Intels Zukunfts-Plattform im Test: Sockel 775, PCI Express und DDR2

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Thomas Hübner
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Neuerungen

Neue Netzteile

Auch in Sachen Netzteile hat sich etwas getan - und zwar gleich an zwei Stellen. Um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden, wurde noch innerhalb der ATX-Spezifikation mit der Version 2.2 ein neuer Power-Stecker eingeführt. Der alte Stecker mit 2x10 Pins weicht einem längeren Modell mit 2x12 Pins. Die damit insgesamt vier zusätzlichen Pins sollten direkt der Grafikkarte zu Gute kommen, die neuerdings über den PEG bis zu 75 Watt verbrauchen darf und das Board somit stärker in Anspruch nimmt.

Leider hat sich die PCI SIG, das Entwicklungskonsortium hinter dem PCI-, PCI-X- und PCI Express-Standard, dem auch Intel angehört, was die Entwicklung der Grafikkarten betrifft, etwas verschätzt. So reichen bei den neuen High-End-Modellen nVidia GeForce 6800 oder ATi X800 diese 75 Watt immer noch nicht aus, um einen stabilen Betrieb zu garantieren.

Da Grafikkarten mit zwei Stromsteckern wie beispielsweise die GeForce 6800 Ultra oder XGI Volria Duo V8 immer den Eindruck erwecken, wahre Stromverschwender zu sein (der Eindruck muss nicht täuschen!), wurde kurzerhand ein neuer Steckertyp entwickelt. Er bietet 2x3 Pins. Die obere Reihe liegt an Masse und die untere an +12 Volt. So kann dem Netzteil ordentlich Strom entzogen werden, ohne drei Festplatten-Stromstecker zu benötigen, die inetwa dieselbe Leistung zuführen können. Mit diesem Stecker und den 75 Watt, die der PEG liefern kann, sollte auch der Stromhunger zukünftiger Grafikkartengenerationen vorerst befriedigt werden können.

Hierzu noch ein interessantes Zitat in Bezug auf den neuen Stromstecker:

The PCI SIG is in the process of finalizing the specification for the PCI Express High-end Graphics power connector. It is clear from their process timelines that a finalized specification will not be available until long after products have shipped.

Es handelt sich hierbei also um einen Standard, der noch nicht finalisiert ist. Dennoch haben sich die Grafikkarten-Hersteller untereinander geeinigt, diesen bereits jetzt auf ihren PCI Express-Lösungen einzusetzen. Auch die Netzteil-Produzenten sind angehalten, diesen Stromstecker bereits in ihrer Planung für zukünftige Netzteile zu berücksichtigen.

Apropos Netzteile: Derzeit wird man auf dem Markt vergebens nach Geräten, die entsprechend der ATX 2.2-Spezifikation gefertigt wurden, suchen. Die Entwicklungsarbeiten sind zwar allerorts sehr weit fortgeschritten, aber leider noch nicht abgeschlossen. Wie man uns auf Anfrage mitteilte, werden beispielsweise die be Quiet!-Netzteile voraussichtlich erst in zwei Monaten am Markt verfügbar sein.

Dies ist jedoch kein Beinbruch. Die alten ATX-Netzteile nach 1.x Spezifikation, d.h. mit dem klassischen 2x10 ATX und dem zusätzlichen 2x2 ATX12V-Stecker (erstmals mit dem Pentium 4-Prozessor eingeführt), lassen sich auch die neuen Boards betreiben. Hier ist alles miteinander kompatibel. Um den PEG mit genügend Strom zu versorgen, ist auf den Boards ein zusätzlicher Festplatten-Stromstecker aufgebracht - wirklich nötig ist auch dieser nicht. Für den neuen Grafikkarten-Stromeinspeiser stehen entsprechende Adapterkabel bereit.

Leider war das Angebot an diesem Kabel nicht besonders groß. Daher mussten wir uns einen solchen 20-Cent-Stecker zum Betrieb der mehrere Hundert Euro teuren GeForce PCX 6800 selber „basteln“. Es ist davon auszugehen, dass jede Grafikkarte, die mit diesem Stecker betrieben werden muss, auch entsprechende Adapter im Lieferumfang hat.