Neues Doom 3-Hotfix für ATi-Karten
Schon die Veröffentlichung einer Beta-Version des Catalyst 4.9 brachte für die Besitzer von ATi-Grafikkarten einen ersehnten Performanceschub in Doom 3. Ein findiger Mitarbeiter der Kanadier hat nun jedoch nochmals eine Möglichkeit gefunden, das Top-Spiel dieser Tage auf Radeon-Karten schneller laufen zu lassen.
So tauchten am heutigen 8. August erstmals Details zu diesem Hotfix, das Doom 3 auf ATi-Karten nochmals schneller machen soll, in den Foren von Beyond3D auf. So tat der Autor letztendlich nichts Anderes, als Teile der Shader von Doom 3 so zu editieren, dass sie auf aktueller ATi-Hardware schneller auszuführen sind. So sollen dann auch Karten der Radeon-9xxx-Reihe profitieren und nicht nur - wie so oft - die neuesten X800-Modelle.
Des Rätsels Lösung liegt in der Datei interaction.vfp, die laut Angaben des Autors alle wichtigen Shader des Spiels beherbergt. Um in den Genuss von mehr Bildern pro Sekunde zu gelangen, muss man lediglich einige Werte in dieser editieren oder hinzufügen. Eine komplette Anleitung gibt es in den Foren von Beyond3D. Um es aber unerfahrenen Usern leichter zu machen, besaß ein weiteres Mitglied dieses Forums die Güte, eine so editierte Datei in ein ZIP-Archiv [Download-Link entfernt] zu packen, welches nur noch in das heimische Doom-3-Verzeichnis entpackt werden muss. Laut Angaben des Erstellers dieses Hotfixes wird die Bildqualität dadurch nicht negativ beeinflusst. Ferner schreibt er Folgendes über sein Werk:
I don't want to complain about Carmack's work, I still consider him to be the industry leader in graphics engines. Though when I read the shader it striked me how many texture accesses it did compared to the relatively short shader, even for stuff that could just as well be done with math for a small cost in instructions. Using a dependent texture lookup for POW evaluation makes a lot of sense for R200 level hardware due to instruction set limits, but for R300 and up it's much better to just spend the three cycles it takes to evaluate POW with math instead of risking texture cache trashing with a dependent texture read, which may be much more costly, especially since the access pattern in this case will be far from linear. Also, using math improves the quality too, even though it may not be very noticable in this game.
John Carmack scheint in diesem Falle also einmal weniger gute Arbeit geleistet zu haben, als wir es von ihm gewohnt sind.
Wir wollten natürlich wissen, ob sich dieses Hotfix wirklich in einer besseren Performance niederschlägt, oder es sich dabei nur um heiße Luft handelt. Aus diesem Grunde fuhren wir einige Benchmarks, die wir mit einem Athlon 64 FX-53, mit einem GB DDR400-RAM sowie einer ATi Radeon X800 XT „PE“ erstellten. Als Referenz nahmen wir abermals die Werte einer GeForce 6800 Ultra hinzu.
Wie man anhand dieser Ergebnisse sieht, kann die Radeon X800 XT durchaus an Performance gewinnen, wenn man das Hotfix einsetzt. Zusammen mit dem Catalyst 4.9 (Beta) kann man so gegenüber dem derzeit aktuellen 4.7 zwischen 13 und 7 FPS gewinnen. Zwar kann man so nVidias GeForce 6800 Ultra immer noch nicht überholen, näher an diese ranrücken tut man allerdings allemal. Die vom Autor versprochenen bis zu 40 Prozent Leistungszuwachs erreicht man aber so leider nicht.
Anbei noch zwei Screenshots, die uns Aufschluss geben sollen, ob sich durch das Hotfix die gelieferte Bildqualität objektiv verschlechtert. Beide wurden in einer Auflösung von 1280x1024 Pixeln mit „Ultra Quality“ und vierfachem Anti-Aliasing aufgenommen. Links das Bild ohne Hotfix, rechts das mit.
Vergleicht man die beiden Bilder miteinander, fallen auf den ersten Blick kaum Unterschiede auf. Das Bild mit Hotfix weist lediglich etwas dunklere Texturen am Boden auf. Ansonsten hat sich aber weder etwas an der Filterqualität noch an den restlichen Effekten getan.
Um zu einem kleinen Fazit zu kommen, kann man sicherlich sagen, dass dieses Hotfix durchaus ein Schritt in die richtige Richtung ist. Durch diese kleine Editierung des Codes von Doom 3 können ATi-Karten weiter an Performance zulegen und nVidia durchaus gefährlicher werden als noch zuvor. Einziger Wehmutstropfen: Die Leistungszuwächse bewegen sich in einem sehr kleinen Rahmen. Trotzdem ist jeder auch noch so kleine Fortschritt auch ein Schritt nach vorne. Zu wünschen wäre ebenfalls, dass Entwickler id Software in einem der nächsten Pointrelease' für Doom 3 ein solches Hotfix offiziell in das Spiel einfügt. Denn offensichtlich gibt es in Bezug auf die Shader noch ein Optimierungspotenzial. Parallel arbeiten übrigens auch die fleißigen Kollegen des 3DCenters bzw. deren Forum-Mitglieder an einer Optimierung des Codes von Doom 3. Erste Ergebnisse (siehe auch hier) gibt es auch da schon zu bewundern.
Wir möchten Euch an dieser Stelle bitten, in die Kommentare eure Erfahrungen mit diesem Hotfix zu schreiben. Ein paar Benchmarkwerte mehr und Angaben, ob sich die Bildqualität verschlechtert hat, würden sicherlich auch für die übrigen Leser interessant sein. Schließlich können sich bei verschiedenen Systemkonfigurationen auch verschiedene Ergebnisse auftun.