X800 Pro, XT PE und GeForce 6800 GT, Ultra im Test: Neue Chipgeneration mit neuen Treibern
3/20GeForce 6800-Serie
Die Karte & technische Daten
Der Kühlkörper in doppelter Bauhöhe ließ zunächst ungeahnte Gewichtsdimensionen vermuten, entpuppte sich nach beherztem Zupacken allerdings als ausgesprochenes Leichtgewicht - kein Vergleich zur vorher verbauten FX 5800 Ultra-Lösung. Auch in Sachen Lautstärke zum Glück kaum Parallelen, obwohl uns nach dem ersten Einschalten ein kleiner Schrecken durchfuhr. Auf voller Drehzahl pfiff der Radiallüfter munter vor sich hin, so dass die ansonsten im Zimmer pfeifenden Wellensittiche erstaunt schwiegen. Im Gegensatz zu FX 5800 (Ultra) und FX 5950 Ultra war dieses unangenehme Geräusch jedoch nicht nach wenigen Sekunden beendet. Da zunächst ein Start im VGA-Modus durch den zuvor nicht auf dem Festplatte-Image installierten Treiber nötig war, zog sich dieses Geräusch schier endlos hin.
Nach der Installation des Treiber und dem Laden von Windows XP allerdings regelte der Lüfter, an dessen Stromanschluss noch händisch nachgelötet worden war, auf ein erträgliches, aber durch das weiterhin bestehende, nur leisere Pfeifen nicht eben angenehmes, Geräuschniveau herunter. Für einen Game-Rechner mit leistungsstarkem Netzteil, ebensolchem CPU-Lüfter und eventuell hoch drehenden Festplatten kein Beinbruch. Für ein Allround-System, an dem man auch konzentriert arbeiten möchte, bleibt hingegen auf alternative Kühllösungen seitens der Boardpartner zu hoffen.
Ansonsten zeigte sich das Board unproblematisch. Abstürze waren - trotz eindeutigem Engineering-Sample-Hinweise im BIOS - nicht zu verzeichnen, die Signalqualität an einem der beiden (per Adapter angeschlossenen) DVI-Ausgänge überzeugte ebenfalls an unserem Eizo T965 auch in höchsten Auflösungen durch ein einwandfreies Bild.
Angenehm war, dass sich die Karte trotz furchteinflößender Kühlung kaum erhitzte - hier hat man beim Design auf jeden Fall etwas richtig gemacht. Abschließend noch kurz ein Satz zum Thema Netzteilanschlüsse: Zwingend erforderlich für den Betrieb ist die Bestückung beider vierpoliger Anschlüsse, nicht als unbedingt notwendig herausgestellt hat sich hingegen die Aufteilung dieser auf zwei getrennte und ausschließlich hierfür zur Verfügung stehender Kabelstränge vom Netzteil. Ebenso hatte ein knapp fünf Jahre altes 300W ATX-Netzteil von Fortron keine Probleme, die Karte über mehrere Stunden im 3D-Betrieb zu versorgen.
Der NV40 soll mit einem Rundumschlag nicht nur eine Steigerung gegenüber dem eigenen Vorgänger darstellen, er muss auch gegen den Next-Gen-Chip von ATi bestehen, dem rund die doppelte Leistung der Radeon 9800 Pro nachgesagt wird.
Wie es zu diesem Gerücht kam, wird spätestens klar, wenn man sich die Architektur des NV40 einmal genauer anschaut. Hatten Grafikkarten der letzten Generation noch maximal acht Pipelines, bringt es die GeForce 6800 Ultra auf satte 16. Die maximale Pixelfüllrate spricht eine eindeutige Sprache, manifestiert sich allerdings in der Rekordzahl von mehr als 220 Mio. Transistoren. Zum Vergleich: Ein Intel Pentium 4 „Prescott“-Prozessor bringt es gerade einmal auf 125 Mio., ein Athlon 64 auf 68 bis 106 Mio. Ebenfalls beeindruckend ist die Leistung des verbauten GDDR3-Speichers, der bei der Ultra mit 550 MHz taktet und somit für eine maximale Speicherbandbreite von knapp 35 GB/s sorgt.
GeForce 4 Ti 4800 |
GeForce FX 5800 Ultra |
GeForce FX 5950 Ultra |
GeForce 6800 GT |
GeForce 6800 Ultra |
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Chip | NV28 | NV30 | NV38 | NV40 | NV40 |
Transistoren | ca. 63M | ca. 130M | ca. 135M | ca. 222M | ca. 222M |
Fertigung | 0,15 µm | 0,13 µm | 0,13 µm | 0,13 µm | 0,13 µm |
Taktung (MHz) | 300 | 500 | 475 | 350 | 400 |
Renderpipes | 4 | 4 (8)* | 4 (8)* | 16 (32)* | 16 (32)* |
Pixelfüllrate | 1200MPix/s | 2000MPix/s | 1900MPix/s | 5600MPixe/s | 6400MPix/s |
TMUs je Pipe | 2 | 2 | 2 | 1 | 1 |
Texelfüllrate | 2400MTex/s | 4000MTex/s | 3800MTex/s | 5600MTex/s | 6400MTex/s |
Vertexeinheit | DX8 VS 1.1 | DX9 VS 2.0+ | DX9 VS 2.0+ | DX9 VS 3.0 | DX9 VS 3.0 |
Vertexpipes | 2 | 3 (Array) | 3 (Array) | 6 | 6 |
Dreiecksdurchsatz | ca. 136MV/s | ca. 375MV/s | ca. 356MV/s | ca. 525MV/s | ca. 600MV/s |
Texturen pro Pass | 4 | 8 (16) | 8 (16) | 8 (16) | 8 (16) |
Pixelshader | PS 1.3 | PS 2.0+ | PS 2.0+ | PS 3.0 | PS 3.0 |
FP-Einheiten | - | 1 (Shadercore) | 2 (Shadercore + FPU) | 2 (Shader-Unit 1 & 2)** | 2 (Shader-Unit 1 & 2)** |
Speicher (MB) | 128 DDR | 128 DDR-II | 256 DDR | 256+ GDDR3 | 256+ GDDR3 |
Anbindung | 128-bit DDR | 128-bit DDR-II | 256-bit DDR | 256-bit GDDR3 | 256-bit GDDR3 |
Speichertakt (MHz) | 325 | 500 | 475 | 500 | 550 |
Bandbreite (MB/s) | 10400 | 16000 | 30400 | 32000 | 35200 |
SinglePass Texturop. | 4 | 16 (D3D) / 4 (oGL) | 16 (D3D) / 4 (oGL) | 16 (D3D) / 4 (oGL) | 16 (D3D) / 4 (oGL) |
RAMDAC | 2x400MHz | 2x400MHz | 2x400MHz | 2x400MHz | 2x400MHz |
TV-Encoder | extern | integriert | integriert | integriert | integriert |
Sonstiges | DVD MC | DVD MC/iDCT | DVD MC/iDCT | DVD MC/iDCT, MPEG2 En- / Decoder, MPEG4 En- / Decoder |
DVD MC/iDCT, MPEG2 En-/Decoder, MPEG4 En-/Decoder |
Präz. pro Kanal | 9Bit (FX9) | 32Bit (FP32) | 32Bit (FP32) | 32Bit (FP32) | 32Bit (FP32) |
* nVidias High-End GPU unterstützen seit dem NV30 ein Verfahren, bei dem in den ROPs am Ende der Pipeline jeweils zwei, anstatt der üblichen einen Z-/Stencilwerte verarbeitet werden können. Solange Pixel also ohne Farbwert auskommen und auch nicht texturiert sind (Stencilschatten und reine Z-Writes) bekommt man zwei Werte pro Takt durch eine physikalische ROP-Pipeline. | |||||
** Der NV40 besitzt zwei FP-Einheiten in jeder seiner 16 Pipelines. Allerdings scheint es ebenso vielfältige Möglichkeiten wie Einschränkungen zu geben, um diese gemeinsam zu nutzen. Nur die wenigsten der komplexeren Shader-Instruktionen können auf beiden wirklich parallel und ohne irgendwelche Abhängigkeiten laufen. |
nVidia hat mit dem Design des NV40 anscheinend nicht gekleckert, sondern geklotzt. Vielleicht, weil man sich nach dem Rückstand im letzten Jahr in Zugzwang sah. Vielleicht aber auch, weil man von ATis Next-Gen-Chip, dem R420, viel erwartete.
Weitere Details zur neuen GeForce 6800-Serie gibt es in unserem ausführlichen Launchartikel zu dieser Grafikkartengeneration.