wenn gleichzeitig eine nicht mehr zeitgemäße Grafikkarte im Rechner steckt. Apropos Grafikkarte und damit ein Wort vorab zu Intels kommenden i925X und 915 (Alderwood/Grantsdale)-Plattformen: Es zeichnet sich ein Engpass bei PCI Express-Grafikkarten (Nachfolger des AGP) ab, der die Preise (wenn die Karten überhaupt verfügbar sein werden) innerhalb der kommenden sechs Wochen (im ungüstigen Fall auch noch deutlich darüber hinaus) sehr hoch halten wird.
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