GeForce 6800 LE ab 215 Euro im Handel
Eigentlich handelt es sich bei der nVidia GeForce 6800 LE um eine Karte, die speziell für OEMs (Original Equipment Manufacturer) konzipiert wurde, um dort die Zusammenstellung günstiger Komplettsysteme mit einer ordentlichen Grafikkarte zu ermöglichen.
Die Verfügbarkeit dieses Modells im Einzelhandel stand für nVidia deshalb nie zur Debatte und jedwede Meldungen diesbezüglich wurden als Spekulationen abgetan; Anfragen in diese Richtung wurden stets mit „nein“ beantwortet. Dennoch haben nunmehr vier Grafikkarten-Hersteller Produkte mit diesem Chip im Verkauf.
Wie die kürzlich angekündigte GeForce 6600 (GT) kann die 6800 LE mit 8 Pipelines aufwarten. Im Gegensatz zur Neuvorstellung basiert die 6800 LE jedoch auf dem NV40-Grafikchip, der ein 256 bit breites Speicherinterface bietet und auch bei den voll ausgewachsenen 6800-Grafikkarten mit 12 (Normal) und 16 (GT, Ultra) Pipelines zum Einsatz kommt. Der Chip der 6800 LE wird mit 300 MHz (gelegentlich auch 325 MHz) betrieben, der DDR1-Speicher besitzt eine Taktrate von 350 MHz. Damit liegt sie in Sachen Taktrate auf Niveau der normalen GeForce 6800 (325 MHz/350 MHz), welche derzeit für ca. 280 Euro den Besitzer wechselt, aber 4 Pipelines mehr zur Verfügung stellt. Die 6800 LE kann man dafür schon für 215 Euro sein Eigen nennen:
- Leadtek WinFast A400LE-TDH (ab 215 Euro)
- AOpen Aeolus 6800LE-DV128 (ab 220 Euro)
- Gainward PowerPack! Ultra/2100 LE (ab 234 Euro)
- MSI NX6800LE-TD128 (ab 265 Euro)
Wie muss die GeForce 6800 LE leistungsmäßig eingeschätzt werden? Aufgrund der vier fehlenden Pipelines muss sie zweifelsohne langsamer als die GeForce 6800 sein. Unterm Strich liegt die Karte in etwa auf dem Niveau einer ATi Radeon 9800 XT und muss sich somit auch der neuen GeForce 6600 GT geschlagen geben, welche mit der GeForce 6800 Schritt halten kann. Die 6600 GT taucht für ca. 210 Euro in den Preislisten auf und wäre somit zweifelsohne das Produkt, zudem man greifen sollte, wenn nVidia die Pixelbeschleunigung übernehmen soll.
Leider wird sowohl die GeForce 6600- als auch die Radeon X700-Serie vorerst nur für PCI Express verfügbar sein. Für den betagten AGP-Slot stehen in der Preisklasse der 6800 LE bei der gebotenen Leistung (bis auf ATis Radeon 9800 Pro) kaum Alternativen zur Verfügung. Wer mit dem Kauf einer neuen Grafikkarte liebäugelt, sollte also ruhig einen Blick auf die GeForce 6800 LE werfen.