Dual-Core-Athlon 64 meldet Hyper-Threading

Thomas Hübner
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AMD scheint im Rahmen des diesjährigen Linux Kernel Summit, welches vom vom 19. bis zum 20. Juli in Ottawa, Kanada, abgehalten wurde, einige Details zu seinen im kommenden Jahr anstehenden Dual Core Athlon 64-Prozessoren bekannt gegeben zu haben.

Wie man in einem offiziellen Dokument verkündet, sollen AMDs Dual-Core-Produkte in der Mitte des kommenden Jahres erscheinen. Sie werden wie erwartet mit 90 nm feinen Strukturen ausgestattet sein, sollen Gerüchten zufolge eine Verlustleistung von 95 Watt besitzen und tatsachlich - wie schon zuvor berichtet - mit 11 der 13 Intel SSE3-Befehlen daher kommen. Die zwei fehlenden Befehle dienen Intels Hyper-Threading und werden bei AMD dementsprechend nicht benötigt. Jeder Prozessor-Kern wird seinen eigenen 512 kB oder 1 MB großen L2-Cache erhalten; beide teilen sich eine integrierte Northbridge. Demzufolge sollen sie höchst offiziell von bestehenden Plattformen unterstützt werden. Welche Plattform nun „aktuell“ ist, bleibt jedoch noch eine Frage. Vermutlich sind damit jedoch der Sockel 940 und Sockel 939 für die Zukunft gesichert.

AMD Prozessor Design
AMD Prozessor Design

Soweit also eher wenig Neues an der Dual-Core-Front. In dem Dokument geht AMD jedoch auch darauf ein, wie Software einen Dual-Core-Athlon 64 erkennen kann. Hier hat sich AMD verschiedene Möglichkeiten überlegt, den Prozessor an bestehende Programme anzupassen: Um kompatibel zu sein, wird die CPUID des Prozessors (genau genommen CPUID.HTT) diesen als Hyper-Threading-fähig ausgeben, so dass man auf einen Schlag von allen Programmen profitiert, bei denen Intel in den vergangenen Jahren mit entsprechendem finanziellen Aufwand den Entwicklern beim Einpflegen der dafür nötigen (Threaded-)Programmteile mit Rat und Tat zur Seite stand. Ein aus Sicht des Unternehmens absolut sinnvoller und vor allem wirtschaftlicher Schritt. Außerdem wird beim kommenden Prozessor die CPUID um ein HTTVALID-Bit erweitert, welches auf einem Dual-Core-Athlon 64 den Wert Null haben wird und so Entwicklern die Möglichkeit gibt, zu erkennen, ob der vorliegende Prozessor tatsächlich Hyper-Threading unterstützt oder nicht.

Weitere Details finden sich in der Kernel Summit Präsentation. Auf dem Kernel Summit 2004 wurde unter anderem beschlossen, auf ein neues Entwicklungsmodell mit dem „mm-Tree“ zu setzen.