Dell Latitude D505 im Test: Celeron M als Konkurrenz für den Pentium M?

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Frank Hüber
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Der Celeron M

Celeron MIntels „Centrino Mobile Technology“ hat sich in der Welt der Notebooks innerhalb kürzester Zeit einen sehr guten Namen gemacht. Doch was, wenn nicht immer „Centrino“ drauf steht, aber fast drin ist? Ein neuer mobiler Prozessor, den Intel am 5. Januar vorgestellt hat, der von den meisten noch völlig unbeachtet sein Dasein auf dem Markt verbringt, von den Herstellern jedoch immer mehr in besonders preiswerte und funktionale Notebooks eingebaut wird, darf sich im Zusammenspiel mit den anderen Komponenten der „Centrino Mobile Technology“ zwar nicht als diese ausgeben, liefert aber fast dasselbe Ergebnis?! Oder doch nicht?

Der Celeron M, der kleine Bruder des Pentium M mit Banias-Kern, zielt eben auf dieses preiswerte Marktsegment, da er nur geringfügig weniger Leistung zu einem deutlich günstigeren Preis bieten soll.

Bisher kennt man die Bezeichnung Celeron im mobilen Sektor lediglich unter der Flagge des „Mobile Celeron“, mit dem der Celeron M auf Basis des Banias jedoch gar nichts mehr gemein hat, da für ihn eine komplett andere Architektur als Grundlage herhalten musste. Basiert der „Mobile Celeron“ auf dem Northwood-Kern und steht somit in Beziehung zum Pentium 4-M, basiert der Celeron M gerade auf derselben Architektur, die auch schon dem Pentium M zum Durchbruch verholfen hat.

Die Pentium M Microarchitektur
Die Pentium M Microarchitektur

Der größte Unterschied zwischen dem Pentium M und Celeron M ist mit der Größe des L2-Cache auch schnell beantwortet. Statt einem Megabyte, das dem Pentium M als L2-Cache zur Verfügung steht, muss der Celeron M sich mit 512 KB L2-Cache begnügen. Dies schlägt sich natürlich auch im Preis nieder. Ein weiterer Unterschied ist in der Stromspartechnologie zu suchen. Die „Enhanced Speedstep“-Technologie ist dem Celeron M nämlich leider fremd, was zu einer schlechteren Akkulaufzeit und höherer Wärmeentwicklung frühen könnte. Auch der Power-Modus „Deeper Sleep“ wird lediglich vom Pentium M unterstützt. In diesem liegt der Verbrauch bei weniger als einem Watt. Der Celeron M kennt lediglich „Deep Sleep“, bei dem die Prozessorspannung gegenüber „Deeper Sleep“ etwas höher ist. Er verbraucht so bei Belastung immer bis zu 25 Watt, auch wenn die Auslastung nicht bei 100 Prozent liegt. Der Pentium M kann hier auf etwa 7 Watt herunterschalten, Speedstep sei dank. Eigentlich würde man denken, dass der Celeron M aufgrund seines geringeren L2-Caches auch weniger Strom verbrauchen sollte. Doch da der Pentium M ungenutzte Bereiche des L2-Caches deaktiviert und immer nur schrittweise 32 KB, wenn sie denn benötigt werden, wieder aktiviert, kann der Celeron M hieraus auch keinen pauschalen Vorteil ziehen. Vorteile für den Celeron M sind somit nur dann zu erwarten, wenn der L2-Cache dauerhaft komplett genutzt wird und somit den maximalen Strom aufnimmt.

Momentan befindet sich der Celeron M mit 1,20, 1,30, 1,40 und 1,50 GHz auf dem Markt. Alle Modelle benötigen eine Betriebsspannung von 1,356 Volt. Auch das neue Modell mit 1,50 GHz besitzt eine Thermal Design Power (TDP) von maximal 24,5 Watt. Der Ultra-Low-Voltage Celeron M befindet sich sowohl mit 800 als auch mit 900 MHz auf dem Markt und benötigt eine Betriebsspannung von 1,004 Volt. Intel gibt die Thermal Design Power dieser Modelle mit sieben Watt an.

Der Celeron M wird ebenso wie der Pentium M (Banias) im 130 nm Verfahren hergestellt und ist über einen 400 MHz schnellen Frontside-Bus (QDR) mit dem System verbunden. Micro-op-Fusion, eine zeitweise Kodierung und damit Verkleinerung mehrerer Befehle zu einem, trägt zu Leistungsgewinn und Energieersparnis bei. Der gleiche Effekt geht von einer verbesserten Sprungvorhersage (Advanced Branch Prediction) aus, unnötige Befehlswiederholungen werden dadurch reduziert. Diese und weitere Verfahren und Komponenten der Centrino-Technologie verfolgen unter anderem das Ziel einer achtstündigen Akkulaufzeit.

Modell Intel Pentium M
(Banias)
Intel Celeron M
(Banias)
Intel Pentium M
(Dothan)
Sockel 479 479 479
Taktfrequenz 1,30 - 1,7 GHz 1,20 - 1,50 GHz 1,7 - 2,0 GHz
Frontside-Bus 400 MHz 400 MHz 400 MHz
Fertigungsprozess 130 nm 130 nm 90 nm
Transistoren 77 Millionen 77 Millionen 140 Millionen
CPU-Kern Banias Banias Dothan
DIE-Größe 82,8 mm² 82,8 mm² 83,6 mm²
L1-Cache 2 x 32 KB 2 x 32 KB 2 x 32 KB
L2-Cache 1 MB 512 KB 2 MB
VCore 1,388 - 1,484 Volt 1,356 Volt 1,276 - 1,340

Dass die Größe des DIEs (Prozessorkern) beim Pentium M (Banias) und Celeron M identisch ist, ist keinesfalls ein Fehler im Diagramm, sondern beruht lediglich auf der Tatsache, dass beim Celeron M Teile des CPU-Kerns schlichtweg deaktiviert werden. Übersteht ein Pentium M beispielsweise aufgrund fehlerhafter Teile im L2-Cache die Qualitätskontrolle nicht, wird der L2-Cache zur Hälfte und die Speedstep-Einheit komplett deaktiviert, so dass man einen Celeron M erhält. Physikalisch sind diese Bereiche auf dem CPU-Kern somit nach wie vor vorhanden, werden nur nicht mehr genutzt.

Wer noch etwas mehr über die Intel „Centrino Mobile Technology“ erfahren möchte, kann zudem einen Blick in unseren Artikel zum IDF 2003 werfen.