Wie AGP auf dem i9xx-Chipsatz funktioniert

Christoph Becker
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Auch wenn Intels neue Chipsätze i915 und i925 keinen nativen Support mehr für AGP 8x besitzen, muss dies noch lange nicht heißen, dass es keine Mainboards mit diesen Chipsätzen und einem AGP-Slot geben wird. Findige Mainboardhersteller haben einen Weg gefunden, dies zu verwirklichen. Allerdings nicht ohne Kompromisse.

Wie die Kollegen von Anandtech berichten, wurden auf der Computex-Messe in Taiwan von einigen Mainboardherstellern Platinen mit PCI Express-x16-Slot und AGP-Steckplatz gezeigt. Von da an rätselte die Fachpresse, wie man diese aufrüstfreundliche Lösung technisch auf die Beine stellen könnte. Letztendlich war die zugrunde liegende Idee so einfach wie genial. Da i915 und i925 immer noch den PCI-Bus unterstützen, funktionierte man kurzerhand einen dieser Slots zu einem dem AGP-Standard konformen um. Dies sollte für aktuelle Grafikkarten kein Problem darstellen, laufen diese doch auch im PCI-Modus. Allerdings hat die ganze Sache einen nahezu gewaltigen Haken: Der PCI-Bus taktet nur mit 33 MHz, liefert maximal 133 MB pro Sekunde an Daten und wird zudem noch von der Southbridge versorgt. Zum Vergleich: AGP 8x kommt auf eine maximale Bandbreite von 2,1 GB/s und ist direkt über die Northbridge mit dem Prozessor verbunden. Dass aktuelle Grafikkarten von diesem Umstand stark ausgebremst werden, dürfte somit wohl jedem klar sein. Im Allgemeinen spricht man von einem Leistungsverlust von gut und gerne 20 Prozent gegenüber einem realen AGP-8x-Interface, wie man es auf einem Mainboard mit i865- oder i875-Chipsatz findet.

Gigabyte Board mit i915-Chipsatz | Quelle: Anandtech
Gigabyte Board mit i915-Chipsatz | Quelle: Anandtech

Ob Hersteller wie Gigabyte oder ECS mit dieser Taktik Erfolg haben werden, bleibt derweil unklar. Offiziell plant man solche Platinen für Kunden, die zwar ein neues Mainboard wünschen, aber nicht zwangsläufig auch eine neue Grafikkarte kaufen möchten. PCI Express gilt allerdings schon jetzt als Plattform für Enthusiasten, die mit dem Update auf eine neue und vor allem teure Plattform mit aktuellem Intel-Chipsatz auch gleich eine neue Grafikkarten kaufen. Käufer mit einem weniger großen Geldbeutel greifen oftmals lieber zur vorherigen Generation (i865 und i875), die in diesem Zusammenhang nicht nur günstiger sondern auch voll kompatibel zu AGP 8x ist. Einen anderen Weg geht VIA, die mit ihren zukünftigen Chipsätzen sowohl PCI Express (x1 und x16) als auch AGP 8x unterstützen werden. Welcher Slot letztendlich auf die Platine gelötet wird, entscheidet dann allein der Mainboardhersteller.

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