Intels Zukunfts-Plattform im Test: Sockel 775, PCI Express und DDR2
8/13Intel ICH5R vs ICH6R
Zum Leistungsvergleich der neuen ICH6/R-Southbridge haben wir die zwei Maxtor MaXLine III-Festplatten noch auf einem ASUS 4C800-E Deluxe-Mainboard getestet, nur die RAM-Ausstattung weicht natürlich ab, Prozessor und Grafikkarte waren identisch.
Als Treiber kam auf beiden Mainboards der Intel IAAR 4.0.0.6211 zum Einsatz. Getestet wurde neben den RAID-Modi 0 und 1 auch eine Festplatte als Solo-Laufwerk. Die Clustergröße im RAID0-Modus wurde mit 128k festgesetzt.
Bei der maximalen Leserate übertrifft die alte ICH5/R im RAID0-Modus trotz fehlendem AHCI und daher auch ohne NCQ um über 7 MB/s. Im Schnitt werden daraus nur noch 1,5 MB/s, scheinbar kann die ICH6/R die Maxtor Festplatten nicht so gut auslasten wie die ICH5/R. Als Solo-Laufwerk unterscheiden sich die Meßwerte kaum voneinander.
Ebenfalls auffällig ist das Burst-Lesen direkt aus dem Cache. Auch hier kann die ICH5/R im RAID0-Modus immerhin rund 9 MB/s schneller arbeiten. Daraus werden im Solo-Modus schon 14 MB/s, im RAID1-Modus sogar fast 20 MB/s, hier hat Intel wohl beim ICH6/R, bzw. bei der neuen Treiberversion, etwas „verschlimmbessert“.
Beim Schreiben im Low-Level-Bereich kann sich die ICH6/R knapp vor ihrem Vorgänger platzieren, wenn man den RAID0-Modus betrachtet. Im RAID1-Modus liegen zwar die Maximalwerte der ICH6/R höher, im Schnitt bleibt davon jedoch nichts übrig und beide Controller sind quasi gleich schnell. Selbiges trifft auch auf eine einzelne Maxtor-Festplatte zu.
Ein Indiz für nicht ausgereifte Treiber ist die entstehende Prozessorlast bei der ICH6/R, über 10 Prozent sind nicht standesgemäß. Die ICH5/R begnügt sich mit etwa fünf Prozent, was einen sehr guten Wert für einen RAID-Verbund darstellt. Hier fällt auf, dass mit dem Einschalten des AHCI selbst bei nur einer Festplatte die Belastung der CPU mehr als verdoppelt wird.
Im PCMark04 kann die ICH6/R endlich glänzen, der praxisnahe Benchmark bescheinigt ihr durchweg bessere Werte. Natürlich sind diese Werte höher zu bewerten als die theoretischen Low-Level-Benches, die jedoch nicht außer Acht gelassen werden dürfen. Offenbar kann sich das AHC-Interface mit der NCQ der Festplatten hier durchsetzen, rund 200 Punkte mehr werden erreicht. Das entspricht beim RAID0-Modus rund drei Prozent, beim RAID1-Modus fast vier Prozent, eine noch größere Steigerung wird wohl erst eine verbesserte Treiberversion ermöglichen. Auch im Solo-Modus werden mit AHCI rund vier Prozent bessere Werte erreicht.