GeForce 6800 LE doch nicht für den Retail-Markt?
Vor einigen Tagen machten erstmals Bilder von einer GeForce 6800 LE aus dem Hause Gigabyte die Runde. Heute bekräftigte nVidia jedoch nochmals, dass man diese Grafikkarte ausschließlich an Systemintegratoren verkaufen werde und den Retail-Markt links liegen lässt.
Angesichts der Tatsache, dass man schon in einigen Tagen auf der Games Convention in Leipzig den NV43 der Öffentlichkeit vorstellen wird, ist dies auch nicht weiter verwunderlich. So sind für beide Chips acht Pipelines im Gespräch, so dass man von ähnlichen Leistungswerten ausgehen kann. Dass sich auch der Preis in einem ähnlichen Rahmen bewegt, ist dabei ebenfalls recht wichtig. Die hausinterne Konkurrenz würde also nVidia wieder das Leben schwer machen.
Vor knapp einem Jahr sah sich nVidia schon einmal in einer nahezu identischen Position, als man die GeForce FX 5700 Ultra launchte. Diese sollte eigentlich den Mainstream-Bereich bedienen, wurde aber durch Konkurrenz aus dem eigenen Hause bedrängt. Die GeForce FX 5900 XT war schneller als der interne Konkurrent und kostete zudem nur wenig mehr. Das Ergebnis war, dass nVidia zwar Grafikkarten verkaufte, der wesentlich günstiger zu produzierende Chip der GeForce FX 5700 Ultra aber zum Staubfänger wurde. Letztendlich fielen die eigenen Profite nVidias wesentlich geringer aus, als man sich das bei einer festen Marktpräsenz der 5700 Ultra erdacht hätte.
Da die GeForce 6800 LE auf dem 222 Mio. Transistor starken NV40 (16 Pipelines) basiert, und der NV43 dank der nativ vorhandenen acht Pipelines wesentlich weniger auf die Waage bringt, ist nVidias Entscheidung eigentlich nur als logisch anzusehen. Kurz: Die Produktion des NV40 kostet nVidia wesentlich mehr als die des NV43. Und so würde man sich mit der 6800 LE wieder einmal nur eigene Konkurrenz machen, die durch höhere Produktionskosten zudem noch weniger Profit verspricht. Offensichtlich möchte man kein Déjà vu erleben. Wer möchte dies auch schon, wenn es den eigenen Bilanzen schadet?