Dell verkauft ATi Radeon X800 SE
Während man die Radeon X800 Pro und XT zumindest auf dem Papier im Retailmarkt kaufen kann, suchte man bislang nach der X800 SE vergeblich. Doch bald könnte die Suche ein Ende haben, denn als erster großer Systemintegrator verkauft Dell nun solche Grafikkarten. Ein Zeichen dafür, dass die Karten auch bald einzeln zu haben sein werden.
So kann man diese Grafikkarte ab sofort in einigen Spiele- und Entertainment-Systemen kaufen. Allerdings handelt es sich dabei nicht um Karten für den altgedienten AGP-Bus, sondern um Pixelbeschleuniger, die für die neue PCI Express-Schnittstelle konzipiert worden sind. Gegenüber einer Radeon X300 kostet die X800 SE den Dell-Kunden 180 US-Dollar Aufpreis. Im Retailmarkt sollte diese ungefähr 299 Dollar kosten. Laut Dell wird der Chip der Radeon X800 SE mit 425 MHz getaktet und das Speicherinterface (128 MB DDR1-Speicher) 256 Bit breit sein. Eine anfänglich befürchtete Beschneidung des Speicherinterfaces liegt offensichtlich also nicht vor. Zur Anzahl der Renderingpipelines macht Dell keine weiteren Angaben.
Sobald die ersten Karten im Einzelhandel auftauchen, werden wir mit Sicherheit auch erfahren, ob es möglich ist, die acht deaktiverten Pipelines zu reaktivieren. Wäre dies unter Umständen möglich, könnte die Radeon X800 SE zu einem ähnlichen Verkaufsschlager werden, wie vor einiger Zeit die Radeon 9800 SE. Angesichts der Tatsache, dass der R420-Chip mit seinen 16 Pipelines weitaus komplexer ist als noch der R350, dürfte man aber nicht eine solch hohe Erfolgsquote erwarten, schließlich bedeutet jeder Transistor mehr auch eine potenzielle Fehlerquelle.
Ob SE-Karten in den Retailmarkt gelangen werden, ist ebenfalls noch unklar. So soll ATi bei der Produktion der R420-Chips nur wenig Probleme haben, so dass eine Vielzahl der produzierten Chips voll funktionsfähig sind oder zumindest als Radeon X800 Pro (zwölf Pipelines) deklariert werden können. Die Radeon X800 SE - traditionell eine Grafikkarte mit kleinerer Gewinnmarge - zieht in diesem Fall den Kürzeren, so dass man abwarten muss, ob und inwieweit sich diese Grafikkarte auf dem Markt etablieren kann.