Futuremark 3DMark05: Der Performance Report zum Benchmark

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Christoph Becker (+1)
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Treiber & Benchen

In einem extra verfassten „Reviewers Guide“ wies Futuremark die Redakteure der Seiten noch einmal auf die Brisanz in Bezug auf Grafikkartentreiber hin. So stellt man doch tatsächlich zum Start des Benchmarks gleiche passende Treiber bereit. Bei ATi ist dieser nicht neu - es ist der aktuelle Catalyst 4.9, die Version ohne CCC, sondern mit Control Panel. Mittels Catalyst Control Center sind ja einige Optimierungen möglich, können hin und wieder aber auch Performance-Verluste eintreten.

nVidia ForceWare 66.29
nVidia ForceWare 66.29

Bei nVidia hingegen ist es ein unbekannter ForceWare-Treiber mit der Versionsnummer 66.29. Dieser ist datiert auf den 21. September 2004 und enthält einige interessante Features. So bekommt man in der Ansicht „Performance & Quality Settings“ der Grafikkarte einige extra Profile spendiert. Diese gelten aber nicht nur für das neue 3DMark05, sondern auch für den Vorgänger 3DMark03, Aquamark3 und einige weitere Vertreter in Sachen Benchmarks mehr. Mit diesem gespeicherten Profil sind alle Einstellungen getätigt, um 3DMark05 ordungsgemäß laufen zu lassen. Doch was veranlasste nVidia zu diesem Schritt, praktisch einen eigenen Treiber für 3DMark herauszubringen?

Erinnern wir uns zurück. Schon vor dem Patch 340 für 3DMark03 gab es immer wieder kontroverse Diskussionen, die die Glaubwürdigkeit des Benchmarks anzweifelten. Bereits mit dem Patch 330, der ursprünglich auch schon gegen das Cheaten veröffentlicht wurde, aber auch gleich einen Tag nach der Veröffentlichung, ging erneut das Wort „Cheater-Treiber“ wie ein Lauffeuer durchs Netz. War es damals doch unter bestimmten Umständen und mit einem speziellen Treiber möglich, die Ergebnisse in Teilbereichen um locker 25 Prozent zu verändern. Die Leistung ging damals aber zum größten Teil auf Kosten der Bildqualität verloren. Futuremark nahm dies natürlich nicht so hin, und veröffentlichte von da an eine Liste, auf der zertifizierte Grafiktreiber geführt werden.

Catalyst 4.9 und ForceWare 66.29, welcher aber als inoffizieller Treiber zu betrachten ist, sind die ersten beiden Treiber, die auf der Liste der zugelassenen Treiber für 3DMark05 stehen. Für 3DMark03 war der letzte zertifizierte nVidia-Grafikkartentreiber die doch schon ein wenig ältere Version 52.16. Somit ist ForceWare 66.29 der erste „halboffizielle“ neue Treiber, der alle neuen Grafikkarten unterstützt und der dazu auch von Futuremark freigegeben ist.

Wenn man auf den Online Result Browser (ORB) zugreifen will, wird jede Version, sowohl die des Benchmarks, als auch des Treibers, überprüft. Wenn er den vorgegebenen Spezifikationen entspricht, ist das Ergebnis „valid“. Dieses wird, sollte das Ergebnis trotzdem eingesendet werden, in der Übersicht gleich auf der ersten Seite mit angezeigt. Man weist ausdrücklich noch einmal darauf hin, das alle anderen Treiber, die nicht auf der Liste auftauchen, nicht mit den zugelassenen verglichen werden können. So hat Futuremark neben den Hardware-Anforderungen eine Checkliste für jedermann aufgestellt.

Hardwareanforderungen:

  • DirectX9-kompatible Grafikkarte, 128 MB Speicher oder mehr, Pixel Shader 2.0-Support

  • Prozessor mit SSE-Support, 2 GHz oder mehr und mindestens 512 MB Arbeitsspeicher
    und 1,5 GB Speicherplatz auf der Festplatte

  • Windows 2000 oder XP, inklusive letzten Service Packs und Updates

  • Internet Explorer 6 benötigt, für einige spezielle Funktionen von 3DMark05

  • Microsoft Excel 2000, 2003 oder XP für extra Features der 3DMark05 Pro-Version

  • DirectX 9 Summer Update 2004 System Development Kit wird benötigt, um den Image
    Quality Test in einigen speziellen Varianten erfolgreich zu absolvieren.

Checkliste für richtiges Benchen:

  • DirectX 9.0c muss installiert sein, zusätzlich aktuelle Chipsatz- und Sound-Treiber.

  • Computer vor dem Test neu starten und alle Dienste im Hintergrund beenden
    (Antivirenprogramme, eMail, Chat, ect.)

  • Grafikeinstellungen alle auf „Application Specific“ einstellen, nur V-Sync sollte
    insbesondere bei älteren Treiber manuell deaktiviert werden. Im Normalfall sollte dies
    3DMark05 bei aktuellen Treibern automatisch während des Testlaufs tun.

  • Den Test drei Mal wiederholen um Anormalitäten zu finden bzw. das Ergebnis zu
    bestätigen. Hierzu bietet sich die integrierte Repeat-Funktion an, die die Ergebnisse
    automatisch mittelt.

Wenn diese Punkte eingehalten werden, sollte das Endergebnis den Vorstellungen Futuremarks entsprechen. Darüber hinaus gibt es noch ein paar Hinweise, doch im Großen und Ganzen sind dies die wichtigsten Punkte, um ein möglichst objektives Ergebnis zu liefern. Das dies mit der Zeit sicherlich im Sande verlaufen wird, kann angenommen werden. Denn wer kennt nicht die Diskussionen um einen neuen Treiber, die sofort an einem Ergebnis wie 3DMark aufgehangen wird. Somit dürfte die Treiber-Liste von Futuremark eine nette Geste sein, um zeigbare Ergebnisse zu präsentieren und von Haus aus das „Cheaten“ eindämmen, dabei wird es aber wohl auch bleiben. Die nächsten Wochen werden es zeigen.

Kurz vor Ladenschluss haben sowohl nVidia als auch ATi noch zwei neue Treiber ins Feuer geworfen. Sowohl der Catalyst 4.11 Beta, als auch der inoffizielle ForceWare-Treiber 66.51 sind bereits erhältlich. Mit diesen Treibern geht die Spielerei um die Punkte bereits los. Im mittleren Abschnitt des Bereichs Overall-Score haben wir alle Karten bereits auch auf den neuen Treibern getestet. Und es scheint genau das einzutreten, was wir in diesem Abschnitt des Artikels vorausgesagt haben. In den nächsten Wochen und Monaten wird es dutzende Treiber geben, die genau das Gleiche bewirken sollen. Das dann zwangsläufig irgendwann beispielsweise die Bildqualität drunter leiden wird, kann man sich an zwei Fingern abzählen.