IDF: WiMAX als alternativer Internetanschluss
Im Rahmen des Intel Developer Forums gab Intel vergangene Woche technische Details seines neuen Chips für WiMAX-Produkte bekannt. Der Chip mit dem Codenamen „Rosedale“ ermöglicht eine drahtlose Breitband-Internetverbindung über große Distanzen für Privathaushalte und Unternehmen.
Dieser Chip findet Einsatz in so genannten ortsfesten Basisstationen auch CPEs (Customer Premise Equipment) genannt. Seit Juni 2004 gilt der Wireless-Standard 802.16-2004, bekannt unter dem Namen WiMAX (oder IEEE 802.16REVd), als ratifiziert. Dieser Standard definiert drahtlose Breitbandverbindungen mit DSL-Geschwindigkeit über größere Entfernungen. Mit „Rosedale“ stellt Intel nun das erste standardkonforme „System-on-a-Chip“-Modell für kostengünstige WiMAX-Basisstationen vor. Die Basisstationen finden ihren Platz in privaten Haushalten oder Unternehmen, um einen drahtlosen Breitband-Internetzugang herzustellen. Intel lieferte bereits erste Muster des Rosedale-Chips an seine wichtigsten Entwicklungspartner aus und führt zusammen mit Carrier- und Geräteherstellern weltweit erste Testläufe durch.
„Bisher verfügt nur ein Bruchteil der Computernutzer weltweit über eine schnelle Internetverbindung wie DSL“, erklärt Scott Richardson, General Manager von Intels Broadband Wireless Group. „WiMAX bietet eine Möglichkeit, weit mehr Nutzer zu erreichen. Mit Rosedale stellt Intel erste Komponenten für einen leichteren, kostengünstigeren und schnelleren drahtlosen Internetzugang bereit.“
Rosedale ist ein „System-on-a-Chip“-Design, das unterschiedliche Funktionen auf einem Chip vereint. Entsprechend den Vorgaben des WiMAX-Standards verfügt Rosedale über ein 802.16-2004 MAC (Medium Access Control) für den drahtlosen Verbindungsaufbau und ein OFDM PHY (Orthogonal Frequency Division Multiplexing Physical Media Independent Layer) welches als integriertes Codierungsverfahren zur schnellen Datenübertragung dient und direkt in Hardware realisiert wird. Außerdem steht ein integriertes 10/100 MAC Ethernet-Interface, Inline Security Processing-Funktionen und eine TDM-Controller-Schnittstelle (Time-Division-Multiplexing-Funktion)zur Verfügung, die Anwendungen wie die Internet-Übertragung von Daten und Sprache ermöglicht.
Durch die Unterstützung dieser Funktionen reduziert sich die Baugröße der Elektronikkomponenten, da weniger Chips benötigt werden. Das verkürzt auch die Zeit für die Validierung und das Testen der Geräte. Die Systementwicklung verkürzt sich, Basisstationen erreichen schneller die Marktreife und Kosten werden reduziert. Damit kommt mit WiMAX eine erschwingliche Alternative zur traditionellen Internetanbindung für Privatanwender und Unternehmen.
Das WiMAX-Forum treibt die Akzeptanz der Technologie weiter voran. Das Konsortium von Technologieunternehmen testet und zertifiziert WiMAX-Produkte, um deren Interoperabilität sicherzustellen. Erste Produkte mit Intel-Chips werden 2005 zertifiziert.