Microsoft ändert Anti-Linux-Kampagne

Christoph Becker
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Der Softwareriese Microsoft ändert seine Anti-Linux-Kampagne „Get the Facts“ und will künftig vor allem einzelne Unternehmen attackieren, die Open-Source-Szene als solche aber verschonen.

„Es geht weniger um Linux, als um Unternehmen wie Red Hat, Novell und IBM“, sagte Martin Taylor, bei Microsoft verantwortlicher Manager für die Plattform-Strategie des Unternehmens. In der Kampagne sollen nunmehr Microsoft-Produkte direkt mit denen der Konkurrenten, etwa Red Hats Server Software, verglichen werden.

Hintergrund der neuen Strategie ist laut einem Bericht des Branchendienstes Cnet die Tatsache, dass die überwiegende Mehrheit der Linux-User die Software bei einem Unternehmen kauft und sie nicht selbstständig herunterlädt bzw. aus frei verfügbaren Teilen zusammenbaut. Deshalb soll nicht die Open-Source-Szene im Allgemeinen angegriffen werden, sondern Firmen, die entsprechende Produkte vertreiben.

Darüber hinaus will Microsoft auch eine differenzierte Taktik gegenüber Studenten und Programmierern anwenden, „wo der philosophische Ansatz von Open-Source-Software oftmals pragmatische Überlegungen überlagert“, sagte Taylor. Hier wolle man den „Coolness-Faktor herausarbeiten“, betonte der Manager. Bisher war der Softwareriese aus Microsoft mit seiner Anti-Linux-Strategie nicht immer erfolgreich gewesen. Erst im August hatte die britische Advertising Standards Association eine Anti-Linux-Kampagne von Microsoft als irreführend befunden.