IDF: Intel nennt Server-/Workstation-Pläne
Der Prozessorhersteller Intel hat den ersten Tag seiner diesjährigen Herbst-Entwickler-Konferenz dazu genutzt, um das anwesende Fachpublikum mit einem aktuellen Fahrplan über zukünftige Server- und Workstation-Produkte zu versorgen.
Im Markt für Multi-Prozessor-Systeme (MP) ist auf der Itanium 2-Schiene der „Montvale“ hinzugekommen, der das derzeitige bzw. geplante Portfolio bestehend aus den in 130 nm gefertigten Itanium 2-6M („Madison“) und Itanium 2-9M („Madison“-9M) sowie dem in 90 nm gefertigten Dual-Core-Prozessor „Montecito“ - der ebenfalls unter dem Brand-Name Itanium 2 erscheinen könnte - ergänzt. Beim „Montvale“ wird es sich um einen weiter verbesserten Itanium 2 handeln, der bereits in 65 nm gefertigt werden soll und demzufolge auch nach dem Montecito erscheinen wird. Er wird jedoch all die Funktionen besitzen, die auch im „Montecito“ Einzug gehalten haben. Hier seien stellvertretend die „Foxton“- und die „Pellston“-Technologie genannt. Auch die „Silvervale“-Technologie, mit der Rechenkapazitäten geteilt sowie Sicherheit und Verlässlichkeit gesteigert werden können, wird mit von der Partie sein. Das Produktprogramm soll auf dem derzeitigen E8870 Chipsatz bei einem Frontside-Bus von 400 MHz betrieben werden können. Erst mit der Multi-Core-Lösung Tukwila wird es einen neuen Chipsatz geben.
Beim Xeon MP hat Intel erstmalig offiziell die Codenamen „Cranford“ und „Whitefield“ genannt. Bei „Whitefield“ handelt es sich um einen Multi-Core-Xeon DP der Zukunft, der mit einer komplett neuen Plattform ins Rennen gehen soll, uns jedoch nicht vor 2006 erreichen wird. Der „Cranford“ soll zusammen mit dem „Potomac“ in der ersten Hälfte 2005 erscheinen und wie dieser Support für Intels Extended Memory 64 Technology (EM64T) und der auf Enhanced SpeedStep gründenden Demand Based Switching-Stromsparfunktion (DBS) bieten. Bei beiden Prozessoren handelt es sich um die ersten 90-nm-Produkte für Multi-Prozessor-Systeme; der erst vor kurzem eingeführte Xeon (DP) mit dem Codenamen „Nocona“ ist nur für 2-Wege-Systeme ausgelegt. Weitere Details wurden zum „Cranford“ oder zum schon länger angekündigten „Potomac“ nicht bekannt. Bei beiden wird es sich jedoch nicht um Dual-Core-Lösungen handeln, welche erst mit dem „Tulsa“ im Xeon-MP-Markt Einzug halten werden. „Cranford“, „Potomac“ und „Tulsa“ werden von der aus vier Chips bestehenden „Twin Castle“-Chipsatzlösung unterstützt.
Die Intel-Prozessoren für 2-Wege-Systeme wurden um zwei Codenamen bereichert. Zum einen wird es im Bereich der Dual-Processor-Itaniums den DP Montvale und DP Montvale LV (Low Voltage) geben. Im Feature-Set dürfte sich dieser vom Vertreter für Multi-Prozessor-Systeme nicht unterscheiden. Der DP Montvale (LV) unterstützt somit den schon länger bekannten Millington. Beide werden vom E8870-Chipsatz unterstützt, der auch beim derzeitigen DP Itanium 2 (LV) und dem noch in diesem Jahr kommenden Fanwood (LV) zum Einsatz kommt.
In Sachen Xeon (DP) hat Intel nun erstmals die Existenz des „Irwindale“ bestätigt. Dieser wird in 90 nm gefertigt und wird im kommenden Jahr das Licht der Welt erblicken. Im Unterschied zum „Nocona“ wird der „Irwindale“ mit einem auf 2 MB vergrößerten L2-Cache daher kommen. Auch an der Taktschraube soll laut Intel gedreht worden sein.